PayPal: Millionen-Strafen und Congress-Untersuchung
22.09.2025 - 23:31:01PayPal sieht sich mit regulatorischen Herausforderungen konfrontiert: Eine Kongressuntersuchung zu China-Partnerschaften folgt auf eine Cybersecurity-Strafe, während andere Ermittlungen eingestellt wurden.
Der US-Zahlungsriese PayPal kämpft gegen eine Welle von Regulierungsverfahren. Eine Zwei-Millionen-Dollar-Strafe wegen Cybersecurity-Mängeln und eine aktuelle Untersuchung des US-Kongresses zu China-Geschäften setzen den Fintech-Konzern unter enormen Druck.
Congress prüft China-Verbindungen
Das US-Repräsentantenhaus nimmt PayPals Partnerschaft mit Tencents Weixin Pay ins Visier. Der Sonderausschuss für die Kommunistische Partei Chinas fordert bis zum 3. Oktober Klarstellung, ob die Kooperation mit dem chinesischen WeChat-Bezahldienst alle Anti-Geldwäsche-Bestimmungen einhält.
Die Anfrage verdeutlicht das Spannungsfeld, in dem sich PayPal bewegt: Zwischen geopolitischen Konflikten und Compliance-Anforderungen müssen globale Zahlungsdienstleister ihre grenzüberschreitenden Netzwerke rechtfertigen.
Zwei Millionen Dollar für Sicherheitslücken
Bereits im Januar kostete PayPal ein Cybersecurity-Versagen teuer. Die New York State Department of Financial Services verhängte eine Strafe von zwei Millionen Dollar wegen Verstößen gegen Cybersecurity-Vorschriften.
Auslöser war ein Datenleck vom Dezember 2022: Hacker nutzten eine „Credential-Stuffing“-Attacke und verschafften sich Zugang zu Kundenkonten. Sensible Daten wie vollständige Namen und Sozialversicherungsnummern lagen ungeschützt vor.
Die Behörde kritisierte schwerwiegende Mängel: PayPal setzte unqualifiziertes Personal in Cybersecurity-Funktionen ein und verzichtete auf ausreichende Schulungen. Eine Zwei-Faktor-Authentifizierung war damals noch optional.
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Globale Compliance-Herausforderungen
Nicht nur in den USA gerät PayPal unter Druck. In Australien konnte das Unternehmen im Juli eine zweijährige Sanierungsphase erfolgreich abschließen. Die Financial Intelligence Agency AUSTRAC hatte 2023 Compliance-Mängel bei der Meldung internationaler Geldtransfers beanstandet.
Europa verschärft den Ton: Nach Gesprächen mit der EU-Kommission musste PayPal seine Nutzungsbedingungen überarbeiten. Grund waren unklare und möglicherweise unfaire Geschäftsbedingungen gegenüber Verbrauchern.
Krypto-Ermittlungen beendet
Gute Nachrichten kommen vom Kryptowährungsgeschäft: Die US-Börsenaufsicht SEC stellte ihre Untersuchung zu PayPals Stablecoin PYUSD im April ohne Sanktionen ein. Die seit November 2023 laufende Prüfung hatte Unsicherheit über den regulatorischen Status der digitalen Währung geschaffen.
Auch die Consumer Financial Protection Bureau gab Entwarnung: Die seit 2021 laufende Untersuchung zu PayPals Tochter Venmo wurde ohne Strafmaßnahmen beendet.
Neue Ära der Fintech-Kontrolle
Die Regulierungsoffensive gegen PayPal spiegelt einen Branchenwandel wider: Fintech-Unternehmen werden heute wie systemrelevante Banken behandelt. Von New York bis Sydney fordern Behörden robuste Kontrollen für Cybersecurity, Verbraucherschutz und Geldwäscheprävention.
Für PayPal bedeutet das kontinuierliche und kostspielige Anpassungen der Compliance-Architektur. Die Kongress-Anfrage zeigt außerdem: Internationale Partnerschaften stehen unter verschärfter Beobachtung.
Die nächsten Monate werden entscheidend – nicht nur für PayPal, sondern für die gesamte Fintech-Branche.