PayPal: KI-Plattform verwandelt Millionen Websites in Werbeflächen
10.10.2025 - 04:05:02PayPals neue Werbeplattform ermöglicht kleinen Unternehmen ab 2026 die Monetarisierung ihrer Websites. Die Aktie reagierte mit sechs Prozent Plus auf die Ankündigung.
PayPal startet eine Revolution im Online-Werbemarkt: Mit dem neuen „PayPal Ads Manager“ können kleine und mittlere Unternehmen ihre eigenen Websites in lukrative Werbeplätze verwandeln. Was bisher nur Amazon und Walmart vorbehalten war, steht ab 2026 Millionen von Händlern offen.
Die am Dienstag vorgestellte Plattform ermöglicht es Geschäftsinhabern, ohne Startkosten oder Mindestvertrag ihre bestehenden Website-Besucher zu monetarisieren. Hochwertige Werbeanzeigen werden automatisch eingeblendet – die Einnahmen fließen direkt aufs PayPal-Konto.
Die Börse reagierte begeistert: PayPal-Aktien sprangen um bis zu sechs Prozent nach oben. Der US-Start ist für Anfang 2026 geplant, Deutschland und Großbritannien folgen später.
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Milliarden-Markt öffnet sich für kleine Händler
Bisher dominierten Konzerne wie Amazon den mehrere Milliarden schweren Retail-Media-Markt. Sie verwandelten ihre enormen Website-Zugriffe in goldene Werbeflächen. PayPal will diese Barrieren einreißen.
„Kleine Unternehmen sind das Rückgrat unserer Wirtschaft, wurden aber von der Retail-Media-Revolution ausgeschlossen“, erklärt Mark Grether, Vizepräsident bei PayPal Ads. Das neue System soll das ändern.
Die Bedienung bleibt simpel: Händler aktivieren das Programm und integrieren ein Software-Kit in wenigen Minuten. Über das bekannte PayPal-Portal können sie Präferenzen festlegen – etwa Werbung von direkten Konkurrenten blockieren. PayPals System platziert dann automatisch passende Anzeigen.
Das Ergebnis? Ein passiver Einkommensstrom, der Geschäftswachstum finanzieren kann – von neuen Lagerbeständen bis zu saisonalen Anstellungen.
Kaufdaten schlagen Website-Clicks
PayPals Trumpf: 25 Jahre Transaktionsdaten statt bloßer Browsing-Historie. Der eigens entwickelte „Transaction Graph“ analysiert echtes Kaufverhalten über verschiedene Händler hinweg.
Werbetreibende erreichen so Verbraucher mit hoher Kaufabsicht – basierend auf tatsächlichen Käufen, nicht nur Website-Besuchen. Das verspricht relevantere und wirksamere Werbung.
Zusätzlich bietet die Plattform KI-gestützte Kreativ-Tools. Kleine Unternehmen können professionelle Werbekampagnen erstellen, ohne eigene Designer oder große Marketing-Teams. Eine Weiterentwicklung der bereits im Januar 2024 angekündigten KI-Werbeplattform.
Neue Konkurrenz für Google und Meta
PayPal positioniert sich geschickt im Werbemarkt: Statt etablierte Riesen um deren Kunden zu bekämpfen, erweitert das Unternehmen den gesamten Markt dramatisch. Mit Millionen Händlern in über 200 Ländern erschließt PayPal völlig neue Werbeflächen.
Auch andere Finanzkonzerne entdecken ihre Daten als Goldgrube: JPMorgan Chase und American Express starteten eigene Werbeplattformen. PayPals Vorteil? Die tiefe Integration in Millionen Online-Kassen und der Fokus auf kleine Unternehmen.
Die Strategie dahinter ist klar: PayPal diversifiziert seine Einnahmequellen und stärkt gleichzeitig die Bindung zu seinen Händlern. Wer passive Werbeeinnahmen generiert, bleibt gerne bei PayPal für die gesamte Geschäftsabwicklung.
Entscheidender Test steht bevor
Der US-Start 2026 wird PayPals neue Strategie auf die Probe stellen. Wie schnell nehmen Händler das Angebot an? Gelingt es, große Werbebudgets anzulocken? Die Antworten entscheiden über den Erfolg in Deutschland und Großbritannien.
PayPals Vision ist ambitioniert: ein integriertes Handels-Ökosystem, in dem Zahlungen, Marketing und Umsatzgenerierung nahtlos verschmelzen. Aus dem Zahlungsdienstleister könnte ein Werbegigant werden – einer, der den kleinsten Unternehmen die Werkzeuge der größten Konzerne in die Hand gibt.