PayPal, KI-Offensive

PayPal: KI-Offensive gegen Wachstumskrise

08.12.2025 - 06:10:12

Der Zahlungsriese kämpft mit schwächelndem Kerngeschäft – kann Künstliche Intelligenz die Wende bringen?

San Jose. Aggressive KI-Strategie gegen stagnierende Umsätze: PayPal Holdings (NASDAQ: PYPL) gerät zu Beginn der zweiten Dezemberwoche 2025 massiv unter Druck. Während das Management mit KI-gestützten Lösungen wie „Fastlane” die Zukunft erobern will, bröckelt das traditionelle Geschäft schneller als erwartet. Die Wall Street reagiert nervös – und stellt die entscheidende Frage: Kommt die digitale Aufholjagd zu spät?

Die Ausgangslage ist brisant. Nach einer Warnmeldung der Finanzchefin Jamie Miller Ende vergangener Woche haben bereits zwei prominente Analysehäuser ihre Empfehlungen herabgestuft. Am Samstag folgte Wall Street Zen mit einer Rückstufung von „Kaufen” auf „Halten”. Das Problem: PayPals berühmter gelber Checkout-Button verliert an Zugkraft – ausgerechnet im entscheidenden Weihnachtsgeschäft.

Der Auslöser für die aktuelle Verkaufswelle kam am 3. Dezember auf der UBS Global Technology and AI Conference. CFO Jamie Miller gestand ein, dass das Wachstum im „Branded Checkout”-Geschäft – also dem klassischen PayPal-Button mit hohen Gewinnmargen – im vierten Quartal mindestens zwei Prozentpunkte langsamer ausfallen werde als die rund 8 Prozent aus dem Vorquartal.

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Die Reaktion ließ nicht lange auf sich warten. Bereits einen Tag später stufte J.P. Morgan-Analyst Tien-Tsin Huang die Aktie von „Übergewichten” auf „Neutral” herab und senkte das Kursziel auf 70 US-Dollar. KBW-Analyst Sanjay Sakhrani brachte es auf den Punkt: „Es ist eindeutig nicht ermutigend, dass die Volumen im Markengeschäft weiterhin unter einem schwächeren makroökonomischen Umfeld leiden – und dass einige der neuen Initiativen diese Schwäche noch nicht ausgleichen.”

Dabei hält PayPal an seiner Gesamtprognose für das vierte Quartal fest: Der Gewinn je Aktie soll zwischen 1,27 und 1,31 US-Dollar liegen. Das deutet darauf hin, dass andere Geschäftsbereiche – vermutlich die White-Label-Sparte Braintree – die Schwäche kompensieren. Doch Braintree arbeitet mit deutlich niedrigeren Margen. Langfristig ein Problem für die Profitabilität.

Fastlane als Hoffnungsträger: 80 Prozent Conversion-Rate

Während das Traditionsgeschäft kriselt, setzt CEO Alex Chriss alles auf die KI-Karte. Das Herzstück der Strategie heißt Fastlane – ein Ein-Klick-Checkout für Gäste ohne Passwort-Pflicht. Das System erkennt Nutzer netzwerkübergreifend und verspricht Conversion-Raten von über 80 Prozent. Zum Vergleich: Der Branchendurchschnitt liegt bei mageren 50 Prozent.

„Der Erfolg, den wir in den USA sehen, zeigt, welchen erheblichen Einfluss Fastlane auf den Handel haben kann”, erklärt Suzan Kereere, Präsidentin für Globale Märkte. PayPal will damit direkt gegen Shop Pay von Shopify und Apple Pay antreten – und den verlorenen Komfort-Vorsprung zurückerobern.

Zusätzlich schmiedet PayPal strategische Allianzen für die KI-Zukunft. Ende November verkündete das Unternehmen eine Partnerschaft mit der KI-Suchmaschine Perplexity: Nutzer erhalten kostenlosen Zugang zu Perplexity Pro. Ein Vorstoß in Richtung „Agentic Commerce” – eine Zukunftsvision, in der KI-Agenten eigenständig Einkäufe tätigen.

Weihnachtsgeschäft als Härtetest

Das laufende Weihnachtsgeschäft wird zur Bewährungsprobe für die KI-Offensive. Laut PayPals eigener 2025 Holiday Shopping Survey planen 77 Prozent der KI-nutzenden Käufer, die Technologie als Shopping-Assistenten einzusetzen. Genau darauf zielt die tiefe KI-Integration in den Bezahlprozess ab.

Doch das Timing der CFO-Warnung – mitten in der heißen Phase zwischen Cyber Week und Weihnachten – lässt vermuten, dass die neuen Tools noch nicht stark genug ziehen. „Wer heute die Aktie kauft, muss glauben, dass PayPal entweder das Wachstum im Markengeschäft stabilisieren oder zumindest die schwächelnde Entwicklung durch KI-Initiativen ausgleichen kann”, analysierte Nasdaq am Wochenende.

Bewertung lockt Schnäppchenjäger an

Mit einem Forward-KGV von rund 12 ist PayPal historisch günstig bewertet – ein potenzieller Value-Case für mutige Investoren. Tatsächlich zeigen jüngste Meldungen vom 6. Dezember, dass Institutionelle wie Cresset Asset Management und Hilltop National Bank ihre Positionen aufgestockt haben. Das „smarte Geld” scheint trotz Gegenwind an den langfristigen Cashflow zu glauben.

Für den Rest des Dezembers bleiben alle Augen auf die Umsatzvolumen im Weihnachtsgeschäft gerichtet. Kann Fastlane spürbar an Fahrt aufnehmen, könnte das die negative Stimmung drehen. Bis dahin gilt: Die Gesundheit des gelben Checkout-Buttons entscheidet über Wohl und Wehe des Zahlungsriesen.

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