Oxford Lane Capital Aktie: Gemischte Signale

Trotz eines herausfordernden Marktumfelds und gesunkenem Nettoinventarwert greifen große Adressen bei dem CLO-Spezialisten zu. Während der Aktienkurs zuletzt schwächelte, nutzten institutionelle Investoren den Rücksetzer für deutliche Positionsaufbauten. Doch rechtfertigen die hohen Renditen das Risiko des Substanzverlusts?

Institutionelle Investoren greifen zu

Auffällig ist die Aktivität von Transce3nd LLC: Die Investmentfirma stockte ihre Beteiligung im zweiten Quartal massiv um 63,3 Prozent auf. Mit nun über 415.000 Aktien im Wert von rund 1,74 Millionen US-Dollar setzt der Fonds ein klares Zeichen des Vertrauens. Auch andere Akteure zogen nach: US Bancorp verdoppelte die Position beinahe, und AdvisorNet Financial erhöhte den Anteil um über 90 Prozent. Insgesamt halten institutionelle Anleger nun knapp 6,74 Prozent der Anteile.

Zahlenwerk mit Licht und Schatten

Die am 3. November veröffentlichten Zahlen für das zweite Geschäftsquartal 2026 zeigen jedoch, warum der Titel zuletzt unter Druck stand. Der Nettoinventarwert (NAV) sank von 20,60 US-Dollar im Vorquartal auf 19,19 US-Dollar je Aktie. Dieser Rückgang des inneren Wertes ist für substanzorientierte Anleger ein Warnsignal, insbesondere da er trotz eines im September durchgeführten Reverse-Splits (Zusammenlegung von Aktien im Verhältnis 1:5) auftritt.

Auf der Einnahmenseite präsentiert sich das Unternehmen hingegen robust. Das gesamte Investment-Einkommen stieg auf 128,3 Millionen US-Dollar. Das bereinigte Nettoinvestmenteinkommen (Core NII) lag bei 1,24 US-Dollar je Aktie und deckt damit die Ausschüttungen. Getrieben wird dies durch weiterhin hohe Renditen im Portfolio: Die gewichtete Durchschnittsrendite der CLO-Eigenkapitalinvestments liegt bei attraktiven 19,4 Prozent.

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Aktienrückkäufe und Dividende

Das Management versucht aktiv, den Kurs zu stützen. Im vergangenen Quartal kaufte Oxford Lane Capital eigene Aktien im Wert von 20,5 Millionen US-Dollar zurück. Dies überstieg das Volumen der neu ausgegebenen Aktien (14,5 Millionen US-Dollar) deutlich. Für Einkommensinvestoren bleibt die Dividendenpolitik der zentrale Anker: Das Board bestätigte monatliche Ausschüttungen von 0,40 US-Dollar je Aktie für das erste Kalenderquartal 2026.

Die Diskrepanz zwischen sinkendem Buchwert und hohen Cashflows bleibt das bestimmende Thema für die Aktie. Während die institutionellen Zukäufe eine gewisse Bodenbildung suggerieren, muss das Management beweisen, dass die hohen Renditen aus dem Kreditportfolio langfristig ausreichen, um den NAV-Rückgang zu stoppen. Anleger sollten genau beobachten, ob die operativen Einnahmen die Dividende auch in den kommenden Quartalen decken können.

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