ORF III zeigt Mozart-Gipfel aus Wiener Neustadt

Strahlende „Jupiter-Symphonie” trifft auf mystisches Requiem: ORF III überträgt heute Abend um 20:15 Uhr das Mozart-Konzert aus dem Stadttheater Wiener Neustadt. Die Aufführung vom vergangenen Freitag sorgte bereits für Standing Ovations vor ausverkauftem Haus.

Unter der Leitung von Andreas Ottensamer spielt das Tonkünstler-Orchester Niederösterreich Mozarts letzte Symphonie Nr. 41 („Jupiter”) und das monumentale Requiem in d-Moll. Der gefeierte Klarinettist und Dirigent entfaltete dabei eine Klanggewalt, die nun auch das Fernsehpublikum erleben kann.

Ottensamer verzichtete bewusst auf übertriebene Dramatik. Seine Interpretation der „Jupiter-Symphonie” setzt auf das Musikantische und die komplexe Fugenstruktur des Finales. Kritiker lobten den Ansatz als „erfrischend” und „voller Energie” – ein Zeugnis für die lebendige Chemie zwischen Dirigent und Orchester.

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Im zweiten Teil folgte das Requiem mit internationalem Solistenquartett: Sopranistin Christina Gansch, Mezzosopranistin Kate Lindsey, Tenor Matthew Newlin und Bass Alexander Grassauer. Unterstützt vom Konzertchor Interpunkt lieferten sie eine Darbietung voller Dramatik und Transzendenz. Besonders das wuchtige „Dies Irae” hinterließ spürbare Ergriffenheit im Saal.

Wo Mozart sein Requiem fand

Dass das Konzert in Wiener Neustadt stattfindet, hat historischen Grund. Graf Franz von Walsegg hatte das Requiem anonym bei Mozart bestellt – um es als eigene Komposition auszugeben. Während die ersten Fragmente 1791 in Wien erklangen, erlebte das vollständige Werk seine Uraufführung am 14. Dezember 1793 in der Neuklosterkirche Wiener Neustadt.

Die Stadt holt damit ein bedeutendes Erbe zurück ins Bewusstsein. Das Stadttheater will die Aufführung des Mozart-Requiems rund um den Todestag des Komponisten (5. Dezember) zur jährlichen Tradition machen.

Hochkultur als gesellschaftliches Event

Die Resonanz gibt den Veranstaltern recht. Im vollbesetzten Saal saßen zahlreiche Persönlichkeiten:

• Bürgermeister Klaus Schneeberger
• ORF-III-Geschäftsführer Peter Schöber
• NÖKU-Geschäftsführer Paul Gessl

Das Konzert verbindet Hochkultur mit regionaler Identität – ein gesellschaftliches Ereignis mit historischer Exklusivität. Die Zusammenarbeit mit der Internationalen Stiftung Mozarteum Salzburg bürgt für höchste künstlerische Standards.

Sendetermine und Verfügbarkeit

Wer die heutige Übertragung verpasst, kann auf mehrere Alternativen zurückgreifen:

• ORF ON: Streaming nach der TV-Ausstrahlung
• Radio Niederösterreich: 25. Jänner 2026 nach den 20-Uhr-Nachrichten
• STAGE+: Bereits live verfügbar

Für Andreas Ottensamer ist das Dirigat ein weiterer Beweis seiner Vielseitigkeit. Der Sprung vom Solisten der Berliner Philharmoniker zum Gestalter symphonischer Welten gelingt ihm mühelos. Das Tonkünstler-Orchester zeigt seine Flexibilität im Umgang mit der Wiener Klassik abseits ausgetretener Pfade.

Wiener Neustadt emanzipiert sich zunehmend als eigenständiger Klassik-Hotspot mit historisch fundierten Narrativen. Die Stadt beweist: Sie ist mehr als nur historischer Schauplatz – sie ist ein lebendiges Zentrum der Mozart-Pflege.

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