Online-Kleinanzeigen, Betrüger

Online-Kleinanzeigen: Betrüger kapern „Sicher Bezahlen-Funktion

17.11.2025 - 13:31:12

Kriminelle nutzen gefälschte Zahlungssysteme auf deutschen Kleinanzeigenportalen, um Kontodaten zu erbeuten. Die Polizei warnt vor drastisch steigenden Phishing-Angriffen und Dreiecksbetrug.

Kriminelle überschwemmen deutsche Kleinanzeigenportale mit gefälschten Zahlungssystemen. Die Masche: Betrüger imitieren die „Sicher Bezahlen”-Funktion der Plattformen und erbeuten so binnen Sekunden Kontodaten und Geld. Erst diese Woche warnte die Polizei erneut vor einer dramatischen Zunahme solcher Phishing-Angriffe.

Die Zahlen sprechen für sich: Drei von vier Internetnutzern in Deutschland fürchten sich vor Online-Betrug, die Zahl der Phishing-Vorfälle ist im Vergleich zum Vorjahr stark gestiegen. Der Schaden? Zwischen wenigen hundert und mehreren tausend Euro pro Fall.

So funktioniert die Phishing-Falle

Die Täter gehen methodisch vor. Sie kontaktieren Verkäufer und schlagen vor, die „Sicher Bezahlen”-Funktion zu nutzen – ein scheinbar vertrauenswürdiger Vorschlag. Kurz darauf erhält das Opfer eine SMS oder Messenger-Nachricht, angeblich von der Plattform. Sie enthält einen Link oder QR-Code zur „Bestätigung des Zahlungseingangs”.

Der entscheidende Moment: Wer klickt oder scannt, landet auf einer täuschend echt wirkenden Fake-Webseite. Dort werden Bank- oder Kreditkartendaten abgefragt. Das Opfer glaubt, Geld zu empfangen – löst aber eine Zahlung an die Betrüger aus oder gibt seine Daten direkt an die Kriminellen weiter.

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Die echte „Sicher bezahlen”-Funktion wickelt alle Schritte ausschließlich in der offiziellen App ab. Externe Links? Gibt es nicht.

Dreiecksbetrug: Die perfide Täuschung

Noch hinterhältiger ist der Dreiecksbetrug. Hier spielen Kriminelle zwei ehrliche Nutzer gegeneinander aus:

Der Ablauf:
* Betrüger kontaktiert Verkäufer A und erfragt dessen PayPal-Adresse
* Parallel kopiert er die Anzeige und inseriert sie selbst
* Käufer B meldet sich beim Betrüger und bezahlt
* Betrüger gibt PayPal-Adresse von Verkäufer A an
* Verkäufer A erhält Geld von B, glaubt es komme vom Betrüger
* A versendet Ware an die Adresse des Betrügers

Das Resultat: Der Betrüger hat die Ware ohne Zahlung, Käufer B fordert sein Geld über den Käuferschutz zurück, Verkäufer A verliert Ware und Geld.

SHS-Regel: So schützen Sie sich

Polizei und Verbraucherzentralen verschärfen ihre Warnungen. Die Kleinanzeigen-Plattform empfiehlt die SHS-Regel:

  • Stoppen: Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen
  • Hinterfragen: Prüfen Sie unrealistische Angebote kritisch
  • Schützen: Melden Sie verdächtige Profile sofort

Grundregeln für sicheren Handel:
* Kommunikation niemals außerhalb der Plattform
* Keine persönlichen Daten im Chat preisgeben
* Links und QR-Codes grundsätzlich ignorieren
* Bei Betrug: Bank informieren, Anzeige erstatten, Plattform melden

Vertrauensverlust bedroht Geschäftsmodell

Die Betrugswelle hat System. Eine Umfrage der Initiative Sicher Handeln zeigt: 40 Prozent der Nutzer misstrauen den Sicherheitsmaßnahmen von Online-Diensten massiv. Die Professionalisierung der Täter macht es selbst erfahrenen Nutzern schwer, Fakes zu erkennen.

Für die Plattformen wird das zum Problem. Ihr Geschäftsmodell basiert auf Vertrauen zwischen Privatpersonen. Experten fordern proaktivere Maßnahmen: verbesserte Identitätsprüfungen, KI-gestützte Betrugserkennung und strengere Verifizierungsverfahren.

Das Wettrüsten geht weiter

Kriminelle setzen zunehmend auf künstliche Intelligenz, um Phishing-Nachrichten und Fake-Seiten noch überzeugender zu gestalten. Die Plattformen müssen nachziehen: Zwei-Faktor-Authentifizierung wird zum Standard werden müssen, ebenso wie kontinuierliche Weiterbildung der Nutzer.

Der Balanceakt zwischen Sicherheit und Nutzerfreundlichkeit wird dabei zur Herausforderung. Denn strengere Kontrollen bedeuten auch: weniger Anonymität, mehr Aufwand. Doch nur so lässt sich das Vertrauen zurückgewinnen, auf dem der private Online-Handel aufbaut.

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@ boerse-global.de