Oman, Export-Kontrolle

Oman schaltet auf digitale Export-Kontrolle um

23.12.2025 - 12:43:12

Oman setzt sofort digitale Genehmigungspflichten für biologische Exporte durch und verknüpft Zollvorteile im neuen Indien-Abkommen strikt mit elektronischen Ursprungsnachweisen.

Oman verschärft mit sofortiger Wirkung die digitalen Dokumentationspflichten für sensible Exportgüter und neue Freihandelsabkommen. Für deutsche Unternehmen bedeutet das neue Hürden und Chancen.

MUSCAT. Der Export aus dem Sultanat Oman wird digital – und verbindlich. Innerhalb der letzten 72 Stunden hat die Regierung zwei zentrale Neuregelungen in Kraft gesetzt, die den Handel mit biologischen Gütern und unter dem neuen Freihandelsabkommen mit Indien grundlegend verändern. Die Übergangsfristen sind vorbei, die Ära der strengen digitalen Compliance hat begonnen.

Umweltbehörde schaltet auf Durchzug

Die schärfste und sofort wirksame Regelung kommt von der Umweltbehörde (EA). Mit dem am Sonntag veröffentlichten Beschluss Nr. 281/2025 zieht sie den Handel mit Wildtieren, Pflanzen und Pilzen rigoros in die digitale Pflicht. Exporteure müssen für jede biologische Probe nun den legalen Ursprung oder die künstliche Zucht per digitalem Permit nachweisen.

„Besitz ohne gültige Dokumente gilt fortan als Gesetzesverstoß“, warnt Dr. Abdullah al Amri, Vorsitzender der EA. Die manuelle oder nachträgliche Genehmigung sensibler Güter gehört der Vergangenheit an. Stattdessen müssen Exporteure ihre Ware binnen sieben Tagen nach Einfuhr oder vor dem Export bei der Behörde registrieren lassen.

Anzeige

Exporteure, die ihre Waren für das neue Indien‑CEPA korrekt abwickeln wollen, riskieren teure Nachzahlungen, wenn Ursprungszeugnisse fehlerhaft sind. Eine kostenlose Ausfüllhilfe mit praktischen Vorlagen und einer Prüf‑Checkliste zeigt Schritt für Schritt, wie Sie IHK‑Ursprungszeugnisse rechtskonform ausfüllen, elektronisch einreichen und CEPA‑Konformität beweisen – so vermeiden Sie Verzögerungen am Zoll und sichern sich Zollbefreiungen. Ursprungszeugnis‑Vorlage jetzt kostenlos herunterladen

Die digitalen Genehmigungen werden an festgelegten Grenzübergängen – wie den Flughäfen in Muscat und Salalah – zwingend elektronisch überprüft. Bei Verstößen drohen hohe Strafen und die Beschlagnahmung der Ware. Oman will so den illegalen Handel eindämmen und seine Grenzen effektiver kontrollieren.

Indien-Abkommen erfordert neue Herkunftsnachweise

Während die Umweltregelung restriktiv wirkt, eröffnet das neue Indien-Oman-Wirtschaftspartnerschaftsabkommen (CEPA) große Chancen. Das jüngst unterzeichnete Abkommen streicht die Zölle für rund 98 Prozent der omanischen Exportlinien nach Indien. Doch der Zugang zu diesen Vorteilen ist an strikte digitale Bedingungen geknüpft.

Wie das Handelsministerium (MoCIIP) am Dienstag klarmachte, reichen Standarddokumente nicht mehr aus. Exporteure müssen spezielle CEPA-konforme Ursprungszeugnisse vorlegen, die die vereinbarten „Ursprungsregeln“ digital belegen. Nur so können sie die Zollbefreiung in Anspruch nehmen.

Handelsminister Qais bin Mohammed Al Yousef betonte, das Abkommen sei ein Meilenstein für Nicht-Öl-Exporte, besonders in den Bereichen Petrochemie, Polyethylen und Gips. Für Exporteure heißt das: Sie müssen künftig mit speziellen digitalen Vorlagen nachweisen, dass ihre Ware einen echten Wertschöpfungsanteil im Oman hat. Wer das versäumt, muss die vollen Standardsätze zahlen.

Digitale Infrastruktur macht’s möglich

Beide Neuregelungen bauen auf der digitale Infrastruktur auf, die Oman in diesem Jahr aufgebaut hat. Plattformen wie Docswallet und das „Invest in Oman“-Portal wandeln sich von allgemeinen Verwaltungstools zu gezielten Kontrollinstrumenten für Hochrisikobereiche.

„Die Infrastruktur wurde im ersten Halbjahr 2025 geschaffen“, erklärt ein Handelsexperte in Muscat. „Was wir diese Woche erleben, ist, dass die Regierung den Schlüssel umdreht und diese digitale Struktur nutzt, um spezifische, hochsensible Vorschriften durchzusetzen.“

Die Synchronisation der Umweltgenehmigungen mit dem digitalen Handelsnetzwerk soll Fälschungen verhindern. Die Umweltbehörde und der Zoll können so in Echtzeit abgleichen.

Ausblick: Vollintegration bis 2026

Die Entwicklungen deuten auf eine vollständig digitalisierte Exportlandschaft im Oman hin.

  • Sofortmaßnahme: Exporteure biologischer Güter müssen ihre Compliance-Checklisten sofort um die neuen digitalen Permits erweitern.
  • Erstes Quartal 2026: Mit dem vollständigen Inkrafttreten des Indien-Abkommens wird die Nachfrage nach digitalen Ursprungszeugnissen explodieren. Das Handelsministerium wird voraussichtlich weitere technische Leitfäden für die automatisierte Einreichung veröffentlichen.
  • Expansion: Angesichts laufender Gespräche über eine industrielle Integration mit Ägypten und einen möglichen Zugang zum COMESA-Markt müssen sich Exporteure auf weitere Standardisierungen digitaler Dokumente für Afrika-Routen einstellen.

Die Botschaft aus Muscat ist eindeutig: Ob zum Schutz bedrohter Arten oder zur Abwicklung milliardenschwerer Handelsdeals – der Weg zur Exportgenehmigung führt nur noch über digitale, dokumentierte und verpflichtende Verfahren.

Anzeige

PS: Sie möchten die Zollbefreiung unter dem neuen Indien‑CEPA sicher nutzen? Die kostenlose Ausfüllhilfe liefert praxisbewährte Vorlagen, eine umfassende Prüf‑Checkliste für digitale Ursprungsnachweise und konkrete Tipps, wie Sie Anfragen der IHK beim ersten Mal fehlerfrei beantworten. Damit vermeiden Sie Nachzahlungen und Lieferverzögerungen – besonders relevant für Petrochemie, Polyethylen und andere Nicht‑Öl‑Exporte. Kostenlose Ursprungszeugnis‑Hilfe anfordern

@ boerse-global.de