Österreichs Immobilienmarkt: Erholung nach der Krise
29.10.2025 - 03:23:02Preise klettern wieder nach oben
Der österreichische Immobilienmarkt sendet deutliche Erholungssignale. Nach einer Phase der Stagnation verzeichnen Häuser und Wohnungen 2025 wieder moderate, aber stetige Preissteigerungen. Die gestiegene Nachfrage und stabilere Finanzierungsbedingungen treiben die Trendwende voran.
Die aktuellen Zahlen der Statistik Austria bestätigen den Aufwärtstrend: Im ersten Halbjahr 2025 verteuerten sich Immobilien bundesweit um durchschnittlich 2,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Damit enden die Preisrückgänge der Jahre 2023 und 2024. Besonders die Nachfrage nach Eigentum hat spürbar an Dynamik gewonnen.
Die Belebung zeigt sich in konkreten Zahlen. Laut ImmoScout24 stiegen die Preise für Eigentumswohnungen um 4 Prozent, Einfamilienhäuser sogar um 6 Prozent. Ein typisches Einfamilienhaus mit 130 Quadratmetern kostet im Schnitt 525.400 Euro.
Parallel schnellte das Kaufinteresse in die Höhe. Die Nachfrage nach Eigentumswohnungen legte um beeindruckende 22 Prozent zu, bei Häusern waren es 8 Prozent mehr als im Vorjahr. Verantwortlich dafür sind vor allem gesunkene Leitzinsen und gestiegene Nettoeinkommen.
Zinswende und KIM-Ende als Treiber
Zwei Faktoren haben die Wende maßgeblich begünstigt. Die Europäische Zentralbank verfolgt nach einer Phase der Zinserhöhungen eine moderatere Geldpolitik. Dies stabilisierte die Bauzinsen und macht Immobilienfinanzierungen wieder kalkulierbarer.
Entscheidend wirkte auch das Auslaufen der KIM-Verordnung im Juni 2025. Diese hatte die Kreditvergabe stark reglementiert und den Zugang zu Finanzierungen erschwert. Die Lockerung belebte die Transaktionszahlen spürbar.
Angebotsknappheit heizt Städte an
Während die Nachfrage steigt, bleibt das Angebot knapp. Hohe Baukosten und der Rückgang bei Baugenehmigungen führen zu spürbarem Wohnraummangel. Experten erwarten den Tiefpunkt bei den Fertigstellungen erst 2026.
Besonders prekär ist die Lage in Ballungszentren wie Wien. Die Stadtbevölkerung wächst schneller als erwartet, der Bedarf übersteigt das Angebot bei weitem. In zentralen Lagen kletterten die Angebotsmieten bereits auf über 20 Euro pro Quadratmeter.
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West-Ost-Gefälle bleibt bestehen
Die regionalen Unterschiede sind weiterhin deutlich. Tirol, Salzburg und Wien führen die Preisskala an. In Tirol nähert sich ein typisches Einfamilienhaus der Millionengrenze, während im Burgenland vergleichbare Objekte für rund 317.000 Euro zu haben sind.
Die Steiermark bildete eine Ausnahme und verzeichnete als einziges Bundesland einen leichten Preisrückgang von 3 Prozent. Gleichzeitig war dort das Kaufinteresse überdurchschnittlich stark.
Moderate Fortsetzung erwartet
Experten rechnen mit einer Fortsetzung des moderaten Wachstums. Für 2026 wird ein weiterer leichter Preisanstieg erwartet, da die Auswirkungen der geringen Bautätigkeit dann noch stärker spürbar werden.
Für Käufer könnte sich das aktuelle Zeitfenster als günstig erweisen. Die Preise steigen zwar, haben aber noch nicht das Niveau vergangener Spitzenjahre erreicht. Die Leistbarkeit von Wohnraum bleibt jedoch die zentrale Herausforderung für Politik und Gesellschaft.


