Offensive, China-Billigimporte

Österreich startet Offensive gegen China-Billigimporte

10.10.2025 - 17:51:01

4,6 Milliarden Pakete fluten den EU-Markt

Temu, Shein und Co. unterlaufen systematisch europäische Standards – jetzt reagiert Wien mit scharfen Maßnahmen.

Die österreichische Regierung verschärft den Kampf gegen unfaire Konkurrenz durch chinesische Online-Plattformen. Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer kündigte heute verstärkte Kontrollen und die beschleunigte Umsetzung der EU-Zollreform an.

„Die Billigflut aus China bedroht nicht nur den heimischen Handel, sondern unsere gesamte Wirtschaftsstruktur“, erklärte Hattmannsdorfer am Tag des Handels. Plattformen wie Temu und Shein würden systematisch Standards unterlaufen und Verantwortung vermeiden.

Das Ausmaß ist dramatisch: Über 100 Millionen Pakete erreichten 2024 allein Österreich aus Drittstaaten. EU-weit waren es 4,6 Milliarden. Viele Anbieter nutzen die noch geltende 150-Euro-Zollfreigrenze systematisch aus – durch falsche Deklarationen oder künstlich niedrige Preise.

„Milliarden Produkte werden durch den europäischen markt geschleust – oft ohne Abgaben, ohne Kontrolle, ohne Verantwortung“, kritisiert Rainer Will vom Handelsverband. Heimische Betriebe kämpfen dagegen mit hohen Steuern, Mieten und strengen Auflagen.

Neue Waffen gegen Billigkonkurrenz

Österreichs Strategie setzt auf mehrere Hebel:

  • Abschaffung der 150-Euro-Zollfreigrenze bis 2028
  • Plattformhaftung: Online-Marktplätze werden direkt für Zölle und Standards verantwortlich
  • Digitale Überwachung: Webcrawler spüren problematische Anbieter auf
  • Zentrale EU-Zollbehörde mit KI-gestützter Risikoanalyse

Wien drängt darauf, die E-Commerce-Regelungen früher als geplant einzuführen.

Gefährliche Produkte im Visier

Besonders alarmierend: 95 Prozent der auf Temu gekauften Spielzeuge stellen laut EU-Spielzeugverband ein Sicherheitsrisiko dar. Von giftigen Weichmachern bis zu fehlenden CE-Kennzeichnungen – die Mängelliste ist lang.

Die österreichische Marktüberwachung wird daher massiv verstärkt. Wirtschafts- und Finanzministerium arbeiten eng zusammen, um unsichere Produkte schneller zu identifizieren.

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Europa schlägt zurück

Die chinesische Regierung will das grenzüberschreitende E-Commerce jährlich um zehn Prozent steigern – auch als Reaktion auf US-Zölle. Europa wird so zur Zielscheibe umgelenkter Warenströme.

Die EU-Zollreform soll die Spielregeln im globalen Onlinehandel neu definieren. Indem Plattformen selbst haften, schwindet der Anreiz zur systematischen Umgehung.

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Langer Weg bis zur Vollendung

Der Erfolg hängt von der konsequenten Umsetzung ab. Die entscheidende Abschaffung der Zollfreigrenze kommt erst 2028 – für viele Händler zu spät. Der Handelsverband fordert eine Vorverlegung auf 2026.

Bis dahin müssen die nationalen Kontrollmechanismen greifen. Nur so lässt sich der faire Wettbewerb wiederherstellen, den österreichische Unternehmen dringend brauchen.

@ boerse-global.de