Grenzsystem, EES

Österreich startet digitales Grenzsystem EES

16.10.2025 - 18:57:02

Österreich führt als erstes EU-Land das digitale Entry/Exit-System ein, das Fingerabdrücke und Gesichtsbilder von Drittstaatsreisenden speichert und Aufenthaltsdauern automatisch überwacht.

Österreich hat diese Woche das neue EU-Grenzsystem EES eingeführt. Den Anfang machte der Flughafen Wien-Schwechat am 12. Oktober – dort werden jetzt Ein- und Ausreisedaten von Drittstaatsangehörigen digital erfasst.

Das automatisierte System ersetzt die traditionelle Stempelung von Reisepässen. Statt manueller Kontrollen scannen Computer nun Fingerabdrücke und Gesichtsbilder. Die EU verspricht sich davon mehr Sicherheit und effizientere Grenzkontrollen.

Was ändert sich für Reisende?

Das Entry/Exit-System (EES) erfasst alle Drittstaatsangehörigen, die für Kurzaufenthalte bis 90 Tage einreisen. Bei der ersten Einreise werden vier Fingerabdrücke und ein Gesichtsbild gespeichert. Diese Daten bleiben drei Jahre gültig.

Das System berechnet automatisch die erlaubte Aufenthaltsdauer. Wird diese überschritten, schlagen die Computer Alarm. Für Reisende bedeutet das: Beim ersten Mal dauert die Kontrolle länger, danach soll es schneller gehen.

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Gestaffelter Start bis Dezember

Wien-Schwechat investierte 16 Millionen Euro in neue Self-Service-Kioske und Grenzkontrollschalter. Die anderen österreichischen Flughäfen folgen schrittweise:

  • Salzburg: 12. November
  • Innsbruck: 19. November
  • Graz: 26. November
  • Linz und Klagenfurt: 3. Dezember

EU-weit soll das System bis April 2026 an allen Außengrenzen laufen. 29 europäische Länder führen es parallel ein.

“Mehr Sicherheit” verspricht Innenminister

Innenminister Gerhard Karner sieht das System als Sicherheitsgewinn: “Es ist für die österreichische Polizei wichtig, zu wissen, wer in unser Land kommt.” Die Behörden können künftig besser verfolgen, wer seine Aufenthaltsdauer überschreitet.

Die biometrischen Daten sollen auch Identitätsbetrug erschweren. Fingerabdrücke und Gesichtsbilder lassen sich schwerer fälschen als Passstempel.

ETIAS folgt 2026

Das EES ist nur der erste Schritt. Ende 2026 startet das ETIAS-System für Online-Reisegenehmigungen. Bürger aus über 60 Ländern – darunter USA, Kanada und Großbritannien – müssen dann vor der Einreise online einen Antrag stellen.

Die Genehmigung kostet sieben Euro und gilt drei Jahre. Beide Systeme werden vernetzt und markieren den Übergang zu vollständig digitalen Grenzkontrollen in Europa.

@ boerse-global.de