Österreich: Milliarden-Offensive belebt den Wohnungsmarkt
04.11.2025 - 18:53:12Das Milliarden-Paket: Wer bekommt was?
Der österreichische Wohnungsmarkt erwacht aus dem Dämmerschlaf. Nach Jahren der Stagnation rollen die Bagger wieder – von Wien bis Kärnten entstehen neue Projekte, die dringend benötigten Wohnraum schaffen sollen. Das Rezept der Bundesregierung: über eine Milliarde Euro für leistbares Wohnen.
Dabei setzt die Politik auf einen bewährten Partner: die gemeinnützigen Bauvereinigungen. Während private Investoren angesichts hoher Zinsen zurückschrecken, springen die auf Kostenmieten statt Profitmaximierung ausgerichteten Träger in die Bresche. Ein Paradigmenwechsel, der dem Markt neue Dynamik verleiht?
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Das von 2024 bis 2026 laufende Wohn- und Baupaket mobilisiert 1,78 Milliarden Euro. Die Verteilung ist klar definiert:
- 780 Millionen Euro für Neubauten
- 220 Millionen Euro für Sanierungen
- Ziel: 20.000 neue Wohnungen und 5.000 sanierte Einheiten
Die Förderungen fließen gezielt an gemeinnützige Bauträger, die Kredite zu maximal 1,5 Prozent Zinsen erhalten. Ein deutliches Signal gegen Spekulation und für dauerhaft leistbaren Wohnraum.
Erste Spatenstiche: Wo gebaut wird
Die Initiative zeigt bereits Wirkung. In Kärnten startete das Projekt „Lilienblick” in Völkermarkt – 20 geförderte Mietwohnungen bis Herbst 2026. Tirol investierte zwischen Dezember 2024 und März 2025 bereits 144 Millionen Euro in Wohnbaufördermittel.
In der Steiermark entstehen 16 neue Mietwohnungen in St. Stefan im Rosental, fertig im Winter 2026. Wien kontert mit der Kampagne „Wien baut vor” und dem Leuchtturmprojekt „VILLAGE IM DRITTEN” – Österreichs größtes Holz-Hybrid-Wohnprojekt. Nachhaltiger Städtebau im XXL-Format.
Der Markt erholt sich – langsam
Die Zahlen sprechen eine vorsichtig optimistische Sprache. Im ersten Halbjahr 2025 stiegen die Immobilientransaktionen deutlich gegenüber dem Vorjahr. Die Nachfrage kehrt zurück.
Doch die Herausforderungen bleiben. Die Baukosten lagen im Mai 2025 noch immer 1,6 Prozent über Vorjahresniveau. Die hohen Zinsen der vergangenen Jahre haben Spuren hinterlassen – private Bauträger zögern weiterhin.
Neue Ansprüche, neue Standards
Was wollen die Österreicher eigentlich? Die Trends sind eindeutig:
- Energieeffizienz und Smart-Home-Technologien (über 50 Prozent der Haushalte)
- Flexible Grundrisse für Homeoffice
- Grünflächen und Nachhaltigkeit
Diese Anforderungen prägen die neuen Projekte. Nachhaltigkeit ist kein Bonus mehr, sondern Standard. Die aktuelle Offensive definiert die Messlatte für die kommenden Jahre neu.
Der strategische Schachzug
Die Fokussierung auf gemeinnützige Bauträger ist mehr als eine Notlösung. Diese Akteure sind krisenresistenter als private Investoren – ihr Geschäftsmodell zielt auf Langfristigkeit statt schnelle Renditen.
Experten sehen darin eine nachhaltige Stärkung des sozialen Wohnbaus, für den Österreich international bekannt ist. Die Regierung verfolgt ein ambitioniertes Ziel: Die Eigentumsquote soll von derzeit 48 auf 60 Prozent bis 2030 steigen. Der Wegfall von Nebengebühren beim Ersterwerb soll zusätzlich helfen.
Was kommt noch?
In den kommenden Monaten werden weitere Projekte starten. Die ersten im Rahmen der Offensive begonnenen Bauten sollen 2026 und 2027 fertiggestellt werden. Die lokalen Wohnungsmärkte dürften spürbar entlastet werden.
Der Erfolg hängt jedoch von zwei Faktoren ab: stabilen Baukosten und moderaten Zinsen. Können beide Voraussetzungen erfüllt werden, steht dem österreichischen Wohnungsmarkt eine dynamische Phase bevor. Die Weichen für einen moderneren, nachhaltigeren Wohnbau sind jedenfalls gestellt.
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