Österreich: Inflation bleibt bei 4 Prozent
04.11.2025 - 22:29:13Österreichs Wirtschaft verharrt 2025 in Stagnation mit 4,0 Prozent Inflation und steht unter EU-Defizitverfahren. Experten erwarten erst 2026 eine spürbare Erholung bei sinkender Teuerung.
Österreichs Wirtschaft kämpft weiter mit massiven Problemen. Nach zwei Jahren Rezession stagniert das Wachstum, während die Inflation hartnäckig bei 4,0 Prozent verharrt – doppelt so hoch wie im Eurozone-Durchschnitt. Gleichzeitig zwingt ein explodierendes Staatsdefizit die Regierung zum Sparen.
Die neuesten Prognosen von WIFO und IHS fallen ernüchternd aus: Für 2025 erwarten die Institute lediglich 0,3 bis 0,4 Prozent Wirtschaftswachstum. Die leichte Aufwärtsrevision basiert auf statistischen Korrekturen, nicht auf echter Erholung. Getragen wird das minimale Plus vor allem durch Konsum, während Exporte und Investitionen weiter schwächeln.
Teuerung frisst Kaufkraft auf
Mit 4,0 Prozent im Oktober liegt Österreichs Inflationsrate weit über dem EZB-Ziel von 2,0 Prozent. Die Preissteigerungen treffen Haushalte und Unternehmen gleichermaßen hart. Haupttreiber sind Dienstleistungen und Energie – befeuert durch inflationsindexierte Preisanpassungen und anhaltenden Kostendruck.
Der ÖGB schlägt Alarm und fordert eine Anti-Teuerungskommission zur Überwachung missbräuchlicher Preiserhöhungen. Erst für 2026 rechnen Experten mit einer Entspannung auf rund 2,2 Prozent. Bis dahin bleibt die Belastung für die Bevölkerung hoch.
Anzeige: Apropos Arbeitsmarkt und Produktivität – in wirtschaftlich unsicheren Zeiten entscheidet gutes Zeitmanagement oft über Jobchancen und Einkommen. Das kostenlose E‑Book „7 Methoden für ein effektives Zeit- und Aufgabenmanagement“ zeigt praxiserprobte Techniken wie ALPEN, Eisenhower und Pomodoro, mit denen Sie in weniger Zeit mehr erledigen. Ideal für Berufstätige und Jobsuchende, die ihren Arbeitstag klar strukturieren wollen. In 5 Minuten den Tag planen – jetzt kostenloses E‑Book herunterladen
Schwache Konjunktur belastet Betriebe
Nach der längsten Schwächephase der Nachkriegszeit hat die heimische Wirtschaft zwar die Talsohle durchschritten. Doch der Aufschwung bleibt fragil. Die OeNB prognostiziert für 2025 sogar nur 0,2 Prozent Wachstum.
Mehrere Faktoren bremsen die Erholung:
- Schwache globale Nachfrage trifft exportorientierte Industrie
- Geopolitische Risiken belasten Geschäftsklima
- Hohe Inflation schwächt Wettbewerbsfähigkeit
Für 2026 zeigen sich die Institute optimistischer: Sie erwarten 1,1 bis 1,2 Prozent Wachstum. Voraussetzung ist jedoch eine anziehende Weltkonjunktur.
Brüssel greift durch: Defizitverfahren läuft
Die EU-Kommission hat Ernst gemacht. Im Sommer 2025 leiteten die Finanzminister ein Defizitverfahren gegen Österreich ein. Der Grund: Das Budgetdefizit überschreitet mit 5,3 Prozent des BIP die erlaubten 3 Prozent deutlich.
Die Staatsschulden kletterten bis Juni auf 412,3 Milliarden Euro – eine Quote von 82,3 Prozent. Finanzminister Markus Marterbauer (SPÖ) muss nun bis 2028 konkrete Konsolidierungsmaßnahmen vorlegen. Ein schwieriger Balanceakt: Zu harte Sparmaßnahmen könnten die ohnehin schwache Konjunktur abwürgen.
Arbeitsmarkt unter Druck
Trotz Rezession zeigte sich der Arbeitsmarkt lange robust. Doch nun steigt die Anspannung spürbar. Ende Oktober waren 388.118 Personen arbeitslos oder in Schulung – ein Plus von 4,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Die Arbeitslosenquote wird 2025 laut WIFO auf 7,5 Prozent steigen. Besonders betroffen sind Industrie und Bau, während der Dienstleistungssektor noch Beschäftigung stützt. Eine Trendwende erwarten Experten erst mit der Konjunkturerholung 2026.
Regierung im Dilemma
Die Bundesregierung sitzt in der Zwickmühle. Einerseits fordert Brüssel strikte Haushaltskonsolidierung. Andererseits könnte radikales Sparen die Wirtschaft endgültig abwürgen. Zusätzlich muss die Politik die Inflation bekämpfen, ohne eine Lohn-Preis-Spirale anzuheizen.
Die EU hat Österreich neben der Budgetsanierung auch Reformen im Gesundheitswesen, beim Steuermix und bei der Arbeitsmarktintegration aufgetragen. Kann die Regierung diese Herkulesaufgabe stemmen?
Hoffnung auf 2026
2025 bleibt ein Übergangsjahr mit Stagnation. Eine spürbare Belebung erwarten Ökonomen erst 2026 – vorausgesetzt, die Weltwirtschaft zieht an und geopolitische Krisen eskalieren nicht weiter. Die sinkende Inflation sollte dann Realeinkommen und Konsum stützen.
Im Fokus stehen nun die Budgetverhandlungen für 2026 und die Umsetzung des EU-Konsolidierungspfades. Marterbauer muss beweisen, dass Stabilität und Wachstum keine Gegensätze sind.
Anzeige: PS: In Zeiten von Inflation und Jobsorge lohnt es sich, mental fit und konzentriert zu bleiben. Der kostenlose Report „Gehirntraining leicht gemacht“ liefert 11 einfache Übungen, sieben Praxis-Tipps und einen Selbsttest, um Fokus und Gedächtnis zu stärken – praktisch für Berufstätige, die unter Druck ihre Leistung halten wollen. Gratis-Report sofort herunterladen


