Immobilienpreise, Halbjahr

Österreich: Immobilienpreise steigen wieder deutlich

23.09.2025 - 15:33:01

Österreichs Immobilienpreise legten im ersten Halbjahr 2025 um 2,8 Prozent zu, angetrieben durch gestiegene Nachfrage und gelockerte Kreditvergaberegeln. Experten sehen das Ende der Preiskorrektur.

Der österreichische Immobilienmarkt hat die monatelange Stagnation beendet. Im ersten Halbjahr 2025 zogen die Preise für Häuser und Wohnungen um durchschnittlich 2,8 Prozent an – angetrieben von gestiegener Nachfrage und gelockerten Kreditbedingungen.

Die Trendwende verlief dynamisch: Das erste Quartal brachte bereits einen Zuwachs von 3,2 Prozent. Auch wenn das zweite Quartal etwas schwächer ausfiel, bleibt der positive Trend für die ersten sechs Monate bestehen. Experten sprechen vom Ende der „Eiszeit“ am Immobilienmarkt.

Neubauten treiben die Preise

Die Statistik Austria liefert klare Zahlen: Neue Immobilien gewannen 3,6 Prozent an Wert. Bestandsimmobilien legten moderatere 2,6 Prozent zu – nach rückläufigen Preisen im Jahr 2024.

Bei Bestandsobjekten entwickelten sich die Segmente unterschiedlich:
* Wohnhäuser: Plus 3,0 Prozent
* Eigentumswohnungen: Plus 2,2 Prozent

Die Preise liegen damit nur noch 5,6 Prozent unter dem Rekordniveau vom dritten Quartal 2022. „Wie schon zuletzt sehen wir bei neuen Wohnungen und Häusern jeweils größere Preiszuwächse“, erklärt Manuela Lenk von der Statistik Austria.

Nachfrage explodiert – Angebotspreise steigen stark

Während die offiziellen Zahlen auf tatsächlichen Verkäufen basieren, zeigen die Angebotspreise eine noch deutlichere Dynamik. ImmoScout24 meldete Preisanstiege von 4 bis 6 Prozent:
* Eigentumswohnungen: 5.951 Euro pro Quadratmeter (plus 4 Prozent)
* Einfamilienhäuser: 4.041 Euro pro Quadratmeter (plus 6 Prozent)

Das Kaufinteresse explodierte regelrecht: 22 Prozent mehr Anfragen bei Wohnungen, 8 Prozent mehr bei Häusern. Besonders in der Steiermark, Tirol und Wien boomt die Nachfrage nach Eigentumswohnungen.

„Das Interesse am Immobilienkauf nimmt weiter zu“, bestätigt Markus Dejmek von ImmoScout24. Nach Jahren der Zurückhaltung strömen Käufer wieder auf den Markt.

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Kreditregeln lockern den Markt

Der Schlüssel liegt in der Finanzierung. Die strenge KIM-Verordnung hatte seit Mitte 2022 die Kreditvergabe massiv eingeschränkt. Seit Juli 2024 dürfen Banken wieder bei 20 Prozent ihrer Neukredite Ausnahmen machen.

Diese Lockerung erleichtert vor allem jungen Familien und Durchschnittsverdienern den Zugang zu Wohnkrediten. Ende Juni läuft die Verordnung komplett aus – ein weiterer Impuls für normale Finanzierungsbedingungen.

Talsohle durchschritten?

Ökonomen von Raiffeisen Research verkündeten bereits im Juli: „Die Eiszeit auf dem Immobilienmarkt ist wohl vorbei.“ Nach einem Preisrückgang von rund 5 Prozent seit 2022 hat sich die Leistbarkeit verbessert.

Gestiegene Reallöhne, stabile Zinsen und gelockerte Kreditregeln befeuern die Nachfrage zusätzlich. Regional bleiben jedoch Unterschiede: Wien verzeichnete nur 0,8 Prozent Preisanstieg, andere Ballungszentren deutlich mehr.

Ausblick: Moderater Aufwärtstrend erwartet

Für die zweite Jahreshälfte prognostizieren Analysten eine Fortsetzung des Trends. Raiffeisen Research erwartet für 2025 insgesamt 0,5 Prozent Preisanstieg, ab 2026 dann etwa 3 Prozent jährlich.

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Entscheidend bleiben die Zinspolitik der EZB und das Verhalten der Banken nach dem endgültigen Aus der KIM-Verordnung. Ein knapper werdendes Neubauangebot könnte die Preise zusätzlich antreiben – besonders in den teuren Ballungszentren.

@ boerse-global.de