Ocugen, Aktie

Ocugen Aktie: Zeitbombe tickt

10.11.2025 - 21:34:30

Biotech-Unternehmen Ocugen steht vor wichtigen Phase-3-Studienabschlüssen, kämpft jedoch mit schwindenden Geldmitteln, die nur bis Mitte 2026 reichen und eine Finanzierungslücke vor Zulassung drohen.

Das Biotech-Unternehmen Ocugen vermeldet Fortschritte in seiner Gentherapie-Pipeline – doch gleichzeitig schmilzt die Kriegskasse bedrohlich schnell. Mit gerade einmal 32,9 Millionen Dollar Cash auf dem Konto und monatlichen Betriebskosten von fast 20 Millionen fragt sich manch ein Investor: Wird das Geld bis zur Marktreife der Therapien reichen, oder droht eine teure Verwässerung?

Phase 3 auf der Zielgeraden – aber reicht die Zeit?

Der wichtigste Kandidat OCU400 steht kurz vor dem Abschluss der Phase-3-Rekrutierung. Die Gentherapie zielt auf Retinitis pigmentosa ab, eine erbliche Netzhauterkrankung, die zur Erblindung führt. CEO Dr. Shankar Musunuri betont den Tempo-Erfolg: In nur drei Jahren brachte man das Präparat von der ersten Dosierung bis kurz vor Abschluss der entscheidenden Studienphase.

Parallel läuft die Phase-2/3-Studie GARDian3 für OCU410ST gegen Morbus Stargardt – ebenfalls eine degenerative Augenerkrankung. Hier sind bereits 50 Prozent der Patienten rekrutiert. Erste Phase-1-Daten zeigen vielversprechende Signale: 48,2 Prozent weniger Läsionswachstum und verbesserte Sehschärfe.

Beide Programme genießen beschleunigten Zulassungsstatus bei den Behörden. Die FDA hat OCU400 die RMAT-Designation verliehen, was ein schrittweises Einreichen der Zulassungsunterlagen erlaubt. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA signalisierte bereits, dass eine einzelne US-Studie für die Marktzulassung in Europa ausreichen könnte.

Cash-Runway nur bis Q2 2026

Die Betriebsausgaben stiegen im dritten Quartal 2025 auf 19,4 Millionen Dollar – ein Anstieg von fast 35 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Forschung und Entwicklung verschlangen allein 11,2 Millionen Dollar. Der Cash-Bestand schrumpfte von 58,8 Millionen Ende 2024 auf aktuell nur noch 32,9 Millionen.

Im dritten Quartal gelang Ocugen eine 20-Millionen-Dollar-Finanzierung mit Janus Henderson Investors. Die Emission umfasste Aktien und Warrants – werden letztere vollständig ausgeübt, könnten weitere 30 Millionen Dollar in die Kasse fließen. Doch selbst damit reicht das Geld laut Management nur bis ins zweite Quartal 2026, bestenfalls bis 2027.

Das Problem: Die entscheidenden Phase-3-Daten für OCU400 sollen erst im vierten Quartal 2026 vorliegen, die Zulassung wird nicht vor Mitte 2027 erwartet. Für OCU410ST ist die Einreichung sogar erst 2027 geplant. Es klafft also eine gefährliche Finanzierungslücke.

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Südkorea-Deal bringt frisches Kapital

Immerhin gelang Ocugen der erste regionale Lizenz-Deal: Kwangdong Pharmaceutical sicherte sich die exklusiven Rechte für OCU400 in Südkorea. Der Vertrag bringt bis zu 7,5 Millionen Dollar an Vorauszahlungen und Entwicklungsmeilensteinen, dazu bis zu 180 Millionen Dollar aus potenziellen Verkaufsmeilensteinen in den ersten zehn Jahren. Zusätzlich fließen 25 Prozent Royalties auf den Nettoumsatz an Ocugen.

Dieser Deal könnte Blaupause für weitere regionale Partnerschaften werden – dringend nötig, um die Pipeline ohne massive Verwässerung bestehender Aktionäre zu finanzieren.

Hoffnung und Risiko in der Waage

Ocugens Ansatz ist vielversprechend: Die Modifier-Gentherapie soll unabhängig von der spezifischen Mutation wirken – ein klarer Vorteil gegenüber klassischen Gentherapien, die auf einzelne Mutationen zielen. Der Markt für erbliche Netzhauterkrankungen ist groß, Millionen Patienten weltweit haben kaum Therapieoptionen.

Doch der Wettlauf gegen die Zeit wird eng. Bis zur Zulassung muss Ocugen mindestens eine weitere Finanzierungsrunde stemmen – bei der aktuellen Burn-Rate und dem Zeitplan praktisch unvermeidbar. Ob das ohne schmerzhafte Kursverwässerung gelingt, hängt von weiteren Partnerschaften, günstigen Kreditlinien oder einer starken Kursentwicklung ab, die Warrants ins Geld bringt.

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