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Northern Data Aktie: Umstrittener Insider-Deal

23.12.2025 - 15:38:31

Northern Data verkauft seine Bitcoin-Mining-Einheit für bis zu 200 Millionen US-Dollar an Firmen aus dem Umfeld des Großaktionärs Tether. Die Transaktion bereitet die Fusion mit Rumble vor, wird jedoch von Steuerermittlungen überschattet.

Northern Data macht den Weg frei für die geplante Fusion mit der Videoplattform Rumble, doch die Umstände werfen Fragen auf. Das Unternehmen verkauft seine Bitcoin-Mining-Sparte nicht an Unbekannte, sondern an Firmen aus dem direkten Umfeld des Hauptaktionärs Tether. Ist das der erhoffte strategische Befreiungsschlag für den angeschlagenen Titel oder lediglich eine Verschiebung von Assets innerhalb eines engen Netzwerks?

Hier sind die entscheidenden Fakten zur Transaktion:

  • Verkaufspreis: Die Sparte “Peak Mining” geht für bis zu 200 Millionen US-Dollar an neue Eigentümer.
  • Käuferseite: Hinter den erwerbenden Firmen stehen Tether-Vorstände wie Giancarlo Devasini und Paolo Ardoino.
  • Übernahme-Kontext: Der Verkauf dient als Vorbereitung für die Akquisition durch Rumble (Bewertung ca. 767 Mio. USD).
  • Rechtsrisiko: Laufende Steuerermittlungen mit einem potenziellen Schaden von über 100 Millionen Euro belasten weiterhin.
  • Kursentwicklung: Die Aktie notiert mit 12,78 Euro nahe am 52-Wochen-Tief.

Die Tether-Connection im Fokus

Die Transaktion wirkt auf den ersten Blick wie eine klassische Portfoliobereinigung, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen jedoch als komplexe “Related-Party-Transaktion”. Berichten zufolge ging die Mining-Sparte an drei Gesellschaften, die direkt von Schlüsselfiguren des Stablecoin-Emittenten Tether kontrolliert werden. Da Tether zugleich Großaktionär bei Northern Data ist und rund 48 % an Rumble hält, bleiben die Vermögenswerte faktisch im erweiterten Einflussbereich derselben Akteure.

Der Verkaufspreis von 200 Millionen US-Dollar liegt unter den 235 Millionen, die noch im August 2025 bei einem gescheiterten Versuch veranschlagt wurden. Dieser Abschlag verdeutlicht den Druck auf das Management, die Bilanz vor der Verschmelzung mit Rumble zu bereinigen. Für die Aktie, die seit Jahresanfang fast 75 % an Wert verloren hat, ist Liquidität überlebenswichtig.

Juristische Altlasten drücken

Während die operative Neuausrichtung auf KI-Cloud-Infrastruktur (HPC) voranschreitet, schwebt ein massives juristisches Damoklesschwert über dem Konzern. Europäische Behörden ermitteln wegen des Verdachts auf Umsatzsteuerkarussellgeschäfte. Nach Razzien im September steht eine potenzielle Schadenssumme von über 100 Millionen Euro im Raum.

Diese Unsicherheit spiegelt sich deutlich im Chart wider. Der aktuelle Kurs von 12,78 Euro liegt nur knapp über dem 52-Wochen-Tief von 12,20 Euro. Der Abstand zum 200-Tage-Durchschnitt beträgt inzwischen fast 37 %, was den langfristigen Abwärtstrend technisch untermauert. Investoren preisen hier offensichtlich das Risiko ein, dass Strafzahlungen einen Großteil der Erlöse aus dem Mining-Verkauf wieder aufzehren könnten.

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Strategische Wende zum KI-Play

Das Management treibt mit dem Verkauf den Wandel vom volatilen Bitcoin-Schürfer zum Anbieter von KI-Rechenleistung voran. Im Gegensatz zum Mining-Geschäft, das im dritten Quartal 2025 lediglich 25 Millionen Euro Umsatz beisteuerte, verspricht der HPC-Bereich stabilere Margen und höhere Bewertungskennziffern.

Unterstützt wird dieser Kurs durch Tether, das GPU-Leasing-Verträge und Werbedeals in dreistelliger Millionenhöhe mit der zukünftigen Muttergesellschaft Rumble vereinbart hat. Die finanzielle Verflechtung ist tief: Ein bestehender 610-Millionen-Euro-Kredit von Tether soll zur Hälfte in Rumble-Aktien gewandelt werden.

Die Aktie bleibt damit primär eine Wette auf den erfolgreichen Abschluss der Rumble-Übernahme. Anleger müssen jedoch berücksichtigen, dass die Governance-Struktur durch die engen Verflechtungen und die ungelösten Steuerfragen ein hohes Risikoprofil aufweist. Der Erfolg des Investments hängt nun maßgeblich davon ab, wie die Behörden die Steuervorwürfe final bewerten.

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