Nio, Aktie

Nio Aktie: Kampf an zwei Fronten

06.11.2025 - 20:00:31

Der chinesische E-Auto-Hersteller Nio meldet Rekordzahlen bei Fahrzeugauslieferungen, sieht sich jedoch gleichzeitig mit einer Klage des Singapore Government Investment Corporation konfrontiert.

Während Nio mit Rekordzahlen bei Fahrzeugauslieferungen glänzt, zieht ein milliardenschwerer Rechtsstreit mit Singapurs Staatsfonds dunkle Wolken auf. Der chinesische E-Auto-Pionier muss sich gleichzeitig gegen juristische Angriffe wehren und seine operative Stärke unter Beweis stellen. Kann das Unternehmen diesen Spagat meistern?

Rekordauslieferungen trotz Turbulenzen

Nio demonstriert eindrucksvoll, dass die operative Schlagkraft ungebrochen ist. Im Oktober 2025 lieferte das Unternehmen 40.397 Fahrzeuge aus – ein neuer Monatsrekord und ein Plus von satten 92,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Seit Jahresbeginn rollten bereits 241.618 E-Autos zu den Kunden, was einer Steigerung von 41,9 Prozent entspricht.

Besonders das ONVO L90 Modell entwickelt sich zum Verkaufsschlager. Die SUV-Limousine überschritt seit ihrem Marktstart Ende Juli 2025 drei Monate in Folge die magische Grenze von 10.000 Auslieferungen pro Monat. Dies unterstreicht Nios Fähigkeit, sich auch im Premium-SUV-Segment zu behaupten.

GIC-Klage sorgt für Verunsicherung

Doch parallel zu den operativen Erfolgen eskaliert der Rechtsstreit mit dem Singapore Government Investment Corporation. Der Staatsfonds wirft Nio Bilanzmanipulationen in dreistelliger Millionenhöhe vor. Konkret geht es um über 600 Millionen Dollar an Umsätzen aus Batterie-Leasinggeschäften, die Nio angeblich voreilig in den Büchern verbucht haben soll.

Im Fokus der Klage steht Nios Batterie-as-a-Service-Modell (BaaS), bei dem Kunden die Antriebsbatterien separat leasen können. GIC behauptet, Nio habe über die Tochtergesellschaft Weineng Battery Asset Company jahrelange Abonnementeinnahmen vorzeitig erfasst, statt sie über die tatsächliche Leasedauer zu verteilen. Die Klage richtet sich direkt gegen CEO Li Bin und den ehemaligen CFO Feng Wei.

Gemischte Finanzsignale

Die jüngsten Quartalszahlen zeigen ein zwiespältiges Bild: Zwar stieg der Umsatz im zweiten Quartal 2025 um 9 Prozent auf 2,65 Milliarden Dollar, doch blieb diese Marke unter den Erwartungen der Analysten. Immerhin gelang es Nio, die operativen Verluste um fast 6 Prozent auf 685,2 Millionen Dollar zu reduzieren.

Die Bruttomarge verbesserte sich auf 10 Prozent, während die Marge im Fahrzeuggeschäft auf 10,3 Prozent zurückging. Positiv zu vermerken sind die gestiegenen Cash-Reserven von 3,8 Milliarden Dollar, die dem Unternehmen finanziellen Spielraum verschaffen.

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Wettbewerbsvorteil durch Infrastruktur

Nios größter Trumpf bleibt das einzigartige Batteriewechselnetzwerk. Mit über 3.500 Stationen in mehr als 550 Städten hat das Unternehmen einen klaren Infrastrukturvorsprung errichtet. Bisher wurden bereits über 84 Millionen Batteriewechsel in nur drei Minuten durchgeführt – ein unschlagbarer Komfortvorteil für Kunden.

Die Drei-Marken-Strategie scheint ebenfalls aufzugehen: Während die Premium-Marke NIO die Luxusklasse bedient, zielt ONVO auf familienorientierte Käufer und FIREFLY auf das kleine Premium-Segment. Diese Diversifizierung ermöglicht es dem Unternehmen, unterschiedliche Kundengruppen anzusprechen.

Entscheidende Wochen stehen bevor

Die kommenden Wochen werden richtungsweisend für Nio. Am 19. November 2025 will das Unternehmen die Zahlen für das dritte Quartal vorlegen. Investoren erwarten klare Antworten, wie sich die juristischen Auseinandersetzungen auf die Geschäftsentwicklung auswirken und ob die operative Dynamik anhält.

Trotz der rechtlichen Unsicherheiten spricht vieles für die fundamentale Stärke des Unternehmens. Die Rekordauslieferungen beweisen, dass die Produkte beim Kunden ankommen. Doch solange der Rechtsstreit mit GIC nicht beigelegt ist, bleibt ein erhebliches Damoklesschwert über der Aktie hängen.

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