Niederösterreich, Milliarden-Aufrüstung

Niederösterreich will Milliarden-Aufrüstung nutzen

13.10.2025 - 17:37:01

Niederösterreich positioniert Unternehmen für EU-Verteidigungsmilliarden mit neuer Koordinationsstelle. Bundesheer sichert regionale Wertschöpfung bei Bau und Beschaffung.

Niederösterreich positioniert sich strategisch für die europäische Aufrüstung. Beim ersten „Forum Wirtschaft und Sicherheit“ im Landhaus St. Pölten diskutierten heute Politik, Wirtschaft und Militär, wie heimische Unternehmen von den Milliardeninvestitionen profitieren können.

800 Milliarden Euro warten auf Zulieferer

Die Zahlen sind beeindruckend: Die EU plant bis 2030 Investitionen von 800 Milliarden Euro in Sicherheit und Verteidigung. Österreich steuert mit dem „Aufbauplan 2032“ weitere 20 Milliarden Euro für das Bundesheer bei.

„Wenn Europa in seine Verteidigung investiert, dürfen davon nicht nur die anderen profitieren“, betonte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner. Das Bundesland will seinen Wirtschaftsstandort gezielt für diese historische Investitionswelle positionieren.

Mittelstand im Fokus der Sicherheitsstrategie

Besonders niederösterreichische KMU sollen vom Aufrüstungsboom profitieren. „Unsere Betriebe haben sehr viel Know-how, Spezialisierung und exzellente Produkte zu bieten“, erklärte die Landeshauptfrau.

Die Herausforderung: Komplexe Ausschreibungsverfahren erschweren oft den Zugang zu öffentlichen Aufträgen. Das Forum soll eine Koordinationsstelle bei der Wirtschaftskammer etablieren, die Unternehmen bei europäischen Ausschreibungen unterstützt.

Bundesheer als regionaler Wirtschaftsmotor

Die Strategie zeigt bereits Erfolge. NÖ Militärkommandant Georg Härtinger präsentierte beeindruckende Zahlen:

  • 90 Prozent der Wertschöpfung bei Baumaßnahmen bleibt in Niederösterreich
  • 60 Prozent bei sonstigen Beschaffungen verbleiben im Bundesland

Der „Aufbauplan 2032“ verspricht weitere Aufträge für Bauwirtschaft, IT-Unternehmen und Spezialproduzenten. Von Kasernen-Modernisierung bis zu High-Tech-Ausrüstung entstehen vielfältige Geschäftsmöglichkeiten.

Von Cybersecurity bis Drohnentechnik

Die Initiative zielt auf zukunftsträchtige Hochtechnologie-Bereiche ab. Cybersecurity, Drohnentechnologie, Sensorik und Spezialmaterialien bieten Chancen für hochqualifizierte Arbeitsplätze und höhere Exportquoten.

Analysten sehen großes Potenzial – wenn die bürokratischen Hürden fallen. Die oft komplexen Sicherheits-Ausschreibungen schrecken viele KMU ab.

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Nächste Schritte: Vom Plan zur Praxis

Das Forum markiert den Startschuss für eine institutionalisierte Zusammenarbeit. In den kommenden 12 bis 24 Monaten sollen die ersten niederösterreichischen Betriebe in europäische Sicherheits-Lieferketten integriert werden.

Geplant sind gezielte Informationsveranstaltungen und Workshops für interessierte Unternehmen. Langfristig will sich das Bundesland als Kompetenzzentrum für Sicherheitstechnologien etablieren.

Der Erfolg wird messbar sein: Wie viele neue Aufträge und gut bezahlte Jobs entstehen tatsächlich aus der europäischen Aufrüstung?

@ boerse-global.de