Netflix Aktie: WBD-Übernahme belastet

Netflix steht unter Druck. Der Streaming-Riese gilt als Favorit für die Übernahme der Studio- und Streaming-Sparte von Warner Bros. Discovery – doch die Börse reagiert negativ. Regulatorische Risiken und die erwarteten Kosten treiben Anleger aus dem Titel. Die Aktie fiel auf 102,96 Dollar.

Netflix will HBO Max und DC-Universum

Netflix befindet sich in exklusiven Gesprächen über den Erwerb der Studio- und Streaming-Aktivitäten von Warner Bros. Discovery. Das Paket umfasst HBO Max sowie wertvolle Marken wie Harry Potter, DC Comics und Game of Thrones. WBD sieht Netflix laut Berichten als stärksten Bieter in der zweiten Runde.

Die Reaktion der Investoren fällt verhalten aus. Sie fürchten, dass die Finanzierung des Mega-Deals Kapital bindet und die Bilanz belastet. Seit Wochenbeginn hat die Aktie rund sechs Prozent verloren – vom 52-Wochen-Hoch bei etwa 134 Dollar ist sie deutlich entfernt.

Kartellrechtliche Bedenken und politischer Widerstand

Die mögliche Fusion der beiden größten Streaming-Plattformen löst sofort kartellrechtliche Fragen aus. Paramount Skydance, ein konkurrierender Bieter, warnte WBD in einem Schreiben: Ein Netflix-Deal wäre wegen regulatorischer Hürden “von Anfang an tot”. Die Dominanz eines kombinierten Netflix-HBO-Riesen würde ein langwieriges Verfahren beim Justizministerium auslösen.

Der politische Druck wächst. Senator Mike Lee äußerte “ernsthafte Wettbewerbsbedenken”, während Filmproduzenten im Kongress davor warnen, dass Netflix den Kinomarkt erdrosseln könnte. Diese regulatorische Unsicherheit drückt aktuell auf den Kurs.

Insider-Verkäufe und Gaming-Rückzug

Zusätzlich belasten größere Insider-Verkäufe die Stimmung. Mitgründer Reed Hastings veräußerte am 1. Dezember rund 375.000 Aktien im Wert von etwa 40,7 Millionen Dollar. Solche Transaktionen signalisieren dem Markt oft, dass Führungskräfte die Bewertung als ambitioniert ansehen.

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Parallel dazu strukturiert Netflix seine Gaming-Sparte um. Der Entwickler Spry Fox wurde an die Gründer zurückverkauft. Games-Präsident Alain Tascan setzt künftig auf einen fokussierteren Ansatz mit eigenen Marken statt breiter Akquisitionen.

Robuste Zahlen, unsicherer Ausblick

Wichtige Eckdaten:

• Schlusskurs (4. Dez.): 102,96 Dollar (-0,97%)
• Wochenperformance: Circa -6%
• Q3-Umsatz: 11,51 Mrd. Dollar (+17,2% zum Vorjahr)
• Analyst-Konsens: Kaufen, durchschnittliches Kursziel 134,09 Dollar

Fundamental präsentiert sich Netflix solide – das Umsatzwachstum von 17 Prozent im dritten Quartal unterstreicht die operative Stärke. Doch kurzfristig dominiert die Unsicherheit um das WBD-Gebot. Die Entscheidung wird für nächste Woche erwartet. Bis Klarheit über die regulatorische und finanzielle Seite der Übernahme herrscht, dürfte die Volatilität hoch bleiben.

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