Netflix Aktie: Entscheidung im Bieterkampf
17.12.2025 - 05:00:35Das Board von Warner Bros. Discovery bevorzugt trotz eines höheren Gebots von Paramount eine Fusion mit Netflix. Analysten warnen vor hohen Kosten und Integrationsrisiken für den Streaming-Pionier.
Der Nervenkrieg um die Übernahme von Warner Bros. Discovery (WBD) erreicht seinen Höhepunkt. Während ein rivalisierendes Angebot von Paramount auf dem Papier deutlich höher liegt, deuten aktuelle Berichte darauf hin, dass das Board von WBD dennoch zu einer Fusion mit Netflix tendiert. Anleger reagieren nervös auf die mögliche Milliardenbelastung: Droht dem Streaming-Marktführer ein teurer “Sieg”, der den Aktienkurs langfristig belastet?
Management bekräftigt Übernahmepläne
Der zentrale Treiber für die jüngste Volatilität ist das Verteidigungsmanöver der Netflix-Führung. In einem am Dienstag bei der US-Börsenaufsicht SEC eingereichten Memo verteidigten die Co-CEOs Ted Sarandos und Greg Peters ihr 82,7-Milliarden-Dollar-Angebot für die Studio- und Streaming-Sparten von WBD. Das Management verspricht, keine übernommenen Studios zu schließen und Kinostarts für große Franchises wie Superman oder Minecraft fortzuführen – ein klares Signal an die Kreativbranche.
Diese Offensive reagiert auf ein feindliches Gegenangebot von Paramount Skydance, das inklusive Schuldenübernahme auf rund 108,4 Milliarden Dollar beziffert wird. Trotz der höheren Summe berichtete Reuters, dass das WBD-Board plant, die Paramount-Offerte voraussichtlich noch heute abzulehnen. Ausschlaggebend seien Bedenken hinsichtlich der schuldenlastigen Finanzierungsstruktur von Paramount. Netflix argumentiert zudem kartellrechtlich geschickt: Ein zusammengeschlossenes Unternehmen käme lediglich auf 9 Prozent Marktanteil bei der TV-Nutzung in den USA, während eine Paramount-Fusion 14 Prozent erreichen würde.
Warnende Stimmen der Analysten
Ungeachtet der strategischen Argumente zeigt sich die Wall Street skeptisch. Seit Bekanntgabe des Angebots hat die Netflix-Aktie rund 10 Prozent korrigiert und notiert nach einem kürzlichen 10-zu-1-Aktiensplit im Bereich von 94,50 Dollar. Analysten wie Robert Fishman von MoffettNathanson raten dem Unternehmen offen zum Rückzug aus dem Bieterwettstreit. Die Sorge gilt einem möglichen Übernahmepreis, der den Wert der Synergien übersteigt, sowie den historischen Schwierigkeiten bei der Integration des “Warner Bros.”-Komplexes, der bereits frühere Fusionspartner wie AOL und AT&T massiv belastete.
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Neue Inhalte abseits des Übernahmekrimis
Im Schatten des M&A-Dramas treibt Netflix sein organisches Wachstum voran. Das Unternehmen verkündete am Dienstag eine exklusive Partnerschaft mit iHeartMedia. Ab Anfang 2026 werden Video-Versionen von über 15 populären Podcasts, darunter Schwergewichte wie The Breakfast Club, exklusiv auf Netflix verfügbar sein. Dieser strategische Schritt zielt darauf ab, die Verweildauer der Nutzer zu erhöhen und Werbeeinnahmen zu steigern, indem Inhalte direkt von der Konkurrenzplattform YouTube abgezogen werden.
Ausblick: Tag der Entscheidung
Der Fokus der Anleger liegt nun vollständig auf der für heute erwarteten Sitzung des Warner Bros. Discovery Boards. Eine formelle Ablehnung des Paramount-Angebots würde den Weg für Netflix ebnen, dürfte aber aufgrund des massiven Kapitalbedarfs von fast 83 Milliarden Dollar kurzfristig weiteren Druck auf den Aktienkurs ausüben. Die nächsten fundamentalen Daten liefert der Konzern am 20. Januar 2026 mit den Zahlen zum vierten Quartal.
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