Nestle Aktie: Ende einer 700-Millionen-Wette?
03.12.2025 - 03:16:31Nestle zieht sich aus dem Café-Betrieb zurück und sucht einen Käufer für die Premiumkette Blue Bottle. Der Verkauf ist Teil einer umfassenden Portfoliobereinigung unter CEO Navratil.
Was tun, wenn eine teure Übernahme nicht die gewünschten Renditen bringt? Nestle steht vor dieser Frage und sucht nun einen Käufer für Blue Bottle Coffee – jene Premium-Kaffeekette, für die der Konzern 2017 rund 700 Millionen US-Dollar auf den Tisch legte. Der Haken: Der Verkaufspreis dürfte deutlich darunter liegen. Unter CEO Philipp Navratil vollzieht der Schweizer Lebensmittelriese einen radikalen Umbau. Doch was bedeutet dieser Strategiewechsel für die Aktie?
Ausstieg aus dem Café-Geschäft: Navratils Befreiungsschlag?
Nestle will raus aus dem Betrieb physischer Einzelhandelsstandorte. Morgan Stanley begleitet den Verkaufsprozess für Blue Bottle, das rund 100 Cafés in den USA und Asien betreibt. Eine Option: Die Standorte werden verkauft, Nestle behält aber die Markenrechte und könnte weiterhin Blue Bottle-Kaffee und Merchandise vertreiben.
Der CEO treibt eine aggressive Portfoliobereinigung voran:
- Vitaminmarken wie Nature’s Bounty und Osteo Bi-Flex stehen seit Juli 2025 auf dem Prüfstand
- Wassergeschäft inklusive Perrier und S.Pellegrino soll verkauft werden (begleitet von Rothschild)
- Café-Betrieb wird komplett aufgegeben – trotz der ursprünglichen Milliarden-Ambitionen
Navratils Botschaft ist eindeutig: Nestle konzentriert sich auf skalierbare Kernmarken wie Nescafé, Nespresso und die Starbucks-Lizenz. Das personalintensive Café-Geschäft mit komplexer Logistik passt nicht mehr ins Portfolio.
Blue Bottle in der Krise: Streiks verschärfen die Lage
Die Verkaufspläne kommen zur Unzeit. Am Thanksgiving-Wochenende traten rund 120 Mitarbeiter an neun gewerkschaftlich organisierten US-Standorten in den Streik. Vorwurf: Mangelnde Fortschritte bei Tarifverhandlungen und unfaire Arbeitspraktiken. Arbeitsunruhen machen Blue Bottle für potenzielle Käufer weniger attraktiv – und drücken den Preis weiter.
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Ein Branchentrend: Die Großen ziehen sich zurück
Nestle steht nicht allein da. Coca-Cola prüft ebenfalls den Verkauf seiner Kaffeekette Costa Coffee. Die Konsumgüter-Giganten erkennen: Der Betrieb von Cafés bindet zu viel Kapital bei vergleichsweise mageren Margen. Gleichzeitig konsolidiert sich der Spezialitätenkaffee-Markt – JDE Peet’s wird gerade von Keurig Dr Pepper für 18 Milliarden US-Dollar geschluckt.
Für Nestle bedeutet der Rückzug: Fokus auf die Cash-Kühe. Das Kapital aus den Verkäufen könnte in die profitableren Marken fließen oder Aktionären zurückgegeben werden. Ob diese Strategie aufgeht, wird sich zeigen – die Nestle Aktie bewegt sich aktuell bei 84,69 Euro, nur knapp unter ihrem 50-Tage-Durchschnitt. Der Abstand zum 52-Wochen-Hoch von 94,88 Euro beträgt jedoch noch deutliche 10,74 Prozent.
Die Frage bleibt: Kann Navratil mit dem radikalen Umbau die Wachstumsfantasie zurückbringen – oder offenbart der Blue Bottle-Fehlgriff tieferliegende Probleme bei der Konzernstrategie?
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