ROUNDUPAktien, Frankfurt

Nach einer etwas schwächeren Vorwoche ist der Dax DE0008469008 am Montag weiter zurückgefallen.

22.09.2025 - 18:07:55

Frankfurt Schluss: Dax gibt weiter nach - Autowerte sacken ab

Letztlich verlor der deutsche Leitindex 0,48 Prozent auf 23.527,05 Punkte. Marktanalyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets attestierte dem Dax einen anhaltenden "September-Blues". Er bleibe seit Wochen in einer engen Handelsspanne gefangen. Der MDax DE0008467416 der mittelgroßen Unternehmen büßte derweil 0,14 Prozent auf 30.153,71 Zähler ein.

Gewinnwarnungen in der Autobranche trübten die Laune am deutschen Aktienmarkt zusätzlich. Aus Sicht von Marktbeobachter Andreas Lipkow sind diese aber lediglich ein Katalysator der aktuellen Kurskonsolidierung. "Der Automotivsektor hat insgesamt keine große Gewichtung mehr im Dax und stand zudem bereits seit mehreren Jahren unter Druck", schrieb Lipkow. Es sei immer wieder von einer Erholung fabuliert worden, die bisher aber ausgeblieben sei.

Insgesamt beobachtete Lipkow ein Durchatmen an den Finanzmärkten, was nach der Rekordjagd an den US-Börsen auch nicht weiter verwunderlich sei. Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets warnte aber: "Nehmen die Anleger in New York nach der Rally nun mal ein paar Gewinne mit, dürfte es auch für den Dax eng werden." Potenzielle Verkäufer würden nur auf den Startschuss einer Herbstkorrektur warten.

In den USA mühten sich der marktbreite S&P 500 US78378X1072 und der technologielastige Nasdaq 100 US6311011026 zum Wochenstart aber zunächst auf weitere Bestmarken. Zum europäischen Handelsschluss bewegte sich der Dow Jones Industrial US2605661048 dagegen kaum. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 EU0009658145 schloss 0,30 Prozent tiefer mit 5.442,05 Punkten. Der britische FTSE 100 GB0001383545 und der Schweizer SMI CH0009980894 stiegen leicht.

Europas Autosektor EU0009658681 legte nach den Gewinnwarnungen des Volkswagen-Konzerns und seiner Sportwagen-Tochter Porsche AG DE000PAG9113 den Rückwärtsgang ein. Für die Papiere der Konzernholding Porsche SE DE000PAH0038 ging es als schwächster Dax-Wert um 8,2 Prozent nach unten, die VW-Vorzugsaktien DE0007664039 büßten 7,1 Prozent ein.

Die Aktie der VW-Tochter Porsche AG DE000PAG9113 fiel um 7,2 Prozent. Sie litt auch darunter, dass sie wegen ihrer zuletzt schwachen Kursentwicklung seit diesem Montag nicht mehr im Dax enthalten, sondern in den MDax abgestiegen ist. Die Experten von Index Radar schrieben von einem "ungünstigen Zeitpunkt".

Die schlechten Nachrichten von VW und Porsche zogen auch die Papiere von Mercedes-Benz DE0007100000 und BMW DE0005190003 um 1,3 beziehungsweise 1,1 Prozent nach unten.

Dagegen waren wieder einmal die Rüstungswerte gefragt. Nach wiederholten Verletzungen des Nato-Luftraums durch Russland kam zu Wochenbeginn der UN-Sicherheitsrat zu einer Dringlichkeitssitzung zusammen. Auch die Nato-Länder wollen sich am Dienstag zu Beratungen treffen. Die Titel von Rheinmetall DE0007030009 legten um 0,6 Prozent zu. Branchenkollege Hensoldt DE000HAG0005 gewann 5,9 Prozent, für Renk DE000RENK730 ging es als größtem MDax-Gewinner 6,2 Prozent aufwärts.

Beliebt waren auch Aktien aus dem Bereich der Chipausrüster, nachdem die US-Bank Morgan Stanley die Titel von ASML NL0010273215 hochgestuft hatte. Für Aixtron DE000A0WMPJ6, PVA Tepla DE0007461006 und Suss Microtec DE000A1K0235 ging es in der Folge um bis zu sechs Prozent nach oben.

Die Kurse der beiden Dax-Aufsteiger Scout24 DE000A12DM80 und Gea DE0006602006 kletterten um 2,4 beziehungsweise 2,6 Prozent an die Index-Spitze, nachdem sie neben der Porsche AG auch Sartorius DE0007165631 im deutschen Leitindex ersetzt hatten.

Die Aktien der DHL Group DE0005552004 fielen auf den tiefsten Stand seit Mai und büßten schlussendlich 1,7 Prozent auf 37,05 Euro ein. Zuvor hatte die Bank of America die Papiere des Logistikkonzerns von "Neutral" auf "Underperform" abgestuft und das Kursziel von 41 auf 35 Euro gesenkt./niw/men

--- Von Nicklas Wolf, dpa-AFX ---

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