Nach einem neuerlichen Zollschock kurz vor dem Wochenende dürfte der Dax DE0008469008 am Montag einen Erholungsversuch starten.
13.10.2025 - 08:18:29Aktien Frankfurt Ausblick: Erholung - Trump versucht sich in Streit-Deeskalation
Im Anschluss an eine erneute Eskalation im Handelskonflikt zwischen den beiden weltgrößten Volkswirtschaften schlug US-Präsident Donald Trump wieder versöhnlichere Töne an. Zudem hat Frankreich eine neue Regierung, auch wenn die politische Krise im Nachbarland damit weiterhin nicht gelöst ist.
Der X-Dax DE000A0C4CA0 als Indikator für den deutschen Leitindex signalisierte diesen am Montag knapp eine Stunde vor dem Xetra-Handel 0,6 Prozent höher bei 24.392 Punkten. Der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 EU0009658145 dürfte sich zum Handelsstart ebenfalls erholen.
Am Donnerstag noch hatte sich der Dax, nicht zuletzt beflügelt von Zinssenkungsfantasien und fortgesetzter KI-Begeisterung, mit einem Rekordhoch von 24.771 Zählern der 25.000-Punkte-Marke weiter genähert, seine Gewinne dann aber wieder abgegeben. Am Freitag folgte eine Talfahrt um anderthalb Prozent, nachdem Trump sein geplantes Treffen mit Chinas Präsident Xi Jinping in Südkorea infrage gestellt und China mit weiteren drastischen Zöllen gedroht hatte. Innerhalb nur weniger Minuten war das deutsche Börsenbarometer daraufhin um mehrere hundert Punkte abgesackt.
Auf der Plattform Truth Social versuchte Trump am Wochenende die Wogen dann zu glätten: "Machen Sie sich keine Sorgen um China, alles wird gut", schrieb er. Weder Xi noch er wollten China in eine "Depression" stürzen. Vielmehr wollten die "USA China helfen, nicht schaden".
Wie Trump zu dieser Einschätzung gelangte, blieb zunächst unklar. Marktexperte Stephen Innes von SPI Asset Management warnte denn auch trotz der sich abzeichnenden Erholung an den europäischen Börsen: "Das ist keine Entspannung, sondern Verhandlungstheater", und sprach von einem Schachspiel, bei dem jeder Zug ebenso für die Kamera wie für das Brett gemacht werde.
Mit Blick auf Frankreich hat Sebastien Lecornu nach seiner erneuten Ernennung zum Premierminister am Sonntagabend eine neue Regierung gebildet. Gleich in den ersten Tagen muss sich das Kabinett allerdings mit dem Haushalt für das hoch verschuldete Land befassen. Obendrein droht noch ein Misstrauensvotum der Opposition.
Vorbörslich nach oben ging es unterdessen bereits mit den Papieren des Sportwagenbauers Porsche DE000PAG9113, die auf Tradegate im Vergleich zum Xetra-Schluss am Freitag um gut ein Prozent stiegen. Der schwäbische Autokonzern führte mit dem Betriebsrat erste Gespräche über eine Verschärfung seines Sparkurses. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur (dpa) dürfte neben weiteren Stellenstreichungen auch die Beschäftigungssicherung zur Debatte stehen. Sie gilt bis Ende Juli 2030.
Für Suss Microtec DE000A1K0235 ging es auf Tradegate zugleich um knapp drei Prozent nach oben. Die Papiere des Zulieferers für die Halbleiterindustrie profitieren laut einem Händler von einer Hochstufung auf "Outperform" durch die Bank Oddo BHF.