Nach bislang schwachem Wochenverlauf haben sich Europas Indizes am Donnerstag wieder erholt.

Der EuroStoxx 50 EU0009658145 gewann am Vormittag rund ein Prozent auf 4.781 Punkte. Damit drehte er vor dem jüngsten Dreimonatstief wieder ab.

Besonders stark waren Technologiewerte EU0009658921 nach Berichten über überraschend milde US-Sanktionen gegen China. Für die Papiere des Chipausrüster ASML NL0010273215 ging es um bis zu 5,5 Prozent aufwärts, ASM International NL0000334118 folgten im Windschatten. Einem Börsianer zufolge könnten weniger Lieferanten des chinesischen Ausrüsters Huawei auf einer Blockade-Liste stehen als zunächst vorgeschlagen.

Zuletzt vom Zollthema geplagte Autowerte EU0009658681 stabilisierten sich ebenfalls. Insgesamt fiel aber ohnehin keine Branche mit nennenswerten Verlusten auf.

Mit einem Kurssprung um 42 Prozent schafften die Aktien von Direct Line GB00BY9D0Y18 eine Erholung auf das höchste Niveau seit März. Dabei kosteten die Papiere des Versicherers wieder gut 225 Pence. Gleich 250 Pence je Aktie hatte der viel größere Konkurrent Aviva für eine Übernahme geboten und stieß damit dennoch auf Widerstand. Die Verantwortlichen von Direct Line wiesen die Offerte zurück, man werde damit deutlich zu gering bewertet. Erinnerungen an das Frühjahr werden wach, als Direct Line bereits Ageas mit einer Milliardenofferte abblitzen ließ.

Während bei Direct Line nun also wieder Übernahmefantasie herrscht, gibt es bei Aviva GB0002162385 etwas Katerstimmung mit bis zu 3,5 Prozent Kursverlust.

Nach gesenkten Zielen für den Mittelzufluss rutschten die Aktien von Tullow Oil GB0001500809 derweil wieder an ihr jüngstes Tief seit vier Jahren heran. Sie verloren dabei zeitweise gut 12 Prozent.