MP Materials Aktie: Analysten optimistisch

MP Materials profitiert weiter von der wachsenden Bedeutung seltener Erden für die US-Industrie. Nach einer Hochstufung durch Morgan Stanley legte die Aktie gestern deutlich zu. Hintergrund sind vor allem geopolitische Risiken und der strategische Aufbau unabhängiger Lieferketten abseits Chinas.

Morgan Stanley sorgt für Auftrieb

Die Aktie stieg am Donnerstag um 3,5 % und erreichte im Tagesverlauf 60,24 US-Dollar, zuletzt notierte sie bei 60,06 US-Dollar. Auslöser war eine Einstufungsänderung durch Morgan Stanley: Analyst Carlos De Alba erhöhte sein Votum am 5. Dezember von „Equal Weight“ auf „Overweight“ und hob das Kursziel von 68,50 auf 71 US-Dollar an.

Es war bereits die vierte Hochstufung innerhalb eines Monats. De Alba betonte in seiner Analyse, dass die einjährige Aussetzung chinesischer Exportbeschränkungen für seltene Erden die strukturelle Abhängigkeit der USA nicht löst. Geopolitische Spannungen blieben ein Unsicherheitsfaktor und erhöhten den strategischen Wert von MP Materials.

Analystenstimmung und Kursziele

Die jüngste Maßnahme von Morgan Stanley fügt sich in ein insgesamt positives Analystenbild ein:

• Konsensrating: „Moderate Buy“ mit 13 Kauf- und 1 Verkaufsempfehlung
• Durchschnittliches Kursziel: 78,91 US-Dollar, rund 31 % über dem aktuellen Kurs
• Zuletzt aufgestuft: JPMorgan, BMO Capital und Deutsche Bank im November
• Goldman Sachs: Neuaufnahme mit „Buy“ und Kursziel 77 US-Dollar

Die nahezu einhellig positive Einschätzung spiegelt die zentrale Rolle des Unternehmens in der US-Rohstoffstrategie wider.

Operative Basis und Geschäftsentwicklung

MP Materials betreibt mit der Mountain-Pass-Mine in Kalifornien die einzige großskalige Förder- und Verarbeitungsstätte für seltene Erden in den USA. Das Unternehmen entwickelt sich zunehmend zu einem vertikal integrierten Produzenten von seltenen Erden bis hin zu Magneten.

Rekordergebnisse im dritten Quartal

Im dritten Quartal 2025 meldete MP Materials starke operative Kennzahlen:

• NdPr-Oxid-Produktion: Rekordwert von 721 Tonnen, plus 51 % gegenüber dem Vorjahr
• REO-Produktion: 13.254 Tonnen, das zweitbeste Quartal der Firmengeschichte
• Umsatz: 53,6 Mio. US-Dollar, über den Markterwartungen von 49,72 Mio. US-Dollar
• Bereinigtes Ergebnis je Aktie: -0,10 US-Dollar, besser als der prognostizierte Verlust von -0,15 US-Dollar

Damit verbesserte das Unternehmen seine Profitabilität, auch wenn unterm Strich noch ein Verlust stand.

Staatliche Unterstützung und Partnerschaften

Die strategische Bedeutung zeigt sich in mehreren Großvereinbarungen im laufenden Jahr:

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• US-Verteidigungsministerium: 400 Mio. US-Dollar in Vorzugsaktien, damit größter Einzelaktionär
• Apple: Langfristiger Vertrag über 500 Mio. US-Dollar für recycelte Magneten, davon 200 Mio. US-Dollar als Vorauszahlung
• Saudi-Arabien-JV: Gemeinschaftsunternehmen mit dem Verteidigungsministerium und Ma’aden zum Aufbau einer Raffinerie für seltene Erden

Diese Partnerschaften sichern Finanzierung, Absatzkanäle und technologische Weiterentwicklung ab.

Insiderverkäufe und Kursentwicklung

Trotz der positiven Nachrichtenlage kam es zuletzt zu nennenswerten Insiderverkäufen. CEO James Litinsky veräußerte am 5. Dezember 385.000 Aktien im Gegenwert von rund 24,2 Mio. US-Dollar. CFO Ryan Corbett trennte sich am 9. Dezember von 38.146 Aktien im Wert von 2,29 Mio. US-Dollar.

Insgesamt verkauften Insider im letzten Quartal etwa 691.557 Aktien im Gesamtwert von 43,5 Mio. US-Dollar. Dennoch halten Führungskräfte und nahestehende Personen weiterhin rund 9,5 % der Anteile.

Die Marktkapitalisierung liegt bei rund 10,64 Mrd. US-Dollar. Seit Jahresbeginn ist die Aktie um etwa 285 % gestiegen, notiert aber noch rund 40 % unter dem 52-Wochen-Hoch von 100,25 US-Dollar, das am 14. Oktober erreicht wurde.

Ausblick: Wichtige Katalysatoren

Für die kommenden Quartale nennt das Unternehmen mehrere konkrete Treiber:

• Rückkehr in die Gewinnzone: Das Management erwartet für das vierte Quartal 2025 wieder Profitabilität. Unterstützend wirkt ein vom Verteidigungsministerium festgelegter Mindestpreis von 110 US-Dollar pro Kilogramm NdPr-Oxid.
• Schwere Seltene Erden: Ab Mitte 2026 soll die Produktion schwerer Elemente wie Dysprosium und Terbium anlaufen.
• Ausbau der Magnetfertigung: Die sogenannte 10X-Anlage für zusätzliche Magnetkapazitäten befindet sich im Bau.
• Apple-Lieferungen: Erste Magnetvolumina für Apple sind für Mitte 2027 vorgesehen.

Mit ihrer Rolle als bislang einzig voll integrierter Produzent seltener Erden in den USA, einer institutionellen Beteiligungsquote von 52,55 % und starker staatlicher Unterstützung bleibt die Gesellschaft ein zentraler Baustein im westlichen Versuch, die Abhängigkeit von chinesischen Lieferketten bei kritischen Rohstoffen zu reduzieren.

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