Microsoft: Neuer Sicherheitsbaustein gegen Phishing-Angriffe
11.10.2025 - 12:35:02Microsoft führt ab Mai 2025 strengere Authentifizierungsstandards für Massen-E-Mails ein, während gleichzeitig technische Probleme bei Outlook behoben werden müssen.
Microsoft verschärft die Sicherheitsstandards für Outlook und kämpft gleichzeitig gegen hartnäckige technische Probleme. Während das Unternehmen seit Ende September 2025 einen kritischen Fehler untersucht, der das Starten der Anwendung verhindert, bereitet es eine wegweisende Sicherheitsreform vor. Diese soll der steigenden Flut von Phishing-Attacken und E-Mail-Spoofing Einhalt gebieten – ein Kraftakt gegen eine zunehmend von Künstlicher Intelligenz geprägte Bedrohungslandschaft.
Schwachstellen zwingen zum Handeln
Die Sicherheitsgemeinschaft verfolgte 2025 mehrere kritische Schwachstellen in Microsoft Outlook, die das E-Mail-Programm zu einem bevorzugten Angriffsziel machten. Besonders brisant: Die Sicherheitslücken CVE-2025-47176 und CVE-2025-32705 ermöglichen Fernzugriffe auf Computersysteme. Noch gefährlicher ist die Zero-Click-Schwachstelle CVE-2025-21298, die bereits beim bloßen Öffnen oder Betrachten einer manipulierten E-Mail aktiviert wird.
Microsoft reagierte proaktiv. Seit Mitte des Jahres blockiert Outlook automatisch riskante Dateitypen wie .library-ms
und .search-ms
. Diese Entscheidung folgte auf dokumentierte Angriffe, bei denen Cyberkriminelle diese Dateierweiterungen nutzten, um Zugangsdaten von Behörden und Unternehmen zu stehlen.
Strengere Regeln ab Mai 2025
Nach dem Vorbild von Google und Yahoo führt Microsoft strengere Authentifizierungsstandards für Massen-E-Mails ein. Ab 5. Mai 2025 müssen Organisationen, die täglich mehr als 5.000 E-Mails an Outlook-Konten versenden, drei Sicherheitsprotokolle konfigurieren:
SPF (Sender Policy Framework) legt fest, welche Mailserver berechtigt sind, E-Mails für eine Domain zu versenden. DKIM (DomainKeys Identified Mail) fügt eine digitale Signatur hinzu, die Manipulationen erkennbar macht. DMARC (Domain-based Message Authentication, Reporting & Conformance) definiert, wie Server mit verdächtigen Nachrichten verfahren sollen.
E-Mails von Absendern ohne ordnungsgemäße Konfiguration landen automatisch im Spam-Ordner oder werden komplett blockiert. Eine klare Ansage: Wer massenweise E-Mails verschickt, muss Verantwortung übernehmen.
Technische Pannen belasten Nutzer
Parallel zu den Sicherheitsverbesserungen kämpft Microsoft mit stabilitätsproblemen. Seit September 2025 untersucht das Unternehmen einen Fehler, der das Starten des klassischen Outlook verhindert. Betroffene Nutzer erhalten die Fehlermeldung: „Das Outlook-Fenster kann nicht geöffnet werden. Der Ordnersatz kann nicht geöffnet werden.“
Häufiger tritt ein anderes Problem auf: „Es ist kein Standard-E-Mail-Client vorhanden oder der aktuelle Client kann die Messaging-Anforderung nicht erfüllen.“ Dieser Fehler erscheint oft beim direkten Versenden von Dateien aus Office-Anwendungen.
Bewährte Lösungsansätze:
– Outlook in den Windows-Einstellungen als Standard-E-Mail-Client festlegen
– Online-Reparatur der Microsoft Office-Installation durchführen
– Erweiterte Registry-Anpassungen (nur für erfahrene Nutzer)
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KI verstärkt Cyberbedrohungen
Die verstärkten Sicherheitsmaßnahmen sind kein Zufall. Der Global Cybersecurity Outlook 2025 des Weltwirtschaftsforums zeigt: 72 Prozent der Organisationen verzeichnen steigende Cyber-Risiken. Ransomware und KI-unterstützte Social-Engineering-Attacken stehen dabei im Fokus.
Cyberkriminelle nutzen zunehmend Künstliche Intelligenz für täuschend echte Phishing-E-Mails und Business Email Compromise-Angriffe. Diese durchbrechen oft traditionelle Sicherheitsfilter. Kann die Branche mit verbindlichen Authentifizierungsstandards wie DMARC dagegen ankommen?
Der Countdown läuft
Unternehmen haben nur noch wenige Monate Zeit: Wer bis zum 5. Mai 2025 die neuen Authentifizierungsstandards nicht implementiert, riskiert massive Probleme bei der E-Mail-Zustellung. Microsoft plant langfristig den Abschied vom klassischen Outlook – spätestens 2029 soll der Support enden.
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Der neue Outlook für Windows bietet zwar erweiterte Sicherheitsfunktionen, wirft aber Datenschutzfragen auf. Grund: E-Mail-Daten von Drittanbietern werden über Microsofts Cloud-Server geleitet. Ein Kompromiss zwischen Sicherheit und Privatsphäre, der die Zukunft der digitalen Kommunikation prägen wird.