Microsoft: Kritische Outlook-Sicherheitslücke geschlossen
15.09.2025 - 14:56:02Microsoft veröffentlicht wichtige Sicherheitsupdates für Outlook und Microsoft 365, die eine kritische Schwachstelle beheben, die bereits durch das Anzeigen von E-Mails Schadcode ausführen konnte.
Microsoft hat schwerwiegende Sicherheitsupdates für Outlook und die gesamte Microsoft 365-Plattform veröffentlicht. Die Patches beheben eine kritische Schwachstelle, die es Angreifern ermöglicht hätte, schädlichen Code bereits beim Betrachten von E-Mails auszuführen.
Im Zentrum der neuesten Sicherheitsupdates steht eine kritische Schwachstelle in Microsoft Office mit der Kennung CVE-2025-54910. Mit einem Schweregrad von 8,4 Punkten zählt sie zu den besonders gefährlichen Sicherheitslücken. Das Perfide: Angreifer könnten bereits durch das bloße Anzeigen einer manipulierten E-Mail in der Outlook-Vorschau Schadcode auf dem System des Nutzers ausführen.
Die Sicherheitsupdates sind Teil des monatlichen „Patch Tuesday“ und beheben über 80 Schwachstellen in Microsofts Produktpalette. Parallel verstärkt der Konzern seine Bemühungen im Kampf gegen raffinierte Cyberangriffe durch strengere E-Mail-Authentifizierungsstandards.
Preview-Pane als Einfallstor für Hacker
Sicherheitsexperten warnen vor der besonderen Gefahr dieser Schwachstelle. Anders als bei herkömmlichen Angriffen müssen Nutzer keine Anhänge öffnen oder verdächtige Links anklicken. Bereits die Vorschau einer präparierten E-Mail reicht aus, um Angreifern vollständige Kontrolle über das System zu verschaffen.
Obwohl Microsoft die Ausnutzung als „weniger wahrscheinlich“ einstuft, haben Systemadministratoren die Behebung zur obersten Priorität erklärt. Die Patches sind für mehrere Office-Versionen und Microsoft 365-Anwendungen verfügbar. Nationale Cybersicherheitsbehörden empfehlen die sofortige Installation der Updates.
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Strengere Regeln für E-Mail-Versender
Microsoft zieht bei der E-Mail-Sicherheit nach und folgt dem Beispiel von Google und Yahoo. Seit Mai 2025 müssen Absender, die täglich mehr als 5.000 E-Mails an Outlook.com-, Hotmail.com- oder Live.com-Adressen versenden, moderne Authentifizierungsstandards einsetzen.
Dazu gehören SPF (Sender Policy Framework), DKIM (DomainKeys Identified Mail) und DMARC (Domain-based Message Authentication, Reporting und Conformance). E-Mails von nicht-konformen Absendern landen zunächst im Spam-Ordner – künftig werden sie komplett blockiert.
Diese Maßnahme soll Phishing- und Spoofing-Kampagnen erheblich erschweren. Unternehmen und E-Mail-Marketer ohne entsprechende Standards müssen mit Zustellungsproblemen rechnen.
Teams erhält Sicherheits-Upgrade
Die Sicherheitsoffensive erstreckt sich über die gesamte Microsoft 365-Plattform. Microsoft Teams warnt Nutzer künftig automatisch vor schädlichen Links in Chats und Kanälen. Das System nutzt die Bedrohungsanalyse von Microsoft Defender und prüft URLs in Echtzeit.
Zusätzlich blockiert Teams Nachrichten mit „waffenfähigen“ Dateiformaten wie ausführbaren Programmen, um die Verbreitung von Malware zu verhindern. Diese ganzheitlichen Schutzmaßnahmen spiegeln die wachsende Vernetzung der Microsoft-Plattformen wider.
Wettrüsten mit Cyberkriminellen
Die aktuellen Sicherheitsupdates sind Antwort auf eine sich verschärfende Bedrohungslage. Sicherheitsfirmen beobachten eine Zunahme raffinierter Phishing-Kampagnen, die legitime Tools wie den HTTP-Client Axios missbrauchen oder Microsofts eigene „Direct Send“-Funktion nutzen, um Sicherheitssysteme zu umgehen.
Besonders besorgniserregend sind neue „Phishing-as-a-Service“-Plattformen wie „VoidProxy“, die gezielt Microsoft 365- und Google-Konten ins Visier nehmen. Sie verwenden Man-in-the-Middle-Techniken, um Anmeldedaten und Zwei-Faktor-Authentifizierungscodes in Echtzeit abzufangen.
Ein wichtiger Stichtag rückt näher: Im Oktober 2025 endet der Support für Microsoft Office 2016, Office 2019 sowie Exchange Server 2016 und 2019. Nutzer müssen auf neuere, sicherere Versionen wie Microsoft 365 umsteigen, die kontinuierliche Sicherheitsupdates erhalten.
Die Integration KI-gestützter Sicherheitsfunktionen, wie der neue Copilot-Chat in Outlook Mobile, wird künftig kontextbezogene Sicherheitshilfe bieten. Je vernetzter die digitale Arbeitswelt wird, desto wichtiger werden integrierte, mehrstufige Sicherheitskonzepte.