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Microsoft bestätigt: OneDrive verlangsamt Windows 11

06.10.2025 - 19:25:02

Microsoft räumt offiziell ein, dass OneDrive Performance-Probleme in Windows 11 verursacht. Das Unternehmen empfiehlt erstmals, die Synchronisierung bei langsamen Systemen zu pausieren.

Nach Jahren der Nutzerbeschwerden gibt Microsoft zu, dass sein Cloud-Dienst OneDrive ein Hauptverursacher von Performance-Problemen in Windows 11 ist. In einem aktualisierten Support-Artikel empfiehlt das Unternehmen erstmals offiziell, bei langsamen Systemen die OneDrive-Synchronisierung zu pausieren.

Das Eingeständnis bestätigt, was viele Nutzer längst vermutet hatten: Die nahtlose Cloud-Synchronisation geht zu Lasten der System-Performance. OneDrive ist standardmäßig in Windows 11 aktiviert und läuft permanent im Hintergrund, um Dateien zu überwachen und zu synchronisieren. Doch genau diese Funktionen können erhebliche CPU-Zeit, Arbeitsspeicher und Bandbreite verbrauchen.

Besonders betroffen sind Systeme mit älterer Hardware oder einer großen Anzahl zu synchronisierender Dateien. Nutzer berichten von trägen Datei-Explorer-Fenstern, verzögerten Programmstarts und sogar Problemen beim Gaming.

Warum OneDrive die Performance ausbremst

Der Leistungsabfall hat mehrere technische Ursachen. Der kontinuierliche Hintergrundprozess, der Dateien auf Änderungen überwacht, belastet die System-Ressourcen dauerhaft. In Foren häufen sich Berichte über hohe CPU- und Festplatten-Aktivität durch den OneDrive.exe-Prozess.

Ein besonderes Problem stellt die Funktion „Dateien bei Bedarf“ dar. Diese soll zwar lokalen Speicherplatz sparen, indem nur Platzhalter für Cloud-Dateien angelegt werden. Doch beim Zugriff auf diese Dateien müssen sie erst heruntergeladen werden – das verursacht Verzögerungen und erhöhte Festplatten-Aktivität.

Selbst auf leistungsstarker Hardware berichten Nutzer von extrem langsamen Datei-Explorer-Fenstern. Das zeigt: Das Problem liegt nicht an unzureichender Rechenleistung, sondern an der Art, wie OneDrive mit dem Betriebssystem interagiert.

So beschleunigen Sie Ihren PC wieder

Microsoft bietet nun selbst Lösungsansätze. Der direkteste Weg: OneDrive temporär deaktivieren und schauen, ob sich die Performance verbessert.

OneDrive pausieren:
– OneDrive-Symbol (Cloud) in der Taskleiste anklicken
– „Hilfe und Einstellungen“ wählen, dann „Synchronisierung anhalten“

Für hartnäckige Probleme helfen diese technischen Lösungen:

OneDrive zurücksetzen: Löst Sync-Probleme ohne Datenverlust. Über den Befehl %localappdata%MicrosoftOneDriveonedrive.exe /reset ausführbar.

Bandbreite begrenzen: In den OneDrive-Einstellungen unter „Synchronisierung und Sicherung“ lassen sich Upload- und Download-Raten drosseln.

Cache-Dateien löschen: Beschädigte temporäre Dateien (.otc) können OneDrive in Endlosschleifen versetzen. Diese finden sich im Ordner AppDataLocalMicrosoftOneDrivesetuplogs.

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Industrie-Wandel: Cloud vs. Performance

Microsofts offenes Eingeständnis ist bemerkenswert – selten gibt ein Konzern zu, dass eine Kern-Funktion die Performance beeinträchtigt. Es spiegelt eine branchenweite Herausforderung wider: Wie lassen sich mächtige Cloud-Dienste integrieren, ohne die Nutzererfahrung zu beeinträchtigen?

Nicht nur OneDrive steht in der Kritik – auch Google Drive und iCloud kämpfen mit ähnlichen Ressourcen-Problemen. Doch OneDrive ist besonders relevant: Als Teil von Windows beeinflusst seine Performance die Wahrnehmung des gesamten Betriebssystems.

Neue OneDrive-App soll alles ändern

Die Diskussion kommt zur rechten Zeit. Leak-Informationen deuten auf eine komplett überarbeitete OneDrive-App für Windows 11 hin. Diese soll eine moderne Benutzeroberfläche, eine Galerie-Ansicht für Fotos und Videos sowie eine tiefe Integration mit dem KI-Assistenten Copilot bieten.

Microsoft will das neue OneDrive-Erlebnis voraussichtlich am 8. Oktober 2025 bei einem virtuellen Event vorstellen. Die entscheidende Frage: Ist die neue App ressourcenschonender programmiert?

Die Copilot-Integration könnte dabei helfen – Nutzer sollen Dokumente zusammenfassen oder durchsuchen können, ohne sie zu öffnen. Das würde manuellen Aufwand reduzieren und das System entlasten.

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Ob OneDrive künftig seine erweiterten Funktionen ohne Performance-Einbußen liefern kann, wird sich zeigen. Microsoft hat das Problem zumindest offiziell anerkannt – ein erster wichtiger Schritt.

@ boerse-global.de