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Microsoft beendet Windows 10-Support: Millionen PCs ohne Schutz

17.10.2025 - 22:19:02

Microsoft hat den Support für Windows 10 beendet, was Millionen Computer ohne kostenlose Sicherheitsupdates zurücklässt. Nutzer müssen auf Windows 11 upgraden oder teure Update-Programme nutzen.

Microsoft hat den Support für Windows 10 offiziell beendet. Seit dem 14. Oktober erhalten Nutzer keine kostenlosen Sicherheitsupdates mehr – ein Schritt, der Millionen Computer weltweit schutzlos macht. Das beliebte Betriebssystem lief bis September noch auf 41 Prozent aller Windows-PCs.

Die Nutzer stehen vor einer kritischen Entscheidung: Upgrade auf Windows 11, kostenpflichtige Verlängerung oder das Risiko ungeschützter Systeme. Sicherheitsexperten warnen eindringlich vor der Nutzung nicht mehr unterstützter Betriebssysteme.

Permanente Sicherheitslücken: Das Ende der Patch-Ära

Mit dem Support-Ende bleiben künftig alle neuen Schwachstellen in Windows 10 ungepatcht. Diese permanenten Einfallstore machen Computer zu bevorzugten Zielen für Cyberangriffe. Das finale “Patch Tuesday”-Update dieser Woche behob noch einmal 173 Sicherheitslücken – ein Rekordwert, der die konstante Bedrohungslage verdeutlicht.

Besonders beunruhigend: Darunter waren mehrere sogenannte Zero-Day-Exploits, die bereits aktiv von Angreifern genutzt wurden. Künftige Zero-Days bleiben für normale Nutzer ungepatcht. Sicherheitsexperten erinnern an die WannaCry-Ransomware-Attacke, die primär nicht unterstützte Windows-Versionen traf.

Notausgang für Zögerer: Das kostenpflichtige Rettungsprogramm

Microsoft bietet einen kostenpflichtigen Ausweg: Das Extended Security Updates-Programm (ESU) liefert bis zum 13. Oktober 2026 kritische Sicherheitsupdates für Windows 10. Der Service kostet Privatnutzer außerhalb der EU 26 Euro für das erste Jahr.

Unternehmen zahlen deutlich mehr: 54 Euro pro Gerät im ersten Jahr, der Preis verdoppelt sich jährlich. Eine kostenlose Teilnahme ist möglich durch OneDrive-Synchronisation oder 1.000 Microsoft-Belohnungspunkte. Das Programm umfasst jedoch keine neuen Features oder technischen Support.

Der finale Patch: 173 Sicherheitslücken geschlossen

Das Oktober-Update markierte das letzte planmäßige Sicherheitsupdate für die meisten Windows 10-Nutzer. Neben den 173 behobenen Schwachstellen entfernte Microsoft erstmals einen seit 20 Jahren mitgelieferten Modem-Treiber komplett – zu groß war das Sicherheitsrisiko geworden.

Eine der kritischsten Lücken, CVE-2025-59230, betraf den Windows-Fernzugriff und wurde bereits aktiv ausgenutzt. Solche Bedrohungen bleiben künftig ungelöst.

Branchenreaktion: Kritik an vorzeitiger Obsoleszenz

Das Ende von Windows 10 – einst als “letzte Windows-Version” beworben – markiert einen Strategiewandel bei Microsoft. Der 2021 erschienene Nachfolger Windows 11 stellt jedoch deutlich höhere Hardwareanforderungen: TPM 2.0-Sicherheitschips und neuere Prozessoren sind Pflicht.
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Verbraucherschützer kritisieren diese Entwicklung scharf. Sie befürchten eine Beschleunigung der Elektroschrott-Problematik, da funktionsfähige Computer ersetzt werden müssen. IT-Abteilungen stehen vor der Herausforderung, Sicherheit, Budget und Umweltschutz in Einklang zu bringen.

Ausblick: Zeit läuft ab für Windows 10-Nutzer

Microsoft empfiehlt klar den Umstieg auf Windows 11-fähige PCs. Das ESU-Programm ist nur eine Übergangslösung – nach Oktober 2026 gibt es auch hier keine Updates mehr. Cyberkriminelle werden sich verstärkt auf das ungeschützte Betriebssystem konzentrieren.

Sicherheitsexperten raten allen verbliebenen Windows 10-Nutzern dringend: Daten sichern und schnellstmöglich handeln. Wer nichts unternimmt, macht seinen Computer zur leichten Beute für Angreifer.

@ boerse-global.de