Microsoft beendet Office-Support: Millionen Unternehmen vor Sicherheitslücke
11.10.2025 - 11:57:01Ab 14. Oktober erhalten Office 2016 und 2019 keine Sicherheitsupdates mehr, was Unternehmen vor Cyberangriffe und rechtliche Konsequenzen stellt. Microsoft bietet Migration zu 365 oder LTSC 2024 als Lösung an.
Diese Woche wird zum kritischen Wendepunkt für die IT-Sicherheit unzähliger Unternehmen weltweit. Am kommenden Dienstag, 14. Oktober 2025, stellt Microsoft endgültig den Support für Office 2016 und 2019 ein – und hinterlässt damit alle Unternehmen ohne moderne Alternativen in einer gefährlichen Sicherheitslücke.
Die Tragweite dieser Entscheidung wird durch einen aktuellen Microsoft 365-Ausfall vom 8. Oktober zusätzlich verschärft, der erneut die Anfälligkeit cloud-basierter Produktivitätslösungen vor Augen führte. Während Millionen von Nutzern noch auf den veralteten Office-Versionen arbeiten, tickt die Uhr unaufhaltsam dem finalen Support-Ende entgegen.
Das Ende einer Ära: Letzte Sicherheitsupdates
Der 14. Oktober ist mehr als nur ein gewöhnlicher „Patch Tuesday“ – es ist der letzte Tag, an dem Office 2016 und 2019 Sicherheitsupdates erhalten. Ab Mittwoch bleiben alle künftigen Schwachstellen in diesen weit verbreiteten Office-Versionen dauerhaft ungepatcht.
Sicherheitsexperten warnen eindringlich vor den Folgen. Unternehmen, die weiterhin auf den veralteten Systemen arbeiten, riskieren nicht nur Cyberangriffe und Ransomware-Attacken, sondern auch rechtliche Konsequenzen. Versicherungsunternehmen könnten bei Sicherheitsvorfällen Schadenersatzansprüche ablehnen, wenn veraltete Software im Spiel war.
Microsoft empfiehlt als Ausweg entweder das Abo-Modell Microsoft 365 Apps mit kontinuierlichen Updates oder für spezielle Umgebungen die neue Dauerlizenz Office LTSC 2024. Doch viele Unternehmen zögern noch – oft aus Kostengründen oder wegen aufwendiger Migrationsprozesse.
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Schwachstelle Cloud: Der Ausfall vom 8. Oktober
Ausgerechnet drei Tage vor dem Support-Ende zeigte ein zweistündiger Microsoft 365-Ausfall die Kehrseite der Cloud-Migration auf. Am Abend des 8. Oktober konnten Nutzer zeitweise nicht auf Teams, Exchange Online und weitere Dienste zugreifen.
Die Ursache lag in einer Überlastung der Verzeichnisdienst-Infrastruktur während einer Verkehrsspitze. Obwohl Microsoft das Problem schnell behob, verdeutlichte der Vorfall ein Dilemma: Während veraltete On-Premise-Lösungen Sicherheitsrisiken bergen, sind moderne Cloud-Services anfällig für zentrale Ausfälle.
Aufrüstung gegen Cyberbedrohungen
Parallel zum Support-Ende alter Office-Versionen baut Microsoft die Sicherheitsarchitektur seiner Cloud-Plattform massiv aus. Besonders Microsoft Teams erhält neue Schutzfunktionen gegen Phishing und Malware-Angriffe über Kollaborationsplattformen.
Die neuen Features umfassen Warnungen vor verdächtigen Nachrichten externer Absender und die Möglichkeit für Nutzer, suspicious Teams-Nachrichten direkt an die IT-Sicherheit zu melden. Für Sicherheitsteams stehen erweiterte Analysewerkzeuge bereit, die tiefere Untersuchungen von Teams-Metadaten ermöglichen.
Strategischer Umbau mit Folgen
Das Support-Ende markiert einen entscheidenden Meilenstein in Microsofts Strategie, Kunden von Einmalizenzen zu Abo-Modellen zu bewegen. Während das Unternehmen davon durch planbare Einnahmen profitiert, müssen Unternehmen ihre IT-Budgets und -Prozesse grundlegend umstellen.
Die monatlichen „Patch Tuesday“-Updates der vergangenen Monate, die mehrere kritische Sicherheitslücken in Office-Anwendungen schlossen, zeigen die Dringlichkeit aktueller Software. Experten sprechen von einem „Cybersecurity-Klippeneffekt“ – der gefährlichen Situation, in der Unternehmen plötzlich ohne Sicherheitsupdates dastehen.
Der Countdown läuft
IT-Administratoren stehen vor einer dreifachen Herausforderung: Sie müssen bis Dienstag die letzten Sicherheitsupdates für Office 2016/2019 installieren, gleichzeitig die Migration auf unterstützte Plattformen vorantreiben und dabei die Balance zwischen On-Premise-Kontrolle und Cloud-Flexibilität finden.
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Microsoft setzt dabei auf eine integrierte Sicherheitsstrategie. Die kürzliche Umbenennung von „Microsoft 365 E5 Security“ in „Microsoft Defender Suite“ signalisiert eine einheitlichere Produktlinie. KI-gestützte Sicherheitslösungen und automatisierte Reaktionssysteme sollen künftig das gesamte Microsoft-Ökosystem von Office bis Azure absichern.
Doch zunächst gilt: Nach dem 14. Oktober gibt es kein Zurück mehr. Wer dann noch auf Office 2016 oder 2019 setzt, navigiert ohne Sicherheitsnetz durch die digitale Arbeitswelt.