Microsoft beendet Office-Support: Millionen Nutzer ungeschützt
16.10.2025 - 03:27:02Microsoft stellt den Support für Office 2016 und 2019 ein, was Millionen Nutzer ohne Sicherheitsupdates zurücklässt. Kritische Zero-Day-Lücken bleiben ungepatcht, während der Wechsel zu Microsoft 365 forciert wird.
Microsoft hat die Unterstützung für Office 2016 und 2019 eingestellt. Ab sofort erhalten die weit verbreiteten Büro-Suites keine Sicherheitsupdates mehr – ein Risiko für Millionen Anwender weltweit.
Der Support-Stopp wurde am 14. Oktober 2025 wirksam und fällt zusammen mit Microsofts größtem „Patch Tuesday“ des Jahres. Über 172 Sicherheitslücken wurden geschlossen, darunter mehrere kritische Schwachstellen in Office-Anwendungen. Für Nutzer der älteren Versionen bedeutet das: Keine Updates, keine Fehlerkorrekturen, kein technischer Support mehr.
Word 2016, Excel 2016, PowerPoint 2016 und ihre 2019er-Pendants sind damit faktisch schutzlos neuen Bedrohungen ausgeliefert. Microsoft forciert damit den Wechsel zu seinem Abo-Service Microsoft 365 – eine Strategie, die sich durch das gesamte Produktportfolio zieht.
Schwere Sicherheitslücken im Oktober-Update entdeckt
Das Timing könnte kaum dramatischer sein. Microsofts Oktober-Update schloss mehrere Zero-Day-Lücken, die bereits aktiv ausgenutzt werden. Besonders brisant: Viele davon betreffen Office-Anwendungen direkt.
Die Schwachstellen CVE-2025-59234 und CVE-2025-59236 ermöglichen Angreifern die vollständige Systemkontrolle – bereits das Öffnen einer präparierten Datei reicht aus. Noch gefährlicher ist CVE-2025-59227: Diese Lücke kann über Outlooks Vorschaufenster ausgenutzt werden, ohne dass Nutzer die schädliche Datei überhaupt öffnen müssen.
Während Microsoft diese Bedrohungen für neuere Office-Versionen behebt, bleiben Nutzer der 2016er und 2019er Varianten schutzlos zurück.
Dauerhafte Gefährdung ohne Updates
Das Sicherheitsrisiko ist nur die Spitze des Eisbergs. Ohne regelmäßige Updates werden Kompatibilitätsprobleme zunehmen, Dateiformate nicht mehr korrekt dargestellt und Anwendungen häufiger abstürzen.
Für Unternehmen drohen zusätzliche rechtliche Konsequenzen. In regulierten Branchen wie dem Finanz- oder Gesundheitswesen kann der Einsatz nicht mehr unterstützter Software zu Compliance-Verstößen und empfindlichen Strafen führen.
Microsoft warnt zudem: Die Verbindung zu Cloud-Diensten wie Exchange Online und SharePoint Online funktioniert zwar noch, ist aber nicht mehr garantiert.
Microsoft 365 als Upgrade-Pfad
Microsofts klare Empfehlung lautet: Wechsel zu Microsoft 365. Das Abo-Modell bietet kontinuierliche Updates und neue Funktionen unter der „Modern Lifecycle Policy“ des Konzerns.
Der Dienst ermöglicht Zugriff auf aktuelle Office-Versionen auf allen Geräten und integriert neue Technologien wie die Copilot-KI-Assistenten. Für Organisationen ohne Internetanbindung bleibt Office LTSC 2024 als Alternative mit längerer Supportlaufzeit.
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Branchenwandel: Vom Kauf zum Abo
Die gleichzeitige Einstellung mehrerer Flaggschiff-Produkte ist kein Zufall. Microsoft vollzieht den Wandel vom Softwareverkäufer zum Cloud-Dienstleister – ein Trend, den bereits Adobe erfolgreich vorgemacht hat.
Doch der Übergang bereitet vielen Nutzern Kopfzerbrechen. Windows 10 hält noch immer einen Marktanteil von 40,5 Prozent, was Millionen Anwender vor die Wahl stellt: kostenpflichtige Extended Security Updates oder neue Hardware für Windows 11.
Besonders kleine Unternehmen und Privatnutzer stehen vor einer finanziellen Herausforderung. Statt einmaliger Anschaffungskosten fallen nun regelmäßige Abo-Gebühren an – während die Sicherheitsrisiken eines Verzichts immer untragbarer werden.
Das Fazit ist eindeutig: Die Ära „einmal kaufen, für immer nutzen“ ist vorbei. In der vernetzten Welt von heute hat kontinuierliche Sicherheit ihren Preis – und der wird monatlich fällig.