Microsoft 365: Erste Preiserhöhung seit zehn Jahren
09.09.2025 - 18:31:02Microsoft integriert KI-Assistent Copilot standardmäßig in Office 365 und erhöht die Preise um bis zu 43 Prozent. Bestandskunden können vorübergehend auf KI-freie Classic-Tarife wechseln.
Microsoft macht KI zum Standard: Über 84 Millionen Nutzer zahlen künftig deutlich mehr für ihre Office-Software.
Nach einer Dekade ohne Preisanpassung greift der Softwarekonzern tief in die Tasche seiner Kunden. Die Microsoft 365 Personal-Variante kostet künftig 9,99 Euro statt 6,99 Euro monatlich, das Jahresabo steigt von 69,99 auf 99,99 Euro. Für Familien wird es noch teurer: Der Preis klettert von 9,99 auf 12,99 Euro pro Monat beziehungsweise von 99,99 auf 129,99 Euro jährlich.
Der Grund für den drastischen Aufschlag? Microsoft bündelt seine KI-Assistentin Copilot direkt in die Office-Programme. Was bisher als Premium-Feature 20 Euro extra kostete, wird nun zur Grundausstattung.
KI-Revolution in Word und Excel
Die Integration bringt künstliche Intelligenz in den Alltag von Millionen Nutzern. Copilot übernimmt in Word das Schreiben, Überarbeiten und Zusammenfassen von Texten. Excel-Nutzer erhalten Hilfe bei der Datenanalyse und Formelerstellung. PowerPoint generiert komplette Präsentationen aus einfachen Stichworten.
Selbst Outlook wird schlauer: Die KI fasst lange E-Mail-Ketten zusammen und formuliert Antworten vor. OneNote hilft beim Brainstorming und der Ideensammlung. Zusätzlich erhalten Abonnenten Zugang zu Microsoft Designer, einem KI-gestützten Grafikprogramm.
Doch die KI-Power hat Grenzen. Microsoft führt ein monatliches „Kreditsystem“ ein, das für die meisten Nutzer ausreichen soll. Power-User müssen weiterhin das separate Copilot Pro-Abo für 20 Euro buchen.
Ausstieg nur befristet möglich
Wer auf KI verzichten möchte, kann übergangsweise zu den neuen „Classic“-Tarifen wechseln – allerdings nur bestehende Kunden mit laufendem Abo. Diese Pläne behalten die alten Preise, verzichten dafür auf Copilot. Microsoft macht jedoch klar: Neue Funktionen gibt es nur noch für KI-Nutzer.
Neukunden haben diese Wahlfreiheit nicht. Sie müssen die teureren KI-Pakete akzeptieren oder ganz auf Microsoft 365 verzichten.
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Strategischer Schachzug gegen Google
Mit diesem Schritt macht Microsoft seine milliardenschweren OpenAI-Investitionen zu Geld. Statt KI als teures Zusatzfeature zu verkaufen, wird sie zum Standard erklärt. Das dürfte die Konkurrenz unter Druck setzen – allen voran Google mit seiner Workspace-Suite.
Die Botschaft ist klar: KI wird zur Grundausstattung moderner Bürosoftware. Microsoft setzt darauf, dass die Produktivitätsgewinne den höheren Preis rechtfertigen. Für die Branche könnte dieser Schritt wegweisend werden.
Die „befristete“ Verfügbarkeit der Classic-Tarife deutet auf Microsofts langfristige Vision hin: Eine Zukunft, in der KI-Assistenten so selbstverständlich sind wie Rechtschreibprüfung oder AutoSpeichern. 84 Millionen Nutzer werden schon bald erleben, ob sich das Premium lohnt.