Meta verbannt KI-Chatb WhatsApp zieht die Zügel an
19.10.2025 - 03:53:02Business-API wird zum Sperrgebiet für KI-Assistenten
WhatsApp wird zur KI-freien Zone für externe Anbieter. Meta kündigt drastische Policy-Änderungen an, die OpenAI und andere Entwickler drastisch treffen werden.
In einem strategischen Rundumschlag definiert Meta die Rolle künstlicher Intelligenz auf WhatsApp völlig neu. Diese Woche verkündete der Konzern eine restriktive Policy für seine Business-API, die externe KI-Chatbots ab Januar 2026 komplett verbietet. Gleichzeitig führt WhatsApp für seine drei Milliarden Nutzer eine hauseigene KI-Übersetzungsfunktion ein.
Die Doppelstrategie ist eindeutig: Während Meta eigene KI-Features direkt in die App integriert, schließt es die Tür für externe Anbieter. OpenAI, Perplexity und andere Entwickler verlieren damit einen wichtigen Vertriebskanal.
Ab dem 15. Januar 2026 herrscht Klartext: Unternehmen, die primär große Sprachmodelle oder generative KI-Assistenten anbieten, können die WhatsApp Business-API nicht mehr nutzen. Meta begründet den Schritt mit einer Rückbesinnung auf den ursprünglichen Zweck der Schnittstelle: Kundensupport und wichtige Unternehmensupdates.
Doch nicht alle Unternehmen sind betroffen. Ein Reisebüro, das einen Bot für Buchungsanfragen einsetzt, oder ein Händler mit automatisierten Produktberatungen können weiter operieren. Entscheidend ist: KI darf nur unterstützende Funktion haben, nicht das Hauptgeschäft sein.
Die Botschaft ist unmissverständlich: Meta will seine eigene KI als einzigen universellen Assistenten auf WhatsApp etablieren.
KI-Übersetzung knackt Sprachbarrieren
Während externe Anbieter draußen bleiben müssen, baut Meta die hauseigenen KI-Funktionen massiv aus. Die neue Übersetzungsfunktion verwandelt WhatsApp in einen Universalübersetzer: Einfach Nachricht gedrückt halten, “Übersetzen” wählen – fertig.
Besonders bemerkenswert: Alle Übersetzungen laufen direkt auf dem Gerät ab. Die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung bleibt intakt, da keine Daten an Meta-Server gesendet werden. Android-Nutzer können sogar ganze Chat-Verläufe automatisch übersetzen lassen.
Der Start erfolgt zunächst mit sechs Sprachen auf Android und 19 auf iOS. Medien und Dokumente bleiben vorerst außen vor.
Walled Garden: Metas KI-Monopol nimmt Gestalt an
Die Strategie folgt einem klaren Muster: Meta verwandelt WhatsApp in einen geschlossenen KI-Garten. Externe Konkurrenz wird ausgesperrt, eigene Funktionen massiv ausgebaut. Das verhindert einen chaotischen KI-Marktplatz und reduziert die Serverlast durch unerwartete Nutzungsarten.
Für die drei Milliarden WhatsApp-Nutzer bedeutet das: Mehr nützliche KI-Features, aber nur von Meta. Die Übersetzungsfunktion ist dabei nur der Anfang – weitere hauseigene KI-Tools dürften folgen.
Datenschutz vs. Personalisierung: Der kommende Konflikt
Ab Dezember 2025 plant Meta jedoch einen kontroversen Schritt: Interaktionen mit der Meta-KI sollen für Werbepersonalisierung genutzt werden. Zwar können Nutzer über “Erweiterte Chat-Privatsphäre” einzelne Gespräche ausschließen, doch der Grundkonflikt zwischen Innovation und Datenschutz verschärft sich.
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Die kommenden Monate werden zeigen, ob Nutzer die neuen KI-Features akzeptieren oder sich gegen die Datennutzung zur Wehr setzen. Meta steht vor der Herausforderung, seine Geschäftsinteressen mit dem Versprechen privater, verschlüsselter Kommunikation in Einklang zu bringen.
Für Unternehmen bedeutet die Policy-Änderung: Weg von universellen KI-Assistenten, hin zu spezialisierten Workflow-Lösungen. Die KI-Revolution auf WhatsApp findet statt – aber ausschließlich nach Metas Regeln.