WhatsApp, Betrug

Meta rüstet WhatsApp gegen Betrug auf

26.10.2025 - 04:05:02

Meta führt KI-gestützte Betrugserkennung für WhatsApp ein und testet Anti-Spam-Limits, während Sicherheitsforscher eine neue Android-Schadsoftware für Telegram entdecken.

Meta verstärkt den Kampf gegen Online-Betrug mit neuen KI-Features für WhatsApp und Messenger. Gleichzeitig warnen Sicherheitsexperten vor einer raffinierten Malware, die Telegram-Nutzer ins Visier nimmt.

Die Entwicklungen dieser Woche zeigen deutlich: Der Kampf zwischen Messaging-Plattformen und Cyberkriminellen verschärft sich dramatisch. Während Meta proaktive Schutzmaßnahmen einführt, entdeckten Forscher eine neue Android-Schadsoftware, die sich als modifizierte Telegram-App tarnt.

KI-Verteidigung für Messenger startet

Meta testet derzeit ein fortschrittliches Erkennungssystem, das verdächtige Nachrichten von unbekannten Kontakten automatisch identifiziert. Die KI schlägt Alarm bei typischen Betrugsmaschen wie falschen Investitionsangeboten oder dringenden Geldanfragen.

Erkennt das System eine potenzielle Gefahr, warnt es den Nutzer und bietet eine detaillierte KI-Analyse der letzten Nachrichten an. Das Feature ist standardmäßig aktiviert, lässt sich aber in den Privatsphäre-Einstellungen anpassen.

Parallel führt WhatsApp ein neues Warnsystem ein: Beim Bildschirmteilen mit unbekannten Kontakten während Videoanrufen erscheint künftig eine Sicherheitswarnung. Meta-Vertreter erklären, dies solle Nutzer zum Nachdenken bringen – Betrüger drängen Opfer oft zur Bildschirmfreigabe, um sensible Bankdaten abzugreifen.

Die Maßnahmen sind Teil einer umfassenderen Strategie: Seit Jahresbeginn sperrte Meta bereits fast acht Millionen Accounts, die mit globalen Betrugsoperationen in Verbindung standen.

Spam-Bremse für WhatsApp geplant

WhatsApp arbeitet zusätzlich an einem revolutionären Anti-Spam-Mechanismus. In der Beta-Version testet die Plattform eine monatliche Nachrichtenbegrenzung für neue Kontakte, die noch nicht geantwortet haben.

Das Prinzip ist einfach: Wer massenhaft unerwünschte Nachrichten verschickt, wird automatisch gedrosselt. Antwortet der Empfänger jedoch, zählen weitere Nachrichten nicht mehr zum Limit. So will WhatsApp Qualität vor Quantität fördern.

Noch befindet sich das Feature in der Testphase – Meta prüft verschiedene Limits in unterschiedlichen Regionen. Doch die Richtung ist klar: WhatsApp will Spam bereits im Keim ersticken, bevor Nutzer davon überflutet werden.

Gefährliche Malware bedroht Telegram-Nutzer

Während WhatsApp aufrüstet, schlagen Sicherheitsexperten Alarm: Eine neue Schadsoftware namens “Android.Backdoor.Baohuo.1.origin” verbreitet sich über gefälschte Telegram X-Apps. Die Malware wird über betrügerische Werbeanzeigen und inoffizielle App-Stores vertrieben.

Die Gefahr ist real: Einmal installiert, übernehmen Angreifer die komplette Kontrolle über das Telegram-Konto. Chat-Verläufe werden gestohlen, Nutzer unbemerkt aus Kanälen entfernt oder hinzugefügt.
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Besonders raffiniert: Die Malware nutzt Redis-Datenbanken für ihre Kommunikation – eine Technik, die bei Android-Schadsoftware bisher unbekannt war. Dies macht sie besonders widerstandsfähig gegen Abwehrmaßnahmen.

Zwei Welten, zwei Philosophien

Die aktuellen Entwicklungen offenbaren grundlegend unterschiedliche Sicherheitsansätze. Meta setzt auf KI-gestützte Kontrolle und aktive Überwachung. Das neue Messenger-System analysiert Nachrichten zunächst auf dem Gerät, wahrt also die Privatsphäre. Entscheidet sich ein Nutzer jedoch für eine detailliertere KI-Prüfung, verlieren diese Nachrichten ihre Ende-zu-Ende-Verschlüsselung.

Telegram hingegen priorisiert Nutzerfreiheit und minimale Eingriffe. Diese Philosophie macht die Plattform zwar attraktiv für Aktivisten und Journalisten, aber auch anfällig für Missbrauch – wie die neue Malware-Kampagne zeigt.

Was kommt als Nächstes?

Der Wettlauf um Messaging-Sicherheit wird sich weiter beschleunigen. WhatsApps geplante Spam-Limits könnten fundamental verändern, wie Unternehmen und Privatpersonen die Plattform für erste Kontaktaufnahmen nutzen.

Für Telegram wird der Baohuo-Vorfall vermutlich zu schärferen Kontrollen bei App-Modifikationen führen. Die zentrale Lektion für alle Nutzer bleibt jedoch: Digitale Wachsamkeit ist der beste Schutz – Apps nur aus offiziellen Quellen herunterladen und bei unerwarteten Nachrichten skeptisch bleiben.

@ boerse-global.de