Mentale, Stärke

Mentale Stärke: Warum Resilienz zur Schlüsselkompetenz wird

16.10.2025 - 07:55:02

Studien belegen zunehmende psychische Belastungen bei Mitarbeitern durch digitale Überflutung und Leistungsdruck. Experten empfeilen Resilienztraining und Monotasking als wirksame Gegenstrategien.

Fast die Hälfte aller Führungskräfte beobachtet eine Zunahme psychischer Belastungen bei ihren Mitarbeitern. Die digitale Informationsflut und permanente Unterbrechungen machen mentale Stärke zur entscheidenden Fähigkeit – sowohl für das persönliche Wohlbefinden als auch den beruflichen Erfolg.

Eine aktuelle Studie der ias Stiftung und Innofact AG zeichnet ein alarmierendes Bild: 48,2 Prozent der befragten Führungskräfte im deutschen Mittelstand nehmen häufigere psychische Belastungen bei ihren Teams wahr. Gestiegenes Arbeitspensum, zunehmender Leistungsdruck und der allgegenwärtige Fachkräftemangel gelten als Hauptursachen.

Parallel dazu zeigt die „Mavie Stress Studie 2025“ für Österreich einen deutlichen Anstieg: Sieben von zehn Befragten fühlen sich häufig gestresst – ein signifikanter Sprung im Vergleich zum Vorjahr. Konzentrationsschwierigkeiten und Überforderung gehören zu den meistgenannten Folgen.

Digitale Ablenkung: Der Kampf um unsere Aufmerksamkeit

Das moderne Leben gleicht einem ständigen Kampf um die Aufmerksamkeit. Die Kultur des „Medien-Multitaskings“ – das parallele Nutzen von Smartphone, Laptop und anderen Geräten – verschlechtert nachweislich die Fähigkeit zur Konzentration auf eine einzelne Aufgabe.

Untersuchungen zeigen: Die durchschnittliche menschliche Aufmerksamkeitsspanne ist in den letzten Jahrzehnten signifikant gesunken. Diese ständige Reizüberflutung führt zu abnehmender Verarbeitungstiefe von Informationen und mehr Konzentrationsfehlern im Berufsalltag.

Experten empfehlen Monotasking als wirksames Gegenmittel. Das bewusste Bearbeiten nur einer Aufgabe reduziert Fehler und steigert die Arbeitszufriedenheit. Entscheidend dabei: bewusste Phasen der Unerreichbarkeit schaffen und Benachrichtigungen gezielt reduzieren.

Resilienz trainieren: Das psychische Immunsystem stärken

Resilienz – die Fähigkeit, Krisen, Stress und Rückschläge zu bewältigen – beschreiben Experten als „psychisches Immunsystem“. Die gute Nachricht: Resilienz ist trainierbar. Sie ist keine angeborene Eigenschaft, sondern ein Mechanismus, den jeder bewusst lernen kann.

Zu den zentralen Säulen gehören eine positive Selbstwahrnehmung und Selbstwirksamkeit. Eine einfache, aber wirkungsvolle Übung: Sich abends bewusst machen, was am Tag gut gelaufen ist und welchen eigenen Beitrag man dazu geleistet hat.

Weitere wichtige Faktoren sind das Pflegen eines stabilen sozialen Umfelds, realistische Ziele und die Akzeptanz, dass Veränderungen Teil des Lebens sind. Diese Haltung verwandelt Herausforderungen von unüberwindbaren Hindernissen zu Chancen für persönliches Wachstum.

Bewährte Techniken für mentale Fitness

Achtsamkeitsübungen und Meditation zeigen besonders starke Wirkung. Schon wenige Minuten tägliche Praxis beruhigen den Geist, bauen Stress ab und verbessern die bewusste Lenkung der Aufmerksamkeit.

Visualisierung ist eine weitere kraftvolle Methode aus dem Profisport. Indem man sich erfolgreich bei der Bewältigung einer Aufgabe vorstellt, werden positive Denkmuster gefestigt und das Selbstvertrauen gestärkt.

Positive Selbstgespräche und feste Routinen vor konzentrationsintensiven Phasen helfen dem Gehirn, in den richtigen Fokusmodus zu wechseln.
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Körper und Geist: Eine untrennbare Einheit

Die Verbindung zwischen körperlicher und mentaler Gesundheit ist wissenschaftlich eindeutig belegt. Regelmäßige Bewegung wirkt nicht nur gegen Stress, sondern verbessert auch nachweislich kognitive Funktionen wie Aufmerksamkeit und Arbeitsgedächtnis.

Ein Review von über 1.200 Studien zeigte in 89 Prozent der Fälle eine signifikant positive Beziehung zwischen körperlicher Aktivität und mentaler Gesundheit. Schon moderate Trainingseinheiten drei- bis fünfmal pro Woche können das Risiko einer Depression erheblich senken.

Bei leichten bis mittleren depressiven Störungen kann Sport eine ähnliche Wirksamkeit wie Medikamente oder Psychotherapie entfalten. Gesunde Ernährung und ausreichend erholsamer Schlaf sind weitere fundamentale Bausteine.

Proaktive Selbstfürsorge wird zur Notwendigkeit

Die aktuellen Daten sind ein Weckruf. Unternehmen erkennen zunehmend die Notwendigkeit, die mentale Gesundheit ihrer Mitarbeiter zu priorisieren. Gleichzeitig deuten globale Studien wie der „People at Work 2024“-Report auf einen leichten Rückgang des täglichen Stressempfindens hin – ein Zeichen wachsender Anpassungsfähigkeit.

Für jeden Einzelnen bedeutet das vor allem: Eigenverantwortung übernehmen. Das bewusste Setzen von Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit, das Erlernen von Stressbewältigungstechniken und die regelmäßige Integration von Bewegung und Achtsamkeit sind aktive Schutzmaßnahmen.

In einer immer komplexeren Welt wird die Fähigkeit, die eigene Aufmerksamkeit zu steuern und aus Krisen gestärkt hervorzugehen, zur Schlüsselkompetenz für ein erfülltes und gesundes Leben.

@ boerse-global.de