Markt.de: Betrüger locken Verkäufer mit Fake-Support auf WhatsApp

Kriminelle nutzen die Feiertage für eine aggressive Phishing-Welle über WhatsApp. Sie locken Verkäufer von der Plattform markt.de weg und ködern sie mit einem erfundenen “Sicheren Bezahlsystem”. In täuschend echten Live-Chats erbeuten sie dann Bankdaten und Geld.

Der trügerische Erstkontakt per Messenger

Die Masche startet oft kurz nach dem Einstellen eines Artikels. Ein angeblicher Käufer meldet sich nicht über das interne System, sondern direkt per SMS oder WhatsApp. Die Nachricht klingt verlockend: “Ich habe den Artikel über das ‘Sichere Bezahlsystem’ von markt.de bezahlt.”

Doch dieses System existiert dort gar nicht. Um ihre Behauptung zu untermauern, schicken die Betrüger einen Link oder QR-Code. Dieser führt zu einer perfekt gefälschten Phishing-Webseite, die das Design von markt.de kopiert.

Die perfide Falle im gefakten Live-Chat

Die eigentliche Falle schnappt im manipulierten “Live-Support” zu. Auf der Fake-Seite öffnet sich ein Chat-Fenster. Ein angeblicher Mitarbeiter bestätigt den Geldeingang und baut Vertrauen auf.

Phishing-Angriffe per WhatsApp und manipulierten Live-Chats führen aktuell zu hohen Schäden – Verkäufer geben oft in gut gemeinten Verifizierungs-Schritten versehentlich Kreditkartendaten oder TANs preis. Das kostenlose Anti‑Phishing‑Paket bietet eine praxisnahe 4‑Schritte-Anleitung, wie Sie gefälschte Zahlungsseiten, betrügerische Chat‑Skripte und psychologische Tricks erkennen und sich sofort schützen können. Enthalten sind Checklisten für Marktplatz‑Verkäufer, ein Notfallplan und klare Präventionsmaßnahmen. Anti‑Phishing‑Paket jetzt kostenlos herunterladen

In den letzten Tagen gemeldete Fälle zeigen den Ablauf:
* Datendiebstahl: Zur “Verifizierung” werden Kreditkartendaten inklusive Prüfnummer (CVC) abgefragt.
* Die finale Abzocke: Das Opfer soll eine Push- oder SMS-TAN eingeben, angeblich zur Kontoverknüpfung. Tatsächlich autorisiert es damit eine sofortige Abbuchung durch die Kriminellen – oft über tausend Euro.

Experten warnen vor professionellen Tätern

Sicherheitsexperten beobachten eine deutliche Professionalisierung. “Die gefälschten Webseiten sind mobil-optimiert und kaum vom Original zu unterscheiden”, warnt ein Sprecher einer Verbraucherschutzorganisation. “Der Echtzeit-Chat auf Deutsch senkt die Alarmbereitschaft massiv.”

Die Täter nutzen WhatsApp gezielt, um Druck aufzubauen. Sätze wie “Bitte bestätigen Sie schnell, das Geld ist schon abgebucht” wirken im Feiertagsstress besonders gut.

Markt.de selbst weist in seinen Hinweisen darauf hin, dass es kein eigenes Bezahlsystem gibt, bei dem Verkäufer in Vorleistung treten oder Kreditkartendaten zur “Empfangsbestätigung” angeben müssen.

So schützen Sie sich vor der Betrugswelle

Wer aktuell online verkauft, sollte vier goldene Regeln beachten:

1. Bleiben Sie auf der Plattform: Führen Sie die gesamte Kommunikation über das interne Nachrichtensystem von markt.de. Seriöse Käufer weichen nicht sofort auf WhatsApp aus.
2. Bankdaten sind tabu: Geben Sie niemals Kreditkartendetails oder Passwörter in einen Chat ein – egal wie offiziell er wirkt.
3. Fakten checken: Markt.de bietet kein Treuhandsystem, das eine Kreditkartenverifizierung vom Verkäufer verlangt.
4. Links ignorieren: Klicken Sie auf keine Links in Nachrichten von Unbekannten. Geben Sie die Adresse der Plattform immer selbst im Browser ein.

Wer bereits Opfer wurde, sollte sofort handeln: Sperren Sie das betroffene Konto und erstatten Sie online Anzeige bei der Polizei. Sichern Sie Screenshots der Chats und der Fake-Seite als Beweismittel.

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