Lufthansa, Aktie

Lufthansa Aktie: Teure Verzögerung

23.12.2025 - 18:40:33

Die Lufthansa muss die Vermarktung ihrer neuen Premium-Kabine bis Mai 2026 verschieben, was die Ertragskraft belastet. Gleichzeitig bleibt sie im Bieterverfahren um TAP Air Portugal.

Die Lufthansa hat sich für die nächste Runde im Bieterkampf um TAP Air Portugal qualifiziert – ein strategisch wichtiger Schritt. Doch während die M&A-Fantasie für Auftrieb sorgt, muss CEO Carsten Spohr einen herben Rückschlag bei der prestigeträchtigen Allegris-Kabine eingestehen. Die Vollvermarktung verzögert sich erneut.

Die fehlende FAA-Zertifizierung für die neue Business Class auf der Boeing 787-9 kostet den Konzern bares Geld. Bis zum 30. April 2026 bleiben 24 von 28 Premium-Sitzen pro Maschine gesperrt. Nur vier Plätze dürfen regulär verkauft werden – ein operativer Albtraum für die Ertragskraft der modernsten Jets in der Flotte.

Die wichtigsten Fakten im Überblick:

  • Allegris-Vollverkauf startet erst ab 1. Mai 2026 auf Boeing 787-9
  • 24 Business-Class-Sitze pro Flug bleiben bis dahin ungenutzt
  • Lufthansa qualifiziert für nächste Bieterrunde bei TAP Air Portugal (44,9% Minderheitsbeteiligung)
  • US-Geschäft auf Nordatlantik-Routen stützt den Umsatz
  • Konkurrenz durch Air France-KLM und IAG bei TAP-Übernahme

Zertifizierungschaos bremst Premiumstrategie

Carsten Spohr bestätigte in einem Townhall-Meeting das neue Datum und stellte klar: Die entsprechenden Sitze bleiben systemseitig blockiert, solange die US-Luftfahrtbehörde FAA grünes Licht verweigert. Die Allegris-Kabine sollte eigentlich das Aushängeschild der Qualitätsoffensive werden und höhere Margen in der Business Class ermöglichen.

Stattdessen fliegen die Boeing 787-9 mit stark reduzierter Premium-Kapazität. Jeder Flug verschenkt Ertragspotenzial, während die Fixkosten für die hochmodernen Maschinen weiterlaufen. Die Verzögerung trifft die Airline in einer Phase, in der sie ihre Premiumstrategie eigentlich konsequent umsetzen wollte.

TAP-Deal als strategischer Hebel

Die Qualifizierung für die nächste Verhandlungsphase bei TAP Air Portugal liefert zumindest einen positiven Kontrapunkt. Die portugiesische Airline transportierte zuletzt rund 16 Millionen Passagiere jährlich und gilt als profitabel. Für Lufthansa sind besonders die starken Südamerika-Verbindungen attraktiv.

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Allerdings bleibt das Rennen offen: Air France-KLM und die IAG bleiben im Verfahren. Eine finale Entscheidung wird im Verlauf des Jahres 2026 erwartet. Das unverbindliche Angebot für die 44,9-Prozent-Beteiligung muss nun überzeugen.

US-Geschäft als Stabilitätsanker

Während die Zertifizierungsprobleme bremsen, liefert das Nordatlantik-Geschäft verlässliche Impulse. Die Expansion auf US-Strecken trägt Früchte und kompensiert teilweise die Ausfälle durch die blockierten Allegris-Sitze. Zudem sorgen Verträge mit US-Behörden für planbare Einnahmen.

Die Lufthansa Aktie notiert aktuell bei 8,43 Euro und liegt damit über ihrem 200-Tage-Durchschnitt von 7,37 Euro. Am 1. Mai 2026 endet die Allegris-Blockade – dann wird sich zeigen, ob die verzögerte Premiumstrategie die verlorenen Monate aufholen kann.

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