LKW-Kontrollen, Laster

LKW-Kontrollen: Jeder dritte Laster mit gravierenden Mängeln

19.11.2025 - 14:19:12

Polizei und Bundesamt für Logistik und Mobilität haben diese Woche Hunderte Lastwagen kontrolliert – mit erschreckenden Ergebnissen. Die Quote der Verstöße zeigt: Auf deutschen Autobahnen sind zahlreiche tickende Zeitbomben unterwegs.

Im Rahmen der europaweiten Roadpol-Aktion “Truck & Bus” durchleuchteten die Behörden seit Montag den gewerblichen Güterverkehr. Die Bilanz nach 72 Stunden: Mangelhaft gesicherte Ladung, systematische Missachtung von Lenkzeiten und teils haarsträubende technische Defekte. Dutzende Fahrzeuge mussten sofort aus dem Verkehr gezogen werden.

Die Dimensionen des Problems wurden am Dienstag auf der B210 bei Wilhelmshaven sichtbar. Von 60 kontrollierten Lastern wiesen rund 20 erhebliche Mängel auf – eine Quote von einem Drittel. In sämtlichen Fällen unzureichender Ladungssicherung ordneten die Beamten sofortige Weiterfahrtverbote an.

Die Verstöße reichten von komplett ungesicherten Gütern bis zu massiven Überschreitungen der Lenkzeiten. Ein besonders krasser Fall: Ein Kranfahrzeug war ohne die erforderliche Ausnahmegenehmigung unterwegs. Was passiert, wenn mehrere Tonnen Material bei einer Vollbremsung nach vorne schießen? Diese Frage wollen sich die Kontrolleure gar nicht erst in der Realität beantworten lassen müssen.

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Bayern zieht nach: 18 von 48 Fahrzeugen beanstandet

Auch auf der A92 in Bayern bot sich heute ein ähnliches Bild. Bei 48 überprüften Schwerfahrzeugen stellten die Einsatzkräfte in 18 Fällen Verstöße fest – erneut mehr als ein Drittel. Gegen 13 Fahrer laufen nun Ordnungswidrigkeitenverfahren.

In Winterberg wurden überladene Holztransporter aus dem Verkehr gezogen, in Essen musste ein Laster nachgesichert werden. Im Eifelkreis erwischten Kontrolleure sogar Fahrer ohne gültige Fahrerlaubnis am Steuer tonnenschwerer Lastzüge.

Verrutschende Ladung: Die unterschätzte Gefahr

Verkehrssicherheitsexperten warnen seit Jahren vor den Folgen mangelhafter Ladungssicherung. Jedes lose Bauteil, jede ungesicherte Palette wird bei einem Aufprall oder einer Notbremsung zum Geschoss. Die Physik kennt keine Gnade: Bei Tempo 80 entwickeln selbst kleinere Gegenstände eine verheerende Wucht.

Doch nicht nur herabfallende Ladung gefährdet andere Verkehrsteilnehmer. Ein Laster, dessen Schwerpunkt sich durch verrutschende Fracht verschiebt, wird zum unkontrollierbaren Risiko. Kommt dann noch Übermüdung des Fahrers hinzu, ist die Katastrophe programmiert.

Digitale Tachographen entlarven systematische Verstöße

Die Auswertung der digitalen Fahrtenschreiber offenbart ein weiteres Problem: die systematische Missachtung von Lenk- und Ruhezeiten. Die Kontrolleure stießen auf zahlreiche Fälle, in denen Fahrer ihre Pausen nicht eingehalten hatten – teils mit erheblichen Überschreitungen.

Verantwortlich dafür ist oft der immense Zeitdruck in der Logistikbranche. Enge Lieferfenster und knallharter Wettbewerb verleiten Spediteure und Fahrer dazu, Sicherheitsvorschriften zu ignorieren. Die Rechnung zahlen letztlich alle Verkehrsteilnehmer.

Behörden kündigen weitere Schwerpunktwochen an

Die aktuelle Roadpol-Aktion läuft noch bis zum 23. November. Doch damit nicht genug: Vom 15. bis 21. Dezember folgt die nächste Schwerpunktwoche, die sich dann Alkohol und Drogen am Steuer widmen wird.

Die Botschaft der Behörden ist eindeutig: Der Kontrolldruck bleibt hoch. Langfristiges Ziel ist eine nachhaltige Reduzierung schwerer LKW-Unfälle auf deutschen und europäischen Transitrouten. Ob die verstärkten Kontrollen tatsächlich zu einem Umdenken in der Branche führen? Die nächsten Wochen werden zeigen, ob die erschreckenden Quoten ein Weckruf waren – oder nur die Spitze des Eisbergs.

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