LibreOffice: Markdown-Support kommt endlich nach Writer
07.10.2025 - 18:25:02Die Document Foundation integriert Markdown-Format direkt in LibreOffice Writer. Das beliebte Textformat ermöglicht nahtloses Bearbeiten und Speichern von .md-Dateien ab Version 26.2.
Die Document Foundation rüstet LibreOffice Writer mit nativer Markdown-Unterstützung aus. Nach jahrelangen Nutzer-Anfragen wird das beliebte Textformat nun direkt in der kostenlosen Office-Suite integriert – ein wichtiger Schritt für Entwickler, Autoren und alle, die zwischen verschiedenen Formaten wechseln müssen.
Was bisher umständliches Kopieren und Konvertieren erforderte, funktioniert bald nahtlos: Markdown-Dateien öffnen sich direkt in Writer, können dort bearbeitet und wieder als .md
-Format gespeichert werden. Die Entwicklung erfolgte im Rahmen des Google Summer of Code 2025 und befindet sich derzeit in der Verfeinerungsphase.
Von der Anfrage zur Realität
Jahre vergingen, bis die Document Foundation auf die hartnäckigen Wünsche ihrer Community reagierte. Markdown-Unterstützung stand weit oben auf der Wunschliste – zu Recht. Das leichtgewichtige Markup-Format hat sich längst zum Standard für technische Dokumentation, Web-Content und wissenschaftliche Texte entwickelt.
Student Ujjawal Kumar übernahm das Projekt „Import Markdown files into Writer“ und legte den Grundstein für die aktuelle Lösung. Die Entwicklung begann im Mai mit vorbereitenden Arbeiten, erreichte im Juli einen wichtigen Meilenstein: Die Kernfunktionalität wurde ins Hauptrepository von LibreOffice integriert.
Bereits diese frühe Version beherrscht die wichtigsten Markdown-Elemente: Überschriften, Absätze und Listen werden korrekt erkannt und dargestellt. Doch das Team arbeitet weiter an der Funktion, bevor sie offiziell veröffentlicht wird.
Technisch solide: CommonMark als Standard
Die Entwickler setzten auf den bewährten MD4C-Parser, der vollständig mit der CommonMark-Spezifikation kompatibel ist. Diese weit verbreitete Standardisierung löst Mehrdeutigkeiten verschiedener Markdown-Interpreter auf – ein entscheidender Vorteil für die Zuverlässigkeit.
Die technische Umsetzung überzeugt: Eine Zeile mit #
wird automatisch als „Überschrift 1“ importiert, Aufzählungen mit Sternchen oder Bindestrichen werden zu nativen Listenformaten. Künftige Versionen sollen auch komplexere Elemente wie Tabellen, Code-Blöcke und Zitate unterstützen.
LibreOffice wird konkurrenzfähiger
Diese Neuerung stärkt LibreOffices Position erheblich. Bisher mussten Markdown-Fans auf externe Editoren ausweichen und umständliche Workflows in Kauf nehmen. Das ändert sich grundlegend.
Besonders für technische Teams ist das ein Durchbruch: Dokumentationen, die oft in Markdown verfasst und in Git-Repositorys verwaltet werden, lassen sich nun direkt in einem vollwertigen Textverarbeitungsprogramm öffnen und bearbeiten. Die Zusammenarbeit zwischen technikaffinen Autoren und traditionellen Office-Nutzern wird deutlich einfacher.
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Ausblick: Release für 2026 geplant
Der vollständige Markdown-Filter wird voraussichtlich in LibreOffice 26.2 integriert, das für nächstes Jahr geplant ist. Experimentierfreudige können schon jetzt die Entwicklerversionen testen und Feedback geben.
Die Document Foundation reagiert damit auf einen klaren Branchentrend: Interoperable, textbasierte Formate gewinnen an Bedeutung, da Inhalte zunehmend für verschiedene Plattformen erstellt werden. Mit Markdown-Support positioniert sich LibreOffice für die Zukunft der digitalen Textverarbeitung.