LibreOffice als Waffe gegen Tech-Abhängigkeit
17.11.2025 - 17:50:12Europa will digital souverän werden – und setzt dabei verstärkt auf Open Source. Die jüngsten Entwicklungen zeigen: Die Wahl der Bürosoftware ist längst keine IT-Frage mehr, sondern eine strategische Entscheidung mit geopolitischer Tragweite.
Gleich zwei Ereignisse unterstreichen diese Woche den Kurswechsel: Die Document Foundation verknüpft ihr neuestes LibreOffice-Update explizit mit digitaler Souveränität. Zeitgleich fordert ein Bündnis aus knapp 40 Tech-Organisationen die EU-Führung auf, massiv in Open-Source-KI zu investieren. Der Zeitpunkt ist kein Zufall – am 18. November findet der deutsch-französische Gipfel zur digitalen Souveränität statt.
Mit dem Release von LibreOffice 25.8.3 am 13. November schickte die Document Foundation einen Tag später eine unmissverständliche Botschaft hinterher. Der Blogpost „Die Rolle von ODF für digitale Souveränität” bringt es auf den Punkt: Wer seine Daten wirklich kontrollieren will, braucht offene Dateiformate.
Das OpenDocument Format (ODF) ist ISO-standardisiert und vollständig offen – im Gegensatz zu proprietären Formaten, die Nutzer systematisch an einzelne Anbieter binden. Die neue Version behebt 70 Fehler der Vorgängerversion und erhöht damit die Stabilität der Suite. Klingt nach Routine-Wartung? Doch die Botschaft dahinter wiegt schwer: Technologische Unabhängigkeit beginnt bei der Kontrolle über die eigenen Dokumente.
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Für Behörden und Unternehmen, die sensible Daten verarbeiten, wird die Frage immer drängender: Können sie es sich noch leisten, ihre gesamte Kommunikation und Dokumentenverwaltung in die Hände amerikanischer Softwarekonzerne legen?
Breites Bündnis will europäische KI-Offensive
Das Open-Source-Community beschränkt sich längst nicht mehr auf Bürosoftware. Mozilla, Mistral AI, Hugging Face und Nextcloud haben sich mit knapp 40 weiteren Organisationen zusammengeschlossen und fordern in einem offenen Brief: Europa muss Open-Source-KI zur Priorität machen.
Das Timing des Appells vom 14. November ist strategisch gewählt – er soll die Agenda des deutsch-französischen Gipfels beeinflussen. Die Kernforderung: Statt einfach proprietäre KI-Modelle von außereuropäischen Tech-Giganten einzukaufen, sollte Europa transparente und anpassbare Open-Source-Systeme entwickeln und fördern.
Die Begründung leuchtet ein: Wer bei kritischer KI-Infrastruktur von amerikanischen oder chinesischen Anbietern abhängt, riskiert nicht nur wirtschaftliche, sondern auch sicherheitspolitische Probleme. Die Koalition schlägt vor, öffentliche Beschaffung und EU-Fonds gezielt für den Aufbau eines europäischen Open-Source-KI-Ökosystems einzusetzen.
Von der Theorie zur Praxis
Der Wandel ist bereits im Gang. Quer durch Europa migrieren Behörden und Kommunen von proprietärer Software weg – getrieben vom Wunsch nach Datenkontrolle, besserer Cybersicherheit und Förderung lokaler Tech-Industrie.
LibreOffice bietet mit Writer, Calc und Impress eine vollständige Bürosuite, die mit Microsoft-Office-Formaten weitgehend kompatibel ist. Das macht den Umstieg für große Organisationen praktikabel. Ein Detail am Rande: Die ältere Version LibreOffice 25.2 erreicht Ende November ihr Support-Ende – Nutzer sollten auf aktuelle, sichere Versionen wechseln.
Was der Gipfel entscheiden wird
Der deutsch-französische Gipfel am 18. November dürfte zeigen, wie ernst es Europa mit seiner digitalen Unabhängigkeit meint. Wird die Politik dem Open-Source-Bündnis folgen und massiv in offene Technologien investieren? Oder bleibt es bei Absichtserklärungen?
Die Werkzeuge jedenfalls stehen bereit. Mit ausgereiften Open-Source-Alternativen wie LibreOffice fällt eine der größten historischen Hürden zur technologischen Unabhängigkeit weg. Jetzt liegt es an Regierungen und Unternehmen, diese auch konsequent einzusetzen. Die Frage ist nicht mehr ob, sondern wann digitale Souveränität vom Schlagwort zur gelebten Realität wird.
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