Leopoldina fordert: Achtsamkeit gegen digitalen Stress
16.11.2025 - 08:02:12Die Nationale Akademie der Wissenschaften fordert konkrete Maßnahmen gegen mentale Gesundheitsrisiken durch soziale Medien, nachdem Studien alarmierende Zahlen bei Jugendlichen offenbarten.
Die Zahlen sind alarmierend: 49 % der jungen Menschen fühlen sich gestresst, 34 % erschöpft, 32 % von Selbstzweifeln geplagt. Der Verursacher? Oft der digitale Medienkonsum.
Leopoldina schlägt konkrete Maßnahmen vor
Das Diskussionspapier der Akademie analysiert die tiefgreifenden Auswirkungen sozialer Medien auf Kinder und Jugendliche. Die Diagnose: Digitale Medien bieten enorme Chancen für Bildung und Teilhabe – bergen aber ernsthafte Risiken bei unreflektierter Nutzung.
Dokumentierte Gefahren:
* Erhöhter sozialer Druck
* Schlafstörungen
* Verstärkte Angst- und Depressionssymptome
* Verminderte Fähigkeit zur Selbstregulation
Die Forderung der Wissenschaftler ist eindeutig: Kompetenzen zur Selbstregulation müssen bereits in Kitas und Schulen gefördert werden. Achtsamkeitspraktiken sollen gezielt in pädagogische Konzepte, schulische Prävention und Elternarbeit integriert werden.
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86 Prozent fühlten sich niedergeschlagen
Eine österreichische Studie mit rund 14.500 Jugendlichen zeichnet ein düsteres Bild: Besonders Instagram senkt die Lebenszufriedenheit signifikant. Das idealisierte Zerrbild auf der Plattform führt zu negativen sozialen Vergleichen.
Die erschreckendste Zahl: 86 % der Befragten gaben an, sich in den zwei Wochen vor der Erhebung niedergeschlagen oder hoffnungslos gefühlt zu haben. Experten sprechen von “digitalem Stress” – eine Belastung durch ständige Erreichbarkeit, Informationsflut und technologische Komplexität.
Tech-Konzerne reagieren – reicht das?
Google und Apple haben Funktionen zur Förderung des digitalen Wohlbefindens integriert. Androids “Digital Wellbeing” bietet detaillierte Einblicke in die Smartphone-Nutzung. Der “Bedtime mode” stellt den Bildschirm zu festgelegten Zeiten auf Graustufen um und schaltet Benachrichtigungen stumm. Mit “App Limits” lassen sich tägliche Zeitlimits für problematische Anwendungen festlegen.
Doch Kritiker bemängeln: Diese Werkzeuge bekämpfen nur Symptome. Das grundlegende Geschäftsmodell der Plattformen – maximale Aufmerksamkeitsbindung – bleibt unangetastet. Nutzer sind der psychologischen Raffinesse von Algorithmen und App-Designs oft schutzlos ausgeliefert.
Von Eigenverantwortung zu systemischer Lösung
Die Debatte vollzieht einen entscheidenden Wandel. Lange lag der Fokus auf der Eigenverantwortung des Einzelnen – “Digital Detox” und persönliche Disziplin sollten Ausgleich schaffen. Jetzt verschiebt sich die Perspektive hin zu systemischer Verantwortung.
Initiativen wie der geplante Digitalpakt 2.0 zur Stärkung der digitalen Bildungsinfrastruktur sind ein Schritt in die richtige Richtung. Sie müssen aber zwingend um Lehrpläne für mentale Resilienz und digitale Achtsamkeit ergänzt werden. Digitale Bildung kann nicht nur technische Anwenderschulung sein – sie muss kritisches Denken und den Schutz der eigenen mentalen Gesundheit einschließen.
Was kommt als Nächstes?
Die Ergebnisse des Berliner Digital-Gipfels werden zeigen, ob die Politik bereit ist, mentale Gesundheit als integralen Bestandteil digitaler Souveränität anzuerkennen. In den kommenden Monaten dürfte die Diskussion über die Umsetzung der Leopoldina-Empfehlungen in den Bundesländern an Fahrt gewinnen.
Langfristige Forschungsprojekte, wie das an der FAU Erlangen-Nürnberg, untersuchen bereits, wie soziale Medien umgestaltet werden müssten, um das Wohlbefinden junger Menschen aktiv zu fördern. Der Weg von der reinen Nutzung zur bewussten Integration digitaler Medien wird die zentrale gesellschaftliche Herausforderung der nächsten Jahre sein.
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