LANDFALL: Neue Android-Spyware umging Samsung-Sicherheit monatelang
09.11.2025 - 19:02:11Zero-Day-Angriff auf Samsung-Nutzer
Cyberkriminelle attackieren Smartphones mit zunehmender Raffinesse. Eine gerade aufgedeckte Spyware-Kampagne zeigt: Selbst Geräte großer Hersteller sind vor gezielten Angriffen nicht sicher. Zeit für einen kritischen Blick auf die eigenen App-Berechtigungen.
Sicherheitsforscher von Unit 42 haben die bisher unbekannte Android-Spyware „LANDFALL” entdeckt. Die Schadsoftware nutzte eine Zero-Day-Schwachstelle in Samsungs Bildverarbeitungsbibliothek (CVE-2025-21042) und blieb monatelang unentdeckt.
Die Angreifer verschickten manipulierte DNG-Bilddateien – vermutlich über WhatsApp. Öffnete ein Nutzer das Bild, installierte sich LANDFALL unbemerkt. Die Spyware ermöglichte dann:
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- Standortverfolgung in Echtzeit
- Zugriff auf Fotos, Kontakte und Anruflisten
Samsung schloss die Lücke bereits im April 2025. Doch die Analyse der Infrastruktur deutet auf professionelle Akteure mit möglichen Verbindungen zu kommerziellen Spyware-Anbietern im Nahen Osten hin.
Bedrohungslage eskaliert dramatisch
LANDFALL ist kein Einzelfall. Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Im ersten Halbjahr 2025 stiegen Cyberattacken auf Android-Nutzer um 29 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Besonders Banking-Trojaner nehmen zu – ihre Verbreitung vervierfachte sich im Vergleichszeitraum. Neue Malware-Familien wie BankBot-YNRK und DeliveryRAT tarnen sich als Behörden- oder Lieferdienst-Apps. Ihr Ziel: Komplette Gerätekontrolle und das Abfangen von Zwei-Faktor-Codes.
Auch Spyware entwickelt sich weiter. Die Variante SparkKitty durchsucht gezielt Bildergalerien nach Screenshots von Kryptowährungs-Wallets. Cleverer Ansatz – denn viele Nutzer speichern dort ihre Recovery-Phrases.
App-Stores bieten keine Garantie
Viele wiegen sich in falscher Sicherheit: “Ich lade nur aus dem Play Store – da bin ich geschützt.” Stimmt nicht.
Das Betrugs-Netzwerk „SlopAds” schleuste über 224 schädliche Apps in den Google Play Store ein. Bilanz: 38 Millionen Downloads, bevor Google sie entfernte. 38 Millionen Mal haben Nutzer Malware aus einer vermeintlich sicheren Quelle installiert.
Eine Studie des University College London zeigt: Besonders Apps, die außerhalb offizieller Stores installiert werden (Sideloading), fordern exzessive Berechtigungen. Viele verschleiern zudem ihre Präsenz auf dem Gerät – ein Albtraum für die Privatsphäre.
KI gegen KI: Das neue Wettrüsten
Cyberkriminelle nutzen KI, um Phishing-Angriffe realistischer zu gestalten und Sicherheitsfilter zu umgehen. Die Gegenseite rüstet auf: Google Play Protect setzt jetzt erweiterte On-Device-KI ein, die schädliche Code-Muster in Echtzeit identifiziert.
Apple veröffentlichte mit iOS 26.1 ein Update, das 45 dokumentierte Sicherheitslücken schließt – ein Rekord. Die Botschaft ist klar: Software-Updates sind keine lästige Pflicht, sondern überlebenswichtig.
Doch die größte Schwachstelle bleibt der Mensch. Social Engineering funktioniert erschreckend gut: Angreifer verleiten Nutzer zur Installation schädlicher Apps oder zur Vergabe weitreichender Berechtigungen.
Was sich 2026 ändern wird
Google plant ab 2026 ein verpflichtende Entwickler-Verifizierung – auch für Apps außerhalb des Play Stores. Nur registrierte Entwickler dürfen dann Android-Apps verbreiten. Ein wichtiger Schritt gegen Malware-Verbreitung über inoffizielle Kanäle.
Dennoch bleibt die Verantwortung bei den Nutzern. Drei essenzielle Schutzmaßnahmen:
- Berechtigungen kritisch prüfen: Braucht die Taschenlampen-App wirklich Zugriff auf Kontakte?
- Updates sofort installieren: Sie schließen bekannte Sicherheitslücken
- Misstrauen kultivieren: Unbekannte Apps sind verdächtig, bis das Gegenteil bewiesen ist
Der LANDFALL-Fall zeigt deutlich: Die Sicherheit des digitalen Lebens liegt in der Hand jedes einzelnen Smartphone-Besitzers. Kein Hersteller, kein App-Store kann diese Verantwortung abnehmen.
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