Kollagen-Boom 2025: Teure Illusion oder echter Anti-Aging-Durchbruch?

Der Kollagen-Hype erreicht zum Jahresende 2025 neue Rekorde. Doch neue Analysen zeigen: Viele der angepriesenen Wundermittel halten wissenschaftlichen Prüfungen kaum stand. Besonders bei veganen Alternativen schlagen Verbraucherschützer Alarm.

Der “Glow” unter dem Mikroskop

Die Theorie klingt verlockend: Da die körpereigene Kollagenproduktion abnimmt, soll die Zufuhr von außen die Haut straffen. Dermatologen betonen jedoch, dass Kollagen in Cremes physikalisch fast wirkungslos ist. Das Molekül ist zu groß, um die Hautbarriere zu durchdringen.

Bei der oralen Einnahme sieht die Lage etwas anders aus. Meta-Analysen deuten darauf hin, dass spezifische Kollagenpeptide die Hautelastizität nach mindestens 12 Wochen messbar verbessern können. Der Haken: Die Effekte sind oft minimal und mit bloßem Auge kaum sichtbar. Zudem stammt ein Großteil der positiven Studien direkt von der Industrie.

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Die Stiftung Warentest weist darauf hin, dass eine ausgewogene Proteinversorgung durch Eier, Fisch oder Hülsenfrüchte dem Körper oft dieselben Bausteine liefert – zu einem Bruchteil des Preises.

Ernüchterung für die Gelenke

Viele Arthrose-Patienten hoffen, mit Kollagen-Hydrolysat den Knorpelabbau zu stoppen. Die internationale Arthrose-Forschungsgesellschaft OARSI führt den Stoff in ihren aktuellen Leitlinien jedoch nicht als empfohlene Therapie auf. Die Beweislage für einen klinisch relevanten Nutzen gilt als unzureichend.

Orthopäden warnen davor, sich allein auf Pülverchen zu verlassen. “Bewegung und Gewichtsmanagement bleiben die Goldstandards der Arthrose-Therapie. Kein Nahrungsergänzungsmittel kann einen gesunden Lebensstil ersetzen”, lautet der Fachkonsens.

Die “Vegan”-Falle im Regal

Verbraucherzentralen warnen aktuell vor dem Trend zu “veganem Kollagen”. Hierbei handelt es sich oft um eine Mogelpackung. Echtes Kollagen ist definitionsgemäß ein tierisches Protein. Es gibt kein pflanzliches Kollagen.

Produkte, die als “Vegan Collagen” vermarktet werden, enthalten meist nur einen Mix aus Aminosäuren und Vitamin C. Diese sollen den Körper lediglich anregen, eigenes Kollagen zu bilden. Die Bezeichnungen sind oft irreführend und suggerieren einen gleichwertigen Ersatzstoff. Der Großteil dieser Drinks ist ein überteuerter Vitamin-Cocktail.

Ein Milliardenmarkt im Wandel

Durch massive Vermarktung über “Skinfluencer” hat sich Kollagen vom Nischenprodukt zum Lifestyle-Must-Have gewandelt. Konsumenten zahlen hohe Preise für Produkte mit Begriffen wie “Weidehaltung”. Qualitätsuntersuchungen finden in Billigpräparaten jedoch immer wieder Belastungen mit Schwermetallen, da Kollagen oft aus Schlachtabfällen stammt.

Was kommt 2026? Experten prognostizieren eine Abkehr von der Gießkanne hin zu personalisierter Ernährung. Statt blind Kollagen zu schlucken, sollen Tests künftig zeigen, welche Nährstoffe einem Individuum wirklich fehlen.

Bis dahin gilt: Wer Kollagen ausprobiert, sollte keine Wunder erwarten. Für die meisten Menschen ist das Geld in frischen, proteinreichen Lebensmitteln und einem guten Sonnenschutz besser investiert.

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