Cyberkriminalität, Milliarden

KI verstärkt Cyberkriminalität: 16 Milliarden Passwörter im Umlauf

29.09.2025 - 09:37:02

Das größte Datenleck der Geschichte mit 16 Milliarden Zugangsdaten ermöglicht KI-gestützte Cyberangriffe mit drastisch erhöhter Erfolgsquote. Experten warnen vor Dominoeffekten für digitale Identitäten.

Cybersicherheitsexperten schlagen Alarm: Kriminelle nutzen künstliche Intelligenz, um gestohlene Daten in nie dagewesener Perfektion zu missbrauchen. Nach dem größten Datenleck der Geschichte mit über 16 Milliarden kompromittierten Zugangsdaten droht eine neue Dimension der Cyberkriminalität.

Die dramatische Warnung folgt auf die Entdeckung im Juni 2025 einer gewaltigen Sammlung von Benutzernamen und Passwörtern. Anders als frühere Lecks veralteter Informationen bezeichnen Sicherheitsforscher diese Datensammlung als „frische, waffenfähige Informationen im Massenmaßstab“ – eine regelrechte „Blaupause für Massenausbeutung“.

Die Brisanz: Diese Zugangsdaten stammen aus unzähligen Datenpannen und Malware-Operationen und umfassen Logins für soziale Medien, E-Mail-Dienste, Finanzinstitute und Regierungsportale.

Industrialisierte Cyberangriffe dank KI

Das schiere Volumen der 16 Milliarden geleakten Zugangsdaten bildet einen fruchtbaren Boden für Cyberkriminelle. Doch erst die Kombination mit künstlicher Intelligenz bereitet Sicherheitsexperten echte Sorgen.

Angreifer setzen mittlerweile auf industrielle Methoden: KI-gesteuerte Phishing-Kampagnen werden immer personalisierter und schwerer zu erkennen. Automatisierte Bots führen großangelegte „Credential-Stuffing“-Angriffe durch – sie testen systematisch gestohlene Login-Kombinationen auf unzähligen Websites.

Die Erfolgsquote dieser Attacken ist dramatisch gestiegen. Ein Experte berichtet von einem Anstieg von 5 Prozent auf über 50 Prozent Erfolgsrate – dank maschineller Lernmodelle, die auf jahrelang geleakten Zugangsdaten trainiert wurden. Ein bei einem Dienst gestohlenes Passwort kann so erfolgreich für andere Konten missbraucht werden, wo Nutzer dieselben oder ähnliche Zugangsdaten verwenden.

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Dominoeffekt gefährdet digitale Identität

Die Folgen massenhafter Datenlecks reichen weit über den ursprünglichen Einbruch hinaus. Ein einziges kompromittiertes Passwort kann einen Dominoeffekt auslösen und Angreifern Zugang zu mehreren Konten verschaffen – von E-Mail und sozialen Medien bis hin zu Banking und Online-Shopping.

Besonders gefährlich: Gelangen Kriminelle an ein primäres Konto wie E-Mail, können sie Passwörter für andere Dienste zurücksetzen und faktisch die komplette digitale Identität einer Person kapern.

Jüngste Vorfälle verdeutlichen die Tragweite der Bedrohung. Im Juli 2025 meldete die Wirtschaftsauskunftei TransUnion eine Datenpanne mit 4,4 Millionen betroffenen Personen. Namen und Sozialversicherungsnummern wurden über eine Drittanbieter-Anwendung preisgegeben – Rohmaterial für die nun KI-verstärkten Credential-Stuffing-Angriffe.

Selbstverteidigung im Netz wird überlebenswichtig

Angesichts dieser verschärften Bedrohungslage ist Wachsamkeit der Verbraucher wichtiger denn je. Sicherheitsexperten und Verbraucherschutzorganisationen betonen einen mehrschichtigen Cybersecurity-Ansatz.

Der Grundstein: Sofort aufhören, Passwörter für verschiedene Dienste zu wiederverwenden. Jedes Online-Konto braucht ein einzigartiges, starkes Passwort.

Ebenso entscheidend ist die Aktivierung der Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA). Diese zusätzliche Sicherheitsebene – etwa ein Code aufs Handy – verhindert Zugriff selbst bei bekanntem Passwort. Passwort-Manager können komplexe Kennwörter für verschiedene Konten generieren und sicher speichern.

Dienste wie „Have I Been Pwned“ ermöglichen es Nutzern zu prüfen, ob ihre E-Mail-Adressen in bekannten Datenlecks auftauchen.

Paradigmenwechsel der Cyberbedrohung

Die Verschmelzung massiver Datenlecks mit ausgefeilten KI-Tools markiert einen bedeutsamen Paradigmenwechsel in der Cybersicherheit. Was einst eine verstreute Bedrohung war, ist zu einem industrialisierten Geschäft geworden.

Angreifer sind längst keine Einzeltäter mehr – sie agieren als organisierte Einheiten mit modernster Technologie. Diese Eskalation setzt sowohl Unternehmen als auch Privatpersonen unter enormen Druck.

Der aktuelle Rechtsrahmen hinkt hinterher. Zwar verhängen Gesetze wie die DSGVO Strafen bei mangelndem Datenschutz, doch die globale und oft anonyme Natur der Cyberkriminalität erschwert die Durchsetzung. Das verstärkt die Verantwortung der Verbraucher für ihre eigene digitale Sicherheit.

Wettrüsten ohne Ende

Der Kampf zwischen Cybersicherheit und kriminellen Akteuren gleicht einem Wettrüsten – und KI hat die Einsätze deutlich erhöht. Verbraucher müssen mit steigender Häufigkeit und Raffinesse von Phishing-Attacken und Kontoübernahmen rechnen.

Die Tech-Branche drängt weg von traditionellen Passwörtern hin zu sichereren Methoden wie Passkeys, die resistent gegen Phishing und Credential-Stuffing sind.

In den kommenden Monaten sollten Verbraucher besonders wachsam bei verdächtigen Nachrichten und unaufgeforderten Anfragen nach persönlichen Daten sein. Die regelmäßige Überprüfung von Kontoauszügen und Kreditberichten auf ungewöhnliche Aktivitäten ist unerlässlich.

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In einer Ära massenhafter Credential-Lecks besteht die stärkste Verteidigung aus einer Kombination moderner Sicherheitstools und gut informierter, stets wachsamer Verbraucher.

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