KI-Revolution, Cyberkriminelle

KI-Revolution: Cyberkriminelle setzen auf Deepfakes und QR-Codes

14.10.2025 - 23:07:02

Künstliche Intelligenz und QR-Code-Phishing treiben Cyberkriminalität auf neue Höchststände. KI-generierte Angriffe stiegen um 1.265 Prozent, während Quishing-Attacken um 51 Prozent zulegten.

Die Bedrohungslage im Cyberspace erreicht eine neue Eskalationsstufe. Kriminelle nutzen zunehmend Künstliche Intelligenz und QR-Codes, um herkömmliche Sicherheitssysteme zu umgehen. Diese Woche warnen Sicherheitsexperten vor einer dramatischen Zunahme hyperrealistischer Phishing-Kampagnen und einer neuen Welle von „Quishing“-Angriffen – QR-Code-Phishing, das Unternehmen und Verbraucher verwundbarer denn je macht.

Die Kombination beider Taktiken markiert einen Wendepunkt in der Cyberkriminalität. Während generative KI-Tools Angreifern ermöglichen, perfekt formulierte und hochpersonalisierte Betrugs-E-Mails in Massen zu erstellen, bieten QR-Codes eine raffinierte Methode, um schädliche Links an Standard-E-Mail-Filtern vorbeizuschleusen. Das Ergebnis ist erschreckend: Die Zahl der Phishing-Angriffe mit generativer KI ist um 1.265 Prozent gestiegen.

KI perfektioniert die Täuschung

Generative KI-Plattformen haben die Erstellung überzeugender und grammatikalisch fehlerfreier Phishing-E-Mails demokratisiert – eine Aufgabe, die früher mehr Geschick und Aufwand erforderte. Cyberkriminelle nutzen KI inzwischen, um öffentliche Daten aus sozialen Medien und Firmenwebsites zu sammeln und Nachrichten gezielt auf Einzelpersonen zuzuschneiden. Sie referenzieren aktuelle Unternehmensnachrichten oder imitieren sogar den Kommunikationsstil vertrauter Kollegen.

Diese Personalisierung macht es für durchschnittliche Nutzer extrem schwierig, betrügerische E-Mails zu erkennen. Die Bedrohung geht längst über textbasierte E-Mails hinaus: KI-gesteuerte Deepfake-Technologie wird zu einem wichtigen Baustein dieser Betrugsmaschen. Angreifer verwenden Sprachsynthese und Deepfake-Videos, um Führungskräfte und Regierungsvertreter in Business-E-Mail-Compromise-Angriffen zu imitieren.

Ein alarmierender Fall aus Hongkong zeigt die Dimension: Ein Finanzangestellter überwies 21 Millionen Euro, nachdem er in einem Videoanruf mit vermeintlichen Kollegen sprach – allesamt Deepfake-Kreationen. Die Statistik belegt den Trend: Deepfake-Vorfälle stiegen allein im ersten Quartal 2025 um 19 Prozent.

„Quishing“: Die neue Phishing-Frontier

Parallel zum KI-Boom explodiert „Quishing“ als beliebter Angriffsvektor. Diese Methode bettet schädliche QR-Codes in E-Mails ein. Da der QR-Code ein Bild darstellt, umgeht er oft herkömmliche E-Mail-Sicherheitsscanner, die nach verdächtigen textbasierten Links suchen. Wenn Nutzer den Code mit ihrem Smartphone scannen – ein Gerät, dem oft die robuste Sicherheit eines Unternehmensnetzwerks fehlt – gelangen sie auf bösartige Websites.

Anzeige: Übrigens: Wer QR-Codes häufiger mit dem Android‑Smartphone scannt, sollte die wichtigsten Sicherheitslücken schließen. Der kostenlose Ratgeber „Die 5 wichtigsten Schutzmaßnahmen für Ihr Android‑Smartphone“ zeigt Schritt für Schritt, wie Sie WhatsApp, Online‑Banking und PayPal ohne teure Zusatz‑Apps absichern – inklusive Checklisten. Schützen Sie Ihr Gerät vor Quishing, Datenklau und Schadsoftware in wenigen Minuten. Jetzt kostenloses Android‑Sicherheitspaket herunterladen

Die Zahlen sind erschreckend: QR-Code-Phishing-Angriffe schnellten Ende 2023 um 51 Prozent hoch und wachsen weiter. Aktuelle Berichte zeigen einen Anstieg schädlicher QR-Codes um 25 Prozent in 2025. Mittlerweile enthalten über zehn Prozent aller Phishing-E-Mails QR-Codes.

Millionenschäden für Unternehmen

Die Konvergenz von KI und Quishing stellt Unternehmen vor gewaltige Herausforderungen. Der finanzielle und rufschädigende Schaden erfolgreicher Angriffe kann immens sein. Phishing bleibt Hauptursache für Datenschutzverletzungen, und diese weiterentwickelten Taktiken erhöhen die Wahrscheinlichkeit menschlicher Fehler – des schwächsten Glieds in der Sicherheitskette. Die durchschnittlichen Kosten einer Phishing-Verletzung für mittelständische Unternehmen können 1,3 Millionen Euro übersteigen.

Cybersecurity-Experten warnen: Herkömmliche Sicherheitstools reichen nicht mehr aus. Statische, regelbasierte Filter können mit dynamischen, KI-generierten Bedrohungen nicht Schritt halten. „Im Cybersecurity-Wettrüsten versuchen Verteidiger kontinuierlich, mit Angreifern Schritt zu halten“, erklärt Matt Aldridge, Principal Solutions Consultant bei OpenText Cybersecurity. „2025 wird dieses Katz-und-Maus-Spiel weitergehen – KI-verstärkte Angriffe treffen zunehmend auf KI-gesteuerte Abwehrsysteme.“

Eskalierender Rüstungswettlauf

Der Kampf gegen diese sich entwickelnden Betrugsmaschen wird sich voraussichtlich verstärken. Experten prognostizieren, dass Cyberkriminelle ihre KI-Nutzung weiter verfeinern und noch ausgeklügeltere, automatisierte Angriffsketten schaffen werden. Zu erwarten sind elaboriertere Deepfake-Sprachnachrichten und Videoanrufe, integriert in mehrkanalige Phishing-Kampagnen über E-Mail, SMS und Social-Media-Plattformen.

Die Cybersecurity-Branche reagiert mit der Entwicklung und dem Einsatz KI-gesteuerter Abwehrtools der nächsten Generation. Diese fortschrittlichen Systeme nutzen Verhaltensanalysen und prädiktive Intelligenz, um Bedrohungen in Echtzeit zu identifizieren und zu neutralisieren – oft bevor sie den Posteingang erreichen.

Anzeige: Für alle, die ihr privates Smartphone schnell härten möchten: Mit fünf praxiserprobten Maßnahmen machen Sie Ihr Android spürbar sicherer – ohne Fachchinesisch. Der Gratis‑Ratgeber erklärt, welche Einstellungen wirklich zählen, wie Sie riskante QR‑Links erkennen und welche Updates Sie sofort aktivieren sollten. So reduzieren Sie Ihr persönliches Risiko in wenigen Minuten. Jetzt den kostenlosen Android‑Sicherheitsguide anfordern

Für die absehbare Zukunft müssen Organisationen und Einzelpersonen in höchster Alarmbereitschaft bleiben. Die Ära leicht erkennbarer Betrugs-E-Mails mit schlechter Grammatik ist vorbei. Heutige Bedrohungen sind personalisiert, professionell und überzeugend – sie erfordern höhere Wachsamkeit und intelligenteren Sicherheitsansatz.

@ boerse-global.de