KI-Phishing, Cyberkriminelle

KI-Phishing: Cyberkriminelle täuschen mit Deepfake-Videos

13.10.2025 - 13:25:02

Künstliche Intelligenz revolutioniert Cyberkriminalität mit täuschend echten Deepfakes und Phishing-Mails. Die Schäden erreichen Milliardenhöhe, während Sicherheitssysteme mit KI-Gegenmaßnahmen reagieren.

Künstliche Intelligenz wird zur Superwaffe für Betrüger. Mit täuschend echten gefälschten E-Mails, Stimmen und Videos erbeuten Cyberkriminelle Millionen – und erschüttern das Vertrauen in die digitale Kommunikation grundlegend.

Die Zeiten schlecht getarnter Phishing-Mails mit Rechtschreibfehlern sind vorbei. Dank fortschrittlicher KI-Tools können Kriminelle heute Angriffe automatisieren, die selbst Sicherheitsexperten täuschen. Diese neue Generation von Cyber-Attacken übertrifft alles bisher Dagewesene in puncto Raffinesse und Erfolgsquote.

Von perfekten E-Mails bis hin zu gefälschten Videokonferenzen

Die neue Betrugswelle nutzt große Sprachmodelle, um perfekte Phishing-E-Mails zu erstellen, die selbst den Schreibstil von Geschäftsführern oder Kollegen überzeugend nachahmen. Das Ergebnis: Ein dramatischer Anstieg bei Business Email Compromise-Attacken, bei denen Mitarbeiter zu unauthorisierten Überweisungen verleitet oder sensible Daten preisgegeben werden. Das FBI beziffert die Schäden bereits auf Milliarden von Dollar.

Noch bedrohlicher ist der Einsatz von Deepfake-Technologie. Kriminelle können heute aus kurzen Audioaufnahmen Stimmen klonen und damit täuschend echte Anrufe führen. Der Höhepunkt: Deepfake-Videos in Echtzeit-Gesprächen.

Ein spektakulärer Fall aus dem Frühjahr 2024 zeigt das Ausmaß der Bedrohung: Ein Finanzangestellter eines multinationalen Konzerns überwies 21 Millionen Euro, nachdem er an einer Videokonferenz teilgenommen hatte, in der sämtliche Teilnehmer – einschließlich des vermeintlichen Finanzvorstands – KI-generierte Fälschungen waren.

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Explosion der KI-Angriffe: 1.265 Prozent mehr Phishing

Die Zahlen sind alarmierend: Sicherheitsexperten verzeichnen eine 1.265-prozentige Zunahme bei Phishing-Attacken mit generativen KI-Tools. Während nicht alle diese Angriffe die Sicherheitsfilter überwinden, sind die erfolgreichen extrem effektiv.

Die durchschnittlichen Kosten eines Phishing-bedingten Datendiebstahls sind auf etwa 4,2 Millionen Euro gestiegen. Besonders brisant: Die Einstiegshürden für solche Angriffe sind praktisch verschwunden.

Speziell für Betrug entwickelte KI-Modelle wie WormGPT sind im Darknet frei verfügbar. Was früher technische Expertise erforderte, kann heute jeder Kriminelle nutzen – und damit hochprofessionelle Kampagnen starten.

Der Gegenangriff: KI kämpft gegen KI

Die Cybersecurity-Branche antwortet auf diese Bedrohung mit eigenen KI-Waffen. Moderne Sicherheitssysteme analysieren in Echtzeit riesige Datenmengen – von E-Mail-Inhalten über Kommunikationsmuster bis hin zu Nutzerverhalten – um verdächtige Anomalien zu identifizieren.

Die wichtigsten Verteidigungsstrategien umfassen:
KI-gestützte E-Mail-Filter, die Phishing-Versuche mit deutlich höherer Genauigkeit erkennen als herkömmliche Systeme
Verhaltensanalyse-Tools, die ungewöhnliche Login-Muster oder verdächtige Anfragen aufspüren
Deepfake-Erkennungstechnologien, die subtile Artefakte in KI-generierten Audio- und Videodateien identifizieren
Kontinuierliche Mitarbeiterschulungen mit KI-basierten Simulationen aktueller Phishing-Taktiken

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Was kommt als Nächstes?

Die G7-Staaten haben bereits reagiert und Finanzinstitute aufgefordert, ihre Risikobewertungen anzupassen. Die Kernherausforderung: KI durchbricht den traditionellen Kompromiss zwischen Effizienz und Personalisierung von Angriffen. Kriminelle können nun hochgradig personalisierte Kampagnen in Masse ausführen.

Experten erwarten noch autonomere und adaptivere KI-Angriffe. Zukünftige Bedrohungen könnten KI-generierte Schadsoftware umfassen, die sich in Echtzeit weiterentwickelt, und vollautomatisierte Social Engineering-Kampagnen, die über längere Zeiträume überzeugende Gespräche führen können.

Der Kampf gegen diese neue Cyber-Bedrohung wird ein Wettrüsten zwischen krimineller und defensiver KI. Für Unternehmen und Privatpersonen bedeutet das: höchste Wachsamkeit, gesunde Skepsis gegenüber unaufgeforderten digitalen Nachrichten – und mehrschichtige Sicherheitssysteme, die Feuer mit Feuer bekämpfen.

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