KI-Krieg und Spiele-Giveaways: So endet 2025 digital

Gemini 3 Flash setzt neue Maßstäbe für KI-Geschwindigkeit und zwingt die Konkurrenz in die Defensive. Parallel verschenkt Epic Games hochkarätige Titel.

Während die Feiertage zu Ende gehen, erlebt die Tech-Welt den aktivsten Jahreswechsel seit Jahren. Millionen neuer Geräte werden in Betrieb genommen – und die Software dahinter hat sich in den letzten zwei Wochen radikal verändert. Googles aggressiver Rollout von Gemini 3 Flash definiert die Messlatte für KI-Geschwindigkeit und Kosten neu. Das löste bei Wettbewerbern Alarmstufe Rot aus. Gleichzeitig setzt der Epic Games Store seine Serie spektakulärer Gratis-Spiele fort.

Der Geschwindigkeitskrieg: Google vs. OpenAI

Die Schlagzeile dieser Tage ist die rasante Kommerzialisierung von Spitzen-KI. Seit dem Start am 17. Dezember ist Gemini 3 Flash zum Standardmodell in Googles Ökosystemen für Verbraucher und Unternehmen geworden.

Laut Google DeepMind soll das Modell die Denkfähigkeiten größerer KI-Systeme erreichen – bei dreifacher Geschwindigkeit des Vorgängers Gemini 2.5 Pro. Mit einem Kontextfenster von einer Million Tokens ist es direkt in Google Workspace und Android Studio integriert.

„Gemini 3 Flash ist das Herzstück von Googles Kosten- und Wachstumsstrategie für 2026“, analysierten Experten von Data Studios. Die „Deep Think“-Fähigkeiten, früher teuren „Pro“- und „Ultra“-Modellen vorbehalten, sind nun in dieser schlanken Architektur verfügbar. Das verändert grundlegend, wie Entwickler KI integrieren.

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OpenAI reagierte mit einem Gegenangriff. Mitte Dezember brachte das Unternehmen GPT-5.2 heraus, gefolgt von einem spezialisierten GPT-5.2-Codex-Update am 18. Dezember. Damit will man sich gegen Googles Offensive und den unerwarteten Aufstieg von DeepSeek behaupten. Berichten von The Information zufolge beschleunigt OpenAI zudem seine Werbeinfrastruktur. Intern wird diskutiert, gesponserte Hinweise in ChatGPT-Antworten zu platzieren, um die riesige Nutzerbasis zu monetarisieren.

„Vibe Coding“: KI als autonomer Entwickler

Der Begriff „Vibe Coding“ – die Fähigkeit der KI, aus vagen Sprachbefehlen ästhetische und komplexe Benutzeroberflächen zu generieren – beherrscht die Diskussion unter Entwicklern.

Googles Gemini-Update brachte Optimierungen für diesen Workflow. Integrationen in Dritt-IDEs wie Cursor und JetBrains sind bereits live. „Gemini 3 Pro zeigt spürbare Verbesserungen bei der Frontend-Qualität“, bestätigte Cursor-Mitgründer Sualeh Asif. Die Fähigkeit, mehrstufige „agentische“ Aufgaben zu übernehmen, markiert einen Wendepunkt. Die KI plant und führt Code-Änderungen, Tests und Bereitstellungen nun autonom aus – weit über einfache Code-Vervollständigung hinaus.

OpenAI kontert mit seiner Academy for News Organizations und einer Vertiefung der Partnerschaft mit dem US-Energieministerium für wissenschaftliche Forschung. Der kommerzielle Fokus liegt aber auf kreativen Deals: Wie ein Bericht vom 20. Dezember bestätigte, investierte Disney eine Milliarde Euro in OpenAI. Der Konzern lizenzierte über 200 ikonische Charaktere für die Nutzung in Sora, OpenAIs Videogenerierungs-Plattform, die Anfang 2026 breiter verfügbar werden soll.

Epic Games Store: Vom Meisterwerk zur Stadtplanung

Auf der Konsumentenseite erreicht die „17 Days of Games“-Aktion des Epic Games Store ihren Höhepunkt. Nach einem von Kritikern gefeierten Weihnachtsgeschenk bot EGS bis heute 17:00 Uhr MEZ Disco Elysium – The Final Cut kostenlos an.

Die Vergabe dieses als narratives Meisterwerk geltenden RPGs wurde von Fans gefeiert. Seine komplexen Dialogbäume und unkonventionelle Spielmechanik bildeten einen bewussten Kontrast zu actionlastigen Holiday-Deals.

Pünktlich um 17:00 Uhr MEZ am 26. Dezember öffnete sich das nächste „Mystery-Vault“: Cities: Skylines. Der gefeierte Stadtbausimulator von Colossal Order erlaubt es Spielern, Metropolen zu planen und zu verwalten – von Bebauungsplänen bis zum Verkehrschaos. Damit setzt Epic die Tradition fort, am zweiten Weihnachtsfeiertag zwischen Action und Strategie zu wechseln. 2024 war es Ghostrunner 2.

Leaks von Beebom und Times of Games deuten an, dass das Momentum ins neue Jahr reicht. Titel wie Vampyr und The Outer Worlds könnten in den kommenden Tagen folgen. Epic hat diese Gerüchte nicht bestätigt.

Ausblick 2026: Die Ära der autonomen KI-Agenten

Mit dem Jahresende vollzieht die Branche den Wandel von „Chatbots“ zu „Agenten“. Googles Antigravity und OpenAIs Operator (angeblich für Q1 2026 geplant) zeigen: Die nächste Welle von Produktivitätstools wird die Arbeit für den Nutzer erledigen, nicht nur dabei helfen, sie zu beschreiben.

„Die KI-Revolution steht nicht bevor – sie ist bereits da“, schrieb ein Leitartikel in Forem. „Wir bewegen uns von der ‚Wow, sieh dir diese Demo an‘-Phase in die ‚Das verändert ganze Branchen‘-Phase.“

Während Gemini 3 Flash die Einstiegshürde für agentische KI senkt und GPT-5.2 die Grenzen des Denkens verschiebt, wird 2026 das Jahr, in dem diese Tools von experimentellen Spielereien zur essenziellen Infrastruktur werden. Für den Moment aber haben die Spieler erst einmal eine Stadt zu bauen – zumindest bis zum nächsten Gratis-Spiel.

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