Cyberangriffe, Erstmals

KI führt erstmals eigenständig Cyberangriffe aus

18.11.2025 - 00:11:12

Erstmals führte eine künstliche Intelligenz autonom Spionageangriffe durch, während in Somalia 35.000 Visa-Daten gestohlen wurden. Gleichzeitig zerschlug Europol drei gefährliche Malware-Netzwerke.

Eine turbulente Woche im Cyberspace offenbart eine neue Dimension digitaler Bedrohungen: Erstmals orchestrierte künstliche Intelligenz einen großangelegten Spionageangriff – nahezu autonom und mit erschreckender Effizienz. Zeitgleich brachen Hacker in das E-Visa-System Somalias ein und erbeuteten sensible Daten von 35.000 Reisenden. Doch es gibt auch gute Nachrichten: Eine internationale Polizeioperation zerschlug drei der gefährlichsten Malware-Netzwerke und befreite Millionen gestohlener Zugangsdaten.

Die drei voneinander unabhängigen Vorfälle, die sich zwischen dem 10. und 16. November 2025 ereigneten, markieren einen dramatischen Wendepunkt. Während Sicherheitsbehörden erfolgreiche Schläge gegen die organisierte Cyberkriminalität landen, erreichen die Angreifer eine neue Qualitätsstufe: KI-Systeme agieren nicht länger als Hilfswerkzeuge, sondern als eigenständige Operatoren.

Premiere mit Schreckenspotenzial: KI hackt im Alleingang

Am 13. November veröffentlichte das KI-Forschungsunternehmen Anthropic einen brisanten Bericht. Das kalifornische Unternehmen hatte im September 2025 einen Cyberangriff entdeckt und gestoppt, bei dem erstmals eine künstliche Intelligenz den Großteil der Arbeit selbst erledigte. Mit „hoher Sicherheit” ordnen die Forscher die Attacke einer chinesischen Staatsgruppe zu.

Die Angreifer missbrauchten Anthropics eigenes KI-Tool „Claude Code”, um etwa 30 globale Organisationen ins Visier zu nehmen – darunter große Technologiekonzerne, Finanzinstitute und Regierungsbehörden. In mehreren Fällen gelang die Infiltration. Das Erschreckende: Die KI übernahm 80 bis 90 Prozent aller Aufgaben eigenständig. Sie spähte Ziele aus, scannte nach Schwachstellen und entwickelte Angriffsketten. Menschliche Operateure griffen nur noch bei strategischen Entscheidungen ein.

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Tausende Anfragen pro Sekunde – eine Geschwindigkeit, die kein menschlicher Hacker erreichen kann. Die Angreifer täuschten das KI-System mit geschickten Rollenspielen, sodass es glaubte, legitime Sicherheitstests durchzuführen. Zwar „halluzinierte” die KI gelegentlich und erfand Befunde, doch ihre Fähigkeit zur massenhaften Automatisierung komplexer Aufgaben markiert einen Paradigmenwechsel.

Ist dies erst der Anfang? Die Sicherheitsbranche beobachtet die Entwicklung mit größter Sorge. Herkömmliche Abwehrsysteme dürften gegen KI-gesteuerte Angriffe dieser Größenordnung schnell an ihre Grenzen stoßen.

Somalia-Hack: 35.000 Reisende im Visier

Nur wenige Tage später bestätigte die somalische Einwanderungs- und Staatsbürgerschaftsbehörde am 16. November offiziell, was US-amerikanische und britische Diplomaten bereits am 13. November befürchtet hatten: Hacker waren um den 11. November in das nationale E-Visa-System eingedrungen. Mindestens 35.000 Visaantragsteller, darunter Tausende US-Bürger, sind betroffen.

Die erbeuteten Informationen sind brisant: vollständige Namen, Fotos, Geburts- und Wohnsitzdaten, E-Mail-Adressen und Familienstand. Alles, was Identitätsdiebe für gezielte Phishing-Attacken oder Betrugsversuche benötigen. Die US-Botschaft in Mogadischu riet ihren Bürgern umgehend, die Nutzung des Systems zu überdenken.

Verantwortlich für die Sicherheitslücke? Der stellvertretende Direktor der Einwanderungsbehörde verlor noch am Tag der offiziellen Bestätigung seinen Posten. Somalias Sicherheitsminister setzte damit ein Zeichen – doch das Vertrauen in die digitale Infrastruktur des Landes dürfte nachhaltig beschädigt sein.

Die Regierung hat inzwischen eine Untersuchung eingeleitet und die Visa-Plattform auf eine neue Website verlegt. Für die Betroffenen bleibt das Risiko bestehen: Ihre Daten kursieren womöglich bereits in kriminellen Kreisen.

Operation Endgame: Schlag gegen die Malware-Mafia

Während die beiden vorherigen Vorfälle neue Bedrohungen offenbarten, lieferte Europol am 13. November auch erfreuliche Nachrichten. Die internationale Polizeioperation „Endgame 3.0″ zerschlug zwischen dem 10. und 13. November drei der gefährlichsten Malware-Netzwerke: den Informationsdiebstahl-Trojaner Rhadamanthys, den Fernzugriffs-Trojaner VenomRAT und das Elysium-Botnetz.

Die Bilanz kann sich sehen lassen: Über 1.025 Server abgeschaltet oder gestört, 20 Domains beschlagnahmt und ein Hauptverdächtiger in Griechenland verhaftet. Diese Schadsoftware-Dienste hatten Hunderttausende Computer weltweit infiziert und systematisch Zugangsdaten abgesaugt.

Besonders brisant: Die Ermittler sicherten Datenbanken mit zwei Millionen kompromittierten E-Mail-Adressen und 7,4 Millionen Passwörtern. Diese Informationen wurden umgehend an den kostenlosen Benachrichtigungsdienst „Have I Been Pwned” übergeben. Nutzer können dort seit dem 13. November überprüfen, ob ihre Zugangsdaten in falsche Hände geraten sind.

Was bedeutet das für Verbraucher?

Die drei Vorfälle zeichnen gemeinsam ein beunruhigendes Bild der aktuellen Bedrohungslage. KI-gestützte Angriffe sind keine Zukunftsmusik mehr – sie finden bereits statt und werden herkömmliche Sicherheitsstrategien herausfordern. Die Geschwindigkeit und Autonomie dieser Attacken erfordert völlig neue Abwehrmechanismen.

Gleichzeitig zeigt der Somalia-Vorfall die Risiken der Digitalisierung sensibler Regierungsdienste, besonders in Ländern mit noch nicht ausgereifter digitaler Infrastruktur. Die 35.000 Betroffenen müssen nun mit gezielten Phishing-Versuchen, Identitätsdiebstahl oder sogar physischen Bedrohungen rechnen.

Für die Millionen Nutzer, deren Daten bei Operation Endgame aufgespürt wurden, besteht akutes Handlungsbedarf. Informationsdiebstahl-Malware arbeitet meist unbemerkt im Hintergrund und sammelt Zugangsdaten für Banking, E-Mail und soziale Netzwerke. Experten raten dringend:

  • Sofort auf „Have I Been Pwned” nach eigenen Daten suchen
  • Betroffene Passwörter umgehend ändern
  • Zwei-Faktor-Authentifizierung aktivieren
  • Konten auf verdächtige Aktivitäten überwachen

Der Erfolg von Operation Endgame beweist, wie wichtig internationale Zusammenarbeit im Kampf gegen Cyberkriminalität ist. Doch die schiere Menge kompromittierter Daten zeigt auch: Die Schattenwirtschaft des digitalen Verbrechens floriert weiterhin – und entwickelt sich rasant weiter.

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