KI-Betrug, Milliardenverlusten

KI-Betrug: Milliardenverlusten durch Deepfake-Attacken

09.09.2025 - 21:26:02

Künstliche Intelligenz revolutioniert die Cyberkriminalität: Deepfake-Betrügereien verursachen Milliardenverluste, während Behörden und Banken mit KI-gestützten Abwehrmaßnahmen reagieren.

Die Kriminalität wird digital – und immer intelligenter. Künstliche Intelligenz revolutioniert nicht nur ehrliche Geschäfte, sondern auch das Verbrechen. Betrüger nutzen KI-generierte „Deepfakes“ und ausgeklügelte Social-Engineering-Methoden, um Sicherheitsmaßnahmen zu umgehen. Das Ergebnis? Verbraucherverluste von über 10,5 Milliarden Euro allein 2024.

Die US-Finanzaufsicht FinCEN schlug kürzlich Alarm: Kriminelle missbrauchen generative KI, um gefälschte Ausweisdokumente zu erstellen und Authentifizierungsverfahren auszuhebeln. „Böse Akteure versuchen, diese Technologie zu nutzen, um amerikanische Unternehmen und Verbraucher zu betrügen“, warnte FinCEN-Direktorin Andrea Gacki.

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: KI-gestützte Betrugsfälle durch Identitätstäuschung sind 2025 um 148 Prozent gestiegen.

Wenn die eigene Stimme zum Täter wird

Wenige Sekunden Audio aus sozialen Medien – mehr brauchen Betrüger heute nicht, um eine täuschend echte Stimme zu klonen. Mit dieser Waffe führen sie sogenannte „Vishing“-Attacken durch: Sie rufen Familienmitglieder oder Kollegen an und fordern dringend Geldtransfers.

Doch es geht noch perfider. Ein spektakulärer Fall zeigt das ganze Ausmaß: Ein Finanzangestellter eines multinationalen Konzerns überwies 21 Millionen Euro, nachdem er an einer Videokonferenz mit seinem vermeintlichen CFO und anderen Führungskräften teilgenommen hatte. Alle Teilnehmer waren Deepfake-Kreationen.

FinCEN meldet einen dramatischen Anstieg verdächtiger Aktivitäten seit 2023 – Deepfakes werden zunehmend zur Erstellung synthetischer Identitäten genutzt, um Bankkonten für Geldwäsche zu eröffnen.

Kryptowährungen: Das neue Eldorado der Betrüger

Der Krypto-Markt bleibt ein Paradies für Kriminelle. Allein im ersten Halbjahr 2025 gingen durch Krypto-Betrug und Hacks 2,6 Milliarden Euro verloren.

Besonders heimtückisch: der „Pig Butchering“-Betrug. Dabei bauen Kriminelle über Wochen oder Monate Vertrauen zu ihren Opfern auf, bevor sie sie zum Investment in betrügerische Krypto-Plattformen überreden. Diese Masche brachte 2024 fast 40 Prozent mehr Gewinn als im Vorjahr.

Eine neue Bedrohung macht die Runde: „Address Poisoning“. Betrüger senden winzige Krypto-Beträge von Wallet-Adressen, die echten Adressen täuschend ähneln. Ziel ist es, dass Opfer später die gefälschte Adresse aus ihrer Transaktionshistorie kopieren und ihre Gelder direkt an die Kriminellen senden.
Anzeige: Für alle, die online mit dem Smartphone shoppen, überweisen oder PayPal nutzen – einfache Schutzregeln verhindern, dass Betrüger an Ihre Daten kommen. Ein kostenloser Ratgeber erklärt Schritt für Schritt, wie Sie Ihr Android-Gerät ohne teure Zusatz-Apps absichern, welche Einstellungen wirklich wichtig sind und wie Sie Apps und Nachrichten auf Echtheit prüfen. Inklusive Checklisten für Updates, Sperrbildschirm, Berechtigungen und Banking/PayPal. Jetzt das kostenlose Android?Sicherheitspaket sichern

Behörden verstärken den Kampf

Die Bundesbehörden intensivieren ihre Anstrengungen. Das FBI warnte kürzlich vor dem „Phantom Hacker Scam“ – einem mehrstufigen Betrag, der besonders Senioren ins Visier nimmt und bereits über 845 Millionen Euro erbeutete.

Die Masche beginnt meist mit einem gefälschten Tech-Support-Popup, eskaliert über angebliche Bankmitarbeiter und gipfelt darin, dass sich Betrüger als Regierungsbeamte ausgeben. Sie überreden Opfer, ihre Lebensersparnisse auf Konten zu transferieren, die von Kriminellen kontrolliert werden.

Währenddessen warnt die Cybersecurity-Behörde CISA vor einer kritischen WhatsApp-Schwachstelle, die aktiv ausgenutzt wird. Banküberweisungen und Kryptowährungen sind mittlerweile die Zahlungsmethoden mit den höchsten gemeldeten Betrugsverlusten.
Anzeige: Apropos WhatsApp-Sicherheitslücke: Viele Android-Nutzer übersehen die wenigen, aber entscheidenden Einstellungen, die vor Datenklau, Spyware und Kontoübernahmen schützen. Ein gratis Sicherheitsleitfaden zeigt in klaren Schritten, wie Sie WhatsApp, Online?Banking und PayPal auf dem Smartphone absichern – inklusive App?Prüfungen, Update?Checklisten und Notfalltipps. Kostenlosen Ratgeber „5 Schutzmaßnahmen fürs Android?Smartphone“ herunterladen

Der digitale Rüstungswettlauf beginnt

KI-as-a-Service-Modelle im Darkweb machen komplexe Betrügereien für jeden zugänglich. Experten warnen: Diese Entwicklung wird sich nur beschleunigen, je fortschrittlicher und verfügbarer KI-Technologie wird.

Die Antwort erfordert einen Mehrfronten-Ansatz. Banken setzen zunehmend auf KI-gestützte Betrugserkennung, die synthetische Medien und ungewöhnliche Transaktionsmuster identifizieren kann. Für Verbraucher bleibt erhöhte Wachsamkeit das A und O.

Wird die Gesetzgebung mithalten können? Vorschläge wie der „Preventing Deep Fakes Scams Act“ zielen darauf ab, Taskforces zur Bekämpfung der KI-Auswirkungen auf Finanzdienstleistungen zu schaffen. Die Zukunft der Online-Zahlungssicherheit wird ein kontinuierlicher Wettkamp zwischen KI-bewaffneten Betrügern und einer vereinten Front aus Regulierungsbehörden, Finanzinstituten und aufgeklärten Bürgern sein.

@ boerse-global.de