KI-Betrüger, WhatsApp

KI-Betrüger nutzen WhatsApp und Telegram für neue Schockanrufe

16.12.2025 - 21:39:12

KI-gestützte Betrüger überfluten WhatsApp und Telegram mit perfiden Schockanrufen. Das Landeskriminalamt (LKA) und die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) warnen vor einer neuen Welle hochkomplexer Betrugsmaschen. Die Täter setzen auf Echtzeit-Stimmenklonung und psychologische Tricks, die selbst IT-Profis täuschen können.

Die beunruhigendste Entwicklung sind KI-gestützte Schockanrufe über Messenger. Betrüger klonen Stimmen mit kurzen Audioschnipseln aus Social-Media-Stories. „Es reichen mittlerweile drei Sekunden Audiomaterial“, warnen Cyberkriminologen.

Eltern erhalten einen Anruf von einer unbekannten Nummer. Am anderen Ende hören sie die täuschend echte Stimme ihres Kindes, das behauptet, in einer Notlage zu stecken und dringend Geld zu benötigen. Die emotionale Hürde fällt weg – das Gehör verifiziert die vertraute Stimme.

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Schutzhinweis: Vereinbaren Sie ein Codewort mit Ihrer Familie. Legen Sie auf und rufen Sie die Person unter der alten, bekannten Nummer zurück.

Die Task-Scam-Falle: Tödliche Jobangebote im Posteingang

Parallel warnt die Verbraucherzentrale vor „Task Scams“, die als lukrative Jobangebote getarnt sind. Nutzer erhalten Nachrichten von vermeintlichen Personalvermittlern großer Firmen wie Amazon oder TikTok.

Das Perfide an der Masche:
* Einstiegsdroge: Opfer erhalten zunächst kleine Beträge (z.B. 20 Euro) ausgezahlt.
* Die Falle: Für „höherwertige Aufgaben“ müssen sie Geld auf Krypto-Wallets überweisen.
* Der Verlust: Nach vierstelligen Einzahlungen wird das Konto gesperrt oder weitere „Gebühren“ verlangt.

Besonders auf Telegram florieren diese Gruppen. Bots und gefälschte Nutzerkonten posten Screenshots von angeblichen Gewinnen, um den Herdentrieb auszulösen.

Gefälschte Finanz-Gurus: Die „Tobias Albrecht“-Masche

Die BaFin warnt speziell vor organisierten WhatsApp-Gruppen, die exklusive Investment-Tipps versprechen. Namen wie „Tobias Albrecht“ oder „Lieselotte Thalheim“ kursieren in den Warnlisten.

Die Gruppen wirken professionell. Administratoren teilen Analysen und Charts. Doch das Ziel ist Identitätsdiebstahl. Nutzer werden gedrängt, spezielle Apps am App Store vorbei zu installieren. Diese simulieren gigantische Gewinne. Bei einer Auszahlung ist das Geld jedoch weg.

Quishing: Der lautlose Angreifer

Ein weiterer Trend ist „Quishing“ – QR-Code-Phishing über Messenger. Da E-Mail-Filter schädliche Links blockieren, senden Betrüger nun Bilder mit QR-Codes.

Der Vorwand ist oft administrativ:
* „Ihr PayPal-Konto muss re-verifiziert werden.“
* „Ein Paket konnte nicht zugestellt werden.“

Der Sicherheitsscanner erkennt den QR-Code nur als Bild. Der Scan führt auf täuschend echte Phishing-Seiten, die Zugangsdaten abgreifen.

Warum die Betrugswelle jetzt zuschlägt

Die Eskalation hat zwei Hauptgründe:
1. Demokratisierung von KI-Tools: Voice-Cloning und Deepfake-Software sind heute als App für wenige Euro verfügbar.
2. Verlagerung des Vertrauens: Messenger gelten psychologisch als „privater Raum“ für Freunde und Familie. Diese gefühlte Sicherheit nutzen die Täter aus.

„Wir haben es nicht mehr mit Einzeltätern zu tun“, erklärt ein Sprecher des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). „Das sind organisierte Wirtschaftsunternehmen mit Abteilungen für Grafik, Psychologie und IT.“

Für Verbraucher bedeutet dies einen Paradigmenwechsel. Das Prinzip muss lauten: Keine Nachricht und kein Anruf darf ungeprüft als wahr akzeptiert werden – selbst wenn Stimme oder Profilbild vertraut erscheinen.

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