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KfW-Mittelstandspanel 2024: Konjunkturelles Umfeld setzt Unternehmenunter DruckFrankfurt am Main -- Umsätze der mittelständischen Unternehmen sinken- Mittelstand stellt überproportional viel Personal ein- Wachsende Kluft zwischen kleinen und großen UnternehmenDie herausfordernde konjunkturelle Lage geht am deutschen Mittelstand nichtvorbei.

15.10.2024 - 09:02:17

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KfW-Mittelstandspanel 2024: Konjunkturelles Umfeld setzt Unternehmenunter DruckFrankfurt am Main (ots) -

- Umsätze der mittelständischen Unternehmen sinken- Mittelstand stellt überproportional viel Personal ein- Wachsende Kluft zwischen kleinen und großen Unternehmen

Die herausfordernde konjunkturelle Lage geht am deutschen Mittelstand nichtvorbei. Die wirtschaftliche Situation der Unternehmen hat sich im vergangenenJahr verschlechtert. Der Gesamtumsatz der kleinen und mittleren Unternehmen sank2023 nominal um 246 Mrd. EUR oder 4,6 %. Auch Preiserhöhungen konnten denRückgang nicht abfedern: Real lag das Umsatzminus sogar bei 10 %.

Das sind Ergebnisse des Mittelstandspanels , das KfW Research seit 2003veröffentlicht. Dafür werden Unternehmen mit einem Umsatz bis zu 500 Mio. EURbefragt. Die Befragung fand von Februar bis Juni 2024 statt, zudem gab es eineSonderbefragung im September 2024.

Auch für das laufende Geschäftsjahr rechnen 35 % der Unternehmen mit einemUmsatzrückgang, nur rund 15 % erwarten anziehende Umsätze. Zudem sind diemittelfristigen Erwartungen bis 2026 getrübt: Mit einem Anteil von 29 % gehen soviele Unternehmen wie nie zuvor davon aus, dass ihr Umsatz in den kommenden dreiJahren sinken wird. 24 % der Unternehmen rechnen mit Umsatzsteigerungen.

Erfreulich ist, dass trotz der schwierigen wirtschaftlichen Lage dieProfitabilität des Mittelstands mit einer Umsatzrendite von durchschnittlich 7 %recht stabil blieb. Allerdings wächst die Kluft zwischen den Unternehmen:Insbesondere Kleinstunternehmen kämpfen mit rückläufigen Renditen.

"Wir sehen bei zahlreichen wirtschaftlichen Kennzahlen, dass sich die Scherezwischen kleinen und großen Mittelständlern weitet", sagte Dr. Michael Schwartz,Projektleiter des KfW-Mittelstandspanels. "Die großen Unternehmen kommen bessermit der herausfordernden konjunkturellen Lage zurecht als die kleinen."

Ein positiver Faktor ist, dass der Mittelstand sich weiterhin alsBeschäftigungsmotor der deutschen Wirtschaft präsentiert. 2023 stand einBeschäftigungsaufbau um rund 494.000 Erwerbstätige zu Buche - damit arbeiteten32,83 Millionen Personen in mittelständischen Unternehmen, ein Rekord. Derabsolute wie auch prozentuale Zuwachs der Erwerbstätigen fiel im vergangenenJahr höher als gesamtwirtschaftlich aus, der Mittelstand gewann somit alsArbeitgeber an Bedeutung.

Das wirtschaftlich herausfordernde Umfeld wirkt sich belastend auf dieEigenkapitalpolster der Unternehmen aus. Die durchschnittliche Eigenkapitalquotefiel um 0,6 Prozentpunkte auf 30,6 %. Im historischen Vergleich ist dasweiterhin ein ausgezeichneter Wert. Im Detail zeigen sich allerdings dieProbleme: Der Anteil der Unternehmen mit einer niedrigen Eigenkapitalquote vonunter 10 % ist angestiegen - von 25,1 % auf 33,6 %. 12 % der Unternehmen wieseneine negative Eigenkapitalquote aus, eine Verdoppelung zu 2022. Dagegen sank derAnteil der Unternehmen mit einer sehr hohen Eigenkapitalquote von 30 % um mehrals 13 % auf 37,6 %.

Weitere Erhebungen des Mittelstandspanels zeigen, dass die Investitionsneigungweiter gesunken ist: Der Anteil von Unternehmen mit Investitionsprojekten sankum 4 Prozentpunkte auf 39 %. Der Anteil der Unternehmen, die ihreInvestitionsvorhaben am Ende wie geplant umsetzten, lag 2023 zudem beiunterdurchschnittlichen 60 %.

Gerade einmal 368.000 mittelständische Unternehmen führten im Jahr 2023Kreditgespräche mit Banken und Sparkassen über Investitionskredite, einAllzeittief. Auch die Erfolgsquote bei den Kreditverhandlungen überInvestitionskredite sank merklich. Der alles überragende Grund dafür war, dassKreditinstitute und Unternehmen sich nicht über die Zinshöhe einigen konnten.

"Der deutsche Mittelstand wurde in der Vergangenheit stets für seinewirtschaftliche Stabilität gelobt. Diese ist in der Breite auch weiterhinvorhanden. Jedoch zeigen sich im Fundament einige Risse, die vor allem derkonjunkturellen Situation geschuldet sind", sagte KfW-Ökonom Dr. MichaelSchwartz.

Das komplette Mittelstandspanel finden Sie unter KfW-Mittelstandspanel | KfW(https://www.kfw.de/%C3%9Cber-die-KfW/KfW-Research/KfW-Mittelstandspanel.html)

Das KfW-Mittelstandspanel wird von KfW Research seit dem Jahr 2003 durchgeführtund liefert eine repräsentative Datenbasis der kleinen und mittleren Unternehmenin Deutschland. Es ist die einzige repräsentative Erhebung für den gesamtendeutschen Mittelstand - vom Soloselbständigen bis hin zu großen Mittelständlern- und damit die wichtigste Datenquelle für mittelstandsrelevanteFragestellungen. Zur Grundgesamtheit des KfW-Mittelstandspanels gehören alleprivaten Unternehmen sämtlicher Wirtschaftszweige, deren Umsatz die Grenze von500 Mio. EUR pro Jahr nicht übersteigt. In der jüngsten Erhebungswelle habensich 9.556 mittelständische Unternehmen beteiligt. Der Befragungszeitraum derHauptbefragung der 22. Welle des KfW-Mittelstandspanels, lief vom 16.02.2024 biszum 21.06.2024. Ein zusätzliche - ebenfalls repräsentative - Sonderbefragung zumKfW-Mittelstandspanel 2023 zur aktuellen Geschäftslage wurde Anfang September2024 durchgeführt (mit 2.494 Antworten).

Die KfW unterstützt im Auftrag des Bundes den Mittelstand mit zahlreichenFörderprogrammen. Weitere Informationen unter Förderung für Unternehmen | KfW (https://www.kfw.de/inlandsfoerderung/Unternehmen/?kfwmc=kom.presse.pm.na.na.standardtext&wt_cc1=anlass&wt_cc2=na)

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